Septische Arthritis und transiente Arthritis sind zwei weit verbreitete und recht schwierig zu diagnostizierende Ursachen für akute Schmerzen in der Leistengegend.

Klinisches Bild

Physikalische und laborchemische Befunde

Septische Arthritis und transiente Arthritis sind zwei verschiedene Erkrankungen mit ähnlichen Symptomen, zu denen Gehschwierigkeiten, Schmerzen bei Belastung des Beins, Leistenschmerzen, eingeschränkte Bewegungsausmaße im Hüftgelenk und Gelenkerguss gehören. Die Differenzialdiagnose dieser Erkrankungen ist sehr wichtig, da eine unbehandelte septische Arthritis zu Knorpelschäden führen und deutlich schwerwiegendere Folgen haben kann als eine transiente Synovitis.
Die schnelle Diagnosestellung ist auch deshalb wichtig, weil sich die Behandlung von septischer und transitorer Arthritis grundlegend unterscheidet. In den letzten fünf Jahren sind drei hervorragende Publikationen zur Differenzialdiagnose dieser Erkrankungen erschienen. In zwei Arbeiten von Kocher et al. wurden Fieber, Belastungsschmerz, BSG über 40 mm/h und Leukozyten über 12.000/μl als Hauptsymptome der septischen Arthritis genannt. Die Wahrscheinlichkeit einer septischen Arthritis beträgt bei Vorliegen aller vier Kriterien 99,6%. In der Studie von Luhmann et al. entsprach die Kombination dieser gleichen Symptome jedoch nur einer Wahrscheinlichkeit von 59%. In dieser Arbeit hatte die Kombination von Fieber, Leukozytose und vorangegangener Arztvisite den höchsten prädiktiven Wert (71%).

Bildgebende Diagnostik

Es werden Röntgenaufnahmen in zwei Standardprojektionen angefertigt. Hier können ein Gelenkerguss oder andere Schmerzursachen erkannt werden. Zur Differenzialdiagnose gegenüber Osteomyelitis, Psoas-Abszess oder Erkrankungen des Sakroiliakalgelenks ist eine MRT-Untersuchung indiziert.

Differenzialdiagnose

– Untereinander (septische Arthritis und transiente Arthritis)
– Gonokokken-Arthritis
– Psoas-Abszess
– Osteomyelitis des Beckens
– Apophysen-Avulsionsfrakturen
– Osteochondrosis dissecans
– Erkrankungen des Sakroiliakalgelenks

Behandlung

Die Behandlung von septischer und transitorer Arthritis ist unterschiedlich. In unklaren Fällen ist eine Punktion des Hüftgelenks angezeigt. Leider ergibt die Gelenkpunktion in fast der Hälfte der Fälle mit septischer Arthritis falsch-negative Resultate, so dass die Entscheidung letztlich anhand der klinischen Symptome und bildgebenden Befunde getroffen werden muss.
Bei septischer Arthritis erfolgt eine intravenöse Antibiotikatherapie über 6 Wochen, bei transitorer Arthritis ist keine Behandlung erforderlich.

Rehabilitation und Rückkehr zum Sport

Bei transitorer Arthritis kann der Patient nach Abklingen der Symptome sofort zur gewohnten Sportausübung zurückkehren. Bei septischer Arthritis ist eine vollständige Genesung und Rückkehr zum Leistungssport bei rechtzeitig begonnener adäquater Behandlung (innerhalb von 72 Stunden) möglich. Die Folgen einer fortgeschrittenen septischen Arthritis – Zerstörung des Hüftkopfs, Hüftgelenkskontraktur, chronische Schmerzen, Beinverkürzung, Hinken, massive Gelenkdeformation – sind praktisch unvermeidbar. Diesen Patienten bleiben meist nur Osteotomien von Femur und Becken, die jedoch keine Heilung garantieren, Arthrodese oder frühzeitige Endoprothese.

Häufig gestellte Fragen

Was sind septische und transiente Arthritis des Hüftgelenks?

Septische Arthritis und transiente Arthritis sind zwei weit verbreitete und recht schwierig zu diagnostizierende Ursachen für akute Schmerzen in der Leistengegend.

Welche Symptome haben septische und transiente Arthritis?

Zu den Symptomen gehören Gehschwierigkeiten, Schmerzen bei Belastung des Beins, Leistenschmerzen, eingeschränkte Bewegungsausmaße im Hüftgelenk und Gelenkerguss.

Wie unterscheiden sich septische und transiente Arthritis?

Die Differenzialdiagnose ist sehr wichtig, da eine unbehandelte septische Arthritis zu Knorpelschäden führen und deutlich schwerwiegendere Folgen haben kann als eine transiente Synovitis.

Wie wird septische Arthritis diagnostiziert?

Die schnelle Diagnosestellung ist wichtig, da sich die Behandlung von septischer und transitorer Arthritis grundlegend unterscheidet. Wichtige Kriterien sind Fieber, Belastungsschmerz, erhöhte BSG und Leukozyten.

Wie werden septische und transiente Arthritis behandelt?

Bei septischer Arthritis erfolgt eine intravenöse Antibiotikatherapie über 6 Wochen, bei transitorer Arthritis ist keine Behandlung erforderlich.

Wie ist die Prognose bei septischer und transitorer Arthritis?

Bei transitorer Arthritis kann der Patient nach Abklingen der Symptome sofort zur gewohnten Sportausübung zurückkehren. Bei septischer Arthritis können schwerwiegende Folgen wie Gelenkzerstörung, Kontrakturen und Beinfehllängen auftreten.

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