Vibrationen als periodische mechanische Schwingungen, die auf den Koerper des Sportlers einwirken, sind sowohl aus wissenschaftlicher als auch praktischer Sicht von besonderem Interesse. Einerseits sind Vibrationen als Bestandteil therapeutischer und regenerativer Verfahren seit der Antike in Griechenland und Rom bekannt (zit. nach Snow, 1912). Im 19. Jahrhundert wurde die Vibrationsmassage bei Neurologen populaer (Granville, 1881). Andererseits wird Vibration in der Sporttrainingspraxis erst seit kurzem eingesetzt (Nazarov et al., 1984, 1987; Issurinn et al., 1988). Seitdem wurden jedoch viele Daten gesammelt, sodass ein neues Anwendungsgebiet der angewandten Sportwissenschaft und -praxis entstanden ist – die „Vibrationskoerperschulung“.

Lokalvibrations- und Ganzkoepervibrationsschulung

Die Phänomenologie der mechanischen Muskelvibration umfasst die Fähigkeit der Muskeln, induzierte unwillkürliche Muskelkontraktionen zu entwickeln. Frühere Studien zeigen, dass Vibration Muskeln kontrahieren kann, die auf elektrische Reize nicht reagieren (Snow, 1912). Dieser stimulierende Effekt wurde zunächst der „möglichen Steigerung der Aktivität von Nervenzellen oder des Bereichs, auf den er angewendet wird“ zugeschrieben (Brown, 1914). Später wurde dieses Phänomen der vibrationsinduzierten unwillkürlichen Muskelkontraktionen als tonischer Vibrationsreflex (TVR) bezeichnet und eingehend untersucht (Eklund und Hagbarth, 1966).

Technologische Ansätze und Geraete fuer die Vibrationskoerperschulung

Die Vibrationskoerperschulung hat eine relativ kurze Geschichte. Ihre Vorläufer wurden in Laborbedingungen eingesetzt, wo Vibration direkt auf den Muskel aufgebracht wurde (Eklund und Hagbarth, 1966; Bishop, 1974). Zunächst wurden Übungen mit lokal aufgebrachter Vibration durchgeführt, die von mechanischen Vorrichtungen auf die entsprechenden Körperteile übertragen wurde (Nazarov et al., 1984, 1987; Issurinn et al., 1988). Später wurden Vibrationsplattformen entwickelt, die Ganzkörpervibrationsübungen ermöglichten (Mester et al., 1997, 1999; Bosko et al., 1998, 1999). Diese Plattformen übertragen die Vibration zunächst auf die unteren Extremitäten und dann auf den ganzen Körper, wobei die Vibration in Richtung Kopf abnimmt. Um diesen unerwünschten Effekt zu vermeiden, wurden Plattformen mit seitlichen Schwingungen entwickelt, da diese die Vibration besser dämpfen.

Häufig gestellte Fragen

Was ist Vibrationskoerperschulung?

Vibrationskoerperschulung ist eine innovative Trainingsmethode, bei der periodische mechanische Schwingungen auf den Körper des Sportlers einwirken. Sie hat sich in den letzten Jahrzehnten als neues Anwendungsgebiet der angewandten Sportwissenschaft und -praxis entwickelt.

Wie wirkt Vibrationstraining auf den Körper?

Vibrationstraining kann unwillkürliche Muskelkontraktionen induzieren, die als tonischer Vibrationsreflex (TVR) bezeichnet werden. Dieser Reflex ermöglicht es, Muskeln zu aktivieren, die auf elektrische Reize nicht reagieren.

Welche Arten von Vibrationstraining gibt es?

Es gibt zwei Hauptformen des Vibrationstrainings:
1. Lokalvibrationstraining, bei dem die Vibration lokal auf bestimmte Muskelgruppen übertragen wird.
2. Ganzkörpervibrationstraining, bei dem die Vibration über eine Plattform auf den gesamten Körper übertragen wird.

Welche Geräte werden für Vibrationstraining eingesetzt?

Für das Lokalvibrationstraining werden spezielle Geräte wie vibrierende Ringe oder tragbare Vibrationsplattformen verwendet, die die Vibration auf die Gliedmaßen übertragen. Für das Ganzkörpervibrationstraining kommen Vibrationsplattformen zum Einsatz, auf denen der Sportler die Übungen ausführt.

Welche Anwendungsbereiche hat Vibrationstraining im Sport?

Vibrationstraining wird sowohl im Hochleistungssport als auch im Fitness- und Gesundheitsbereich eingesetzt. Es kann zur Verbesserung von Kraft, Ausdauer, Beweglichkeit und Knochendichte eingesetzt werden.

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