Der anaphylaktische Schock ist die schwerste Form der Anaphylaxie, gekennzeichnet durch Erregung mit anschließender Beeinträchtigung des Nervensystems, Bronchospasmus und akute Gefäßinsuffizienz. Bei den ersten Anzeichen erfordert diese Komplikation sofortige Notfallmaßnahmen. Das Mittel der Wahl für die sofortige Hilfe bei einem anaphylaktischen Schock ist Adrenalinhydrochlorid, das den Blutdruck korrigiert und den Bronchospasmus löst; es wird 0,3-0,5 ml einer 0,1%igen Lösung intramuskulär verabreicht. Bei Bedarf kann das Medikament langsam intravenös appliziert werden, nachdem es zuvor in 10 ml verdünnt wurde. Bei Herzstillstand wird es intrakardiал oder intratracheal verabreicht. In diesen Fällen kann es zu Kammerflimmern kommen, was in dieser Situation als weniger bedrohliche Komplikation als der anaphylaktische Schock selbst angesehen wird. Eine sehr wirksame Maßnahme ist die langsame Tropfinfusion (40-50 Tropfen pro Minute) einer Mischung aus 5 ml 0,1%iger Adrenalinlösung, 500 mg Hydrocortison (oder 60 mg Prednisolon oder 12 mg Dexamethason) in 500 ml 0,9%iger Kochsalzlösung.

Glukokortikoide werden als antiallergisc he und schockbekämpfende Mittel eingesetzt, ihre Wirkung entfaltet sich jedoch erst nach 30-60 Minuten nach der Verabreichung. Die Tagesdosis an Glukokortikoiden, umgerechnet auf Prednisolon, kann 200-1200 mg betragen. Diese Injektionen werden 1-3 Tage lang fortgesetzt. Zur Beseitigung des Bronchospasmus werden neben Adrenalinhydrochlorid auch Theophyllin (langsam intravenös 10-20 ml einer 2%igen Lösung) verordnet. Zu Beginn der Behandlung können auch Aerosole mit Bronchodilatatoren (Salbutamol, Fenoterol, Orciprenalin-Sulfat usw.) eingesetzt und eine intensive Sauerstofftherapie durchgeführt werden.

Zur Stimulation des Atemzentrums können Natrium-Koffein-Benzoat (1-2 ml einer 10%igen Lösung), Cordiamin (2-4 ml) und andere Präparate verwendet werden. Bei akutem Lungenödem wird der intravenös zu verabreichenden Mischung 1 ml einer 1%igen Furosemid-Lösung hinzugefügt. Antihistaminika werden nur zur prophylaktischen Behandlung eingesetzt, wenn der anaphylaktische Schock noch nicht eingetreten ist. Bei Fehlen einer akuten Herzinsuffizienz erfolgt eine schnelle intravenöse Infusion von Salzlösungen, Plasma und anderen Blutprodukten zur Korrektur der hämodynamischen Störungen. Der Säure-Basen-Haushalt wird durch intravenöse Gabe von Natriumhydrogencarbonat normalisiert. Krämpfe werden mit Diazepam (intravenös oder intramuskulär 2-4 ml einer 0,5%igen Lösung) und anderen Mitteln behandelt.

Häufig gestellte Fragen

Was ist ein anaphylaktischer Schock?

Ein anaphylaktischer Schock ist eine lebensbedrohliche allergische Reaktion des Körpers, die durch eine massive Ausschüttung von Botenstoffen wie Histamin ausgelöst wird. Dabei kommt es zu Kreislaufversagen, Atemstörungen und Schwellungen.

Wie erkennt man einen anaphylaktischen Schock?

Erste Anzeichen sind Hautausschlag, Juckreiz, Schwellungen, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Atembeschwerden und ein plötzlicher Blutdruckabfall. Im Verlauf kann es zu Bewusstlosigkeit und Kreislaufstillstand kommen.

Wie wird ein anaphylaktischer Schock behandelt?

Die Erstbehandlung erfolgt mit einer Injektion von Adrenalin, um den Kreislauf zu stabilisieren und die Atemwege frei zu halten. Zusätzlich werden Sauerstoff, Infusionen und Medikamente wie Kortison und Antihistaminika verabreicht.

Was muss man bei der Notfallbehandlung beachten?

Die Behandlung muss sofort eingeleitet werden, da jede Minute zählt. Der Patient muss in die stabile Seitenlage gebracht und beatmet werden. Bis der Krankenwagen eintrifft, müssen die Vitalfunktionen ständig überwacht werden.

Wie kann man einen anaphylaktischen Schock vermeiden?

Betroffene sollten Auslöser wie bestimmte Lebensmittel, Medikamente oder Insektenstiche meiden. Bei bekannter Allergie sollte immer ein Notfallset mit Adrenalinspritze mitgeführt werden.

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