Viktor Simkin – Die Geschichte eines klassischen Bodybuilders

Viktor Simkin, ein Meister des klassischen Bodybuildings, ist ein eindrucksvolles Beispiel dafür, wie man ohne eine große Muskelmasse beachtliche Erfolge sowohl im Sport als auch in den Medien erzielen kann. In nur zwei Saisons in der „Classic Division“ wurde er in Russland sehr populär und gefragt. Nach seinem furiosen Sieg bei den Weltmeisterschaften und dem „Arnold Classic“ erlangte er auch international große Bekanntheit. Ein renommiertes amerikanisches Fitness-Portal, das Ästhetik propagiert, lobte seine beeindruckende Physik.

Wir sprachen mit Viktor über seine weiteren Pläne und darüber, welchen Preis man manchmal für die kernige Qualität, die er auf der Bühne zeigte, bezahlen muss.

Eine lange Pause in den Wettkämpfen

Mehr als eineinhalb Jahre sind seit deinen letzten Wettkämpfen, der Weltmeisterschaft im klassischen Bodybuilding, die du glänzend gewonnen hast, vergangen. Woran lag diese so lange Pause in deinen Auftritten?

Es ist in der Tat schon viel Zeit vergangen. Aber es kommt mir vor, als wäre es gestern gewesen. Die Zeit vergeht schnell, wenn man unermüdlich an sich arbeitet. Ich versuche, jeden Tag für mich und meine Familie nützlich zu verbringen. Für einen Sportler, wie für jeden Menschen, ist aber die Gesundheit das Wichtigste. Und die hat mich nach einer harten und langen Saison im Stich gelassen. Daher stand in diesen eineinhalb Jahren die Aufgabe im Vordergrund, diese wiederherzustellen. Alle Instrumente des Trainingsprozesses waren darauf ausgerichtet. Daraus ergab sich diese Pause, die noch nicht beendet ist.

Weg vom „trockenen“ Aufbau

Früher hast du in der Zwischensaison versucht, ein niedriges Fett- und Flüssigkeitsniveau beizubehalten. Was hat dich dazu gebracht, die Strategie zu ändern und in die tiefe Zwischensaison zu gehen? Hast du aufgehört, an den „trockenen“ Masseaufbau zu glauben?

Ich halte nach wie vor an dieser Aufbaumethode fest. Nur so kann man alles, was man erarbeitet hat, halten. Aber mein Körper konnte in diesem Modus nicht funktionieren und brach wegen des enormen Stresses zusammen. Mein Hormonhaushalt war eineinhalb Jahre lang wie bei einer schwangeren Frau. Das hat dann zu diesen Korrekturen geführt. Damals habe ich mich weniger um meine Gesundheit gekümmert und mehr darüber nachgedacht, wie ich aussehe. Aber glauben Sie mir, ich bin nicht einen Schritt von meinem Kurs abgewichen. Immer nur gesunde Ernährung und ein Trainingsplan, der in Abstimmung mit meinem Trainer unseren Zielen entsprach. Das war schwierig, aber wem geht es heutzutage schon leicht?

Theorie und Praxis im Bodybuilding

Du unterrichtest am Ben-Weider-Bodybuilding-College. Sicherlich konnte diese Erfahrung nicht spurlos an deiner Karriere vorübergehen. Wie wichtig ist die wissenschaftliche Basis für einen Athleten, der in Wettkämpfen antritt? Sollte man sich blind auf Theorie und Wissenschaft verlassen? Oder ist Theorie Theorie und Praxis bleibt Praxis?

Die Theorie ist die Grundlage, die sehr wichtig ist. Aber noch wichtiger ist es, das Wissen in die Praxis umzusetzen. Das gelingt nicht jedem. Das College gibt mir den Kontakt zu Menschen, die in unserer Branche wahre Profis sind, und das ist unschätzbar wertvoll. Ich lerne ständig dazu und werde das auch weiterhin tun. Wie Sokrates sagte: „Ich weiß, dass ich nichts weiß.“

Ernährung und Training im Wettkampfjahr

Lass uns zwei Jahre zurückgehen, in die Zeit, als du dich auf die goldene Saison vorbereitest hast, die dir den Sieg bei der Weltmeisterschaft und dem „Arnold Classic“ einbrachte. Du zeigtest damals eine einfach phänomenale Qualität. Wie streng war deine Ernährung in dieser Phase?

In dieser Vorbereitung habe ich die „Zickzack-Diät“ verwendet. Die Kohlenhydrate variierten wie folgt: 150-100-50-50-50-150. Ich bereitete mich ohne Pharmaka vor, daher musste ich viel Kraft aufwenden, um nicht „auseinanderzufallen“. In meiner Ernährung hatte ich täglich 150 g essentielle Aminosäuren und Aminosäureinfusionen.

Ernährung in der Zwischensaison

Wie sieht deine Ernährung in der Zwischensaison aus?

Sie ändert sich natürlich ständig. Aktuell sieht sie so aus:

Ernährung an Trainingstagen:

• Omelett (5 Eiweiße, 1 Eigelb, 30 ml Milch 0,5%)
• 100 g Haferbrei auf Wasser
• 50 g Nüsse
• 100 g Buchweizen
• 150 g Hähnchenkeule
• Gemüsesalat
• 50 g Nüsse
• 100 g Nudeln
• 150 g Putenbrust
• Gemüsesalat
• 50 g Nüsse
• 100 g Nudeln
• Gemüsesalat
• 50 g Nüsse

Training:

• 30 g Molkenprotein
• 100 g Buchweizen
• Gemüsesalat
• 200 g Lachs
• Gemüsesalat
• 50 g Nüsse

Insgesamt: 220 g Eiweiß, 112 g Fett, 300 g Kohlenhydrate

Ernährung an aktiven Ruhetagen:

• Portion Molkenprotein
• 50 g Nüsse
• 35-40 Minuten Cardio + 100 Klimmzüge mit gerader Griffhaltung + Bizeps mit Gummiband
• Stretching
• Omelett (5 Eiweiße, 1 Eigelb, 30 ml Milch 0,5%)
• 100 g Haferbrei auf Wasser
• 50 g Nüsse
• 100 g Nudeln
• 150 g Putenbrust
• Gemüsesalat
• 50 g Nüsse
• 100 g Buchweizen
• 150 g Putenbrust
• Gemüsesalat
• 100 g Buchweizen
• 150 g Putenbrust
• Gemüsesalat
• Fettreicher Fisch
• Gemüsesalat
• 50 g Nüsse

Insgesamt: 230 g Eiweiß, 70 g Fett, 265 g Kohlenhydrate

Trainingsphilosophie und Regeneration

Wie hast du diesen extrem hohen Grad an Muskeldefinition erreicht, bei dem jede Faser „