Schulter-Ellbogen-Impingement-Syndrom
**Hauptmerkmale:**
– Schmerzen im hinteren Bereich des Ellenbogens beim Strecken des Ellbogengelenks in der Abschlussphase des Wurfes.
– Kollision von Osteophyten des Olekranons mit der Olekranongrube und dem Trochlea.
– Einschränkung der Streckung im Ellbogengelenk und Druckempfindlichkeit des hinteren und posteromedial gelegenen Anteils des Olekranons bei der körperlichen Untersuchung.
– Schmerzen bei forcierter Streckung des Ellbogengelenks mit Valgusbelastung.
– Vorhandensein von Osteophyten in den hinteren und posteromedial gelegenen Anteilen des Olekranons auf Röntgenaufnahmen.
– Entwickelt sich aufgrund der Streckung des Armes bei übermäßiger Valgusbelastung und Valgusinstabilität des Ellbogengelenks.
– Differenzialdiagnose: Tendinitis des M. triceps brachii und Olekranon-Reibungssyndom.
Prävention
– Korrekte Wurftechnik und angemessenes Training der Beuger- und Rundpronatorenmuskeln können die Belastung des posteromedial gelegenen Ellenbogens reduzieren.
– Früherkennung der Valgusinstabilität kann die Entwicklung eines sekundären Impingementsyndroms verhindern.
Klinisches Bild
– In der mittleren und Abschlussphase des Wurfes entsteht eine extrem hohe Belastung des ulnaren Kollateralbandes. Überforderung oder unzureichende Kraft der Beuger und Pronatoren führt zu Valgusüberlastung des Ellbogengelenks bei der Streckung und zu Mikroläsionen des ulnaren Kollatetralbandes.
– Die Valgusdeformität bei der Streckung in der Abschlussphase des Wurfes verursacht eine übermäßige Belastung des Olekranons, eine Störung der Biomechanik und ein periodisches Einklemmen des Olekranons in der gleichnamigen Grube und dem Trochlea mit schrittweiser Hypertrophie dieser Strukturen und Osteophytenbildung.
– Die Verringerung des Gelenkraums führt zu einem Aufeinanderprallen der Gelenkflächen.
Behandlung
– Vermeidung von Wurfbewegungen.
– Ruhe, Kälte, NSAR, Übungen zur Kräftigung der Beuger und Pronatoren.
– Nach Abklingen der Schmerzen sukzessiver Wiederaufbau des Wurftrainings.
– Indikation zur Operation: Erfolglosigkeit eines erweiterten Rehabilitationsprogramms und Schulter-Ellbogen-Impingement-Syndrom aufgrund von Valgusinstabilität des Ellbogengelenks.
– Operation: Arthroskopische Entfernung der Olekranon-Osteophyten, Gelenkmäuse und Resektion von aufgeweichtem Knorpelgewebe.
Komplikationen
– Wichtigste Komplikation: Gefäß- und Nervenverletzungen bei Einführen der Arthroskopie-Troakare und Resektion pathologisch veränderter Gewebe.
Prognose
– Gute Ergebnisse sowohl bei konservativer als auch operativer Behandlung, sofern das frühere Belastungsniveau wiederhergestellt werden kann.
– Einige Patienten benötigen Wiederholungseingriffe aufgrund von Rezidiven, insbesondere wenn die Ursachen des Impingement-Syndroms, z.B. Ellbogengelenksinstabilität, nicht behoben wurden.
Rückkehr zum Sport
– Nach operativer Behandlung uneingeschränkte Belastung nach 12 Wochen.
Olekranon-Reibungssyndrom
**Hauptmerkmale:**
– Klinisch ähnlich dem Schulter-Ellbogen-Impingement-Syndrom.
– Schmerzen im hinteren Bereich des Ellbogengelenks in der Spitzenphase des Wurfes.
– Ursache ist die Reibung der posteromedial gelegenen Fläche des Olekranons gegen die für diesen Fortsatz bestimmte Grube am Oberarmknochen.
– Auslösende Faktoren: Streckung des Armes bei übermäßiger Valgusbelastung und Valgusinstabilität des Ellbogengelenks.
Tendinitis des M. triceps brachii – Hauptmerkmale
– Risikogruppe: Hammerwerfer und andere Sportler mit häufigen Wurfbewegungen.
– Schmerzen im hinteren Bereich des Ellenbogens beim Strecken des Armes gegen Widerstand.
– Druckempfindlichkeit an der Ansatzstelle des M. triceps brachii.
– Eingeschränkte Bewegungsausmaße im Ellbogengelenk.
– Anwesenheit einer Exosthose des Olekranons auf Seitenaufnahmen.
– Differenzialdiagnose: Olekranon-Bursa, Abriss der M. triceps-Sehne, Schulter-Ellbogen-Impingement-Syndrom.
Prävention
– Korrekte Wurftechnik, gute Muskeldurchtrainierung und Vermeidung von Überbelastungen.
Behandlung
– Konservativ: Ruhe, Kälte, NSAR, Streck- und Kräftigungsübungen.
– Operativ: Resektion der Exosthose und Sehnenreparatur bei Versagen der konservativen Therapie über 3-6 Monate.
Rückkehr zum Sport
– Uneingeschränkte Belastung nach Erreichen negativer Provokationstests und voller Wiederherstellung von Kraft und Bewegungsausmaß.
Häufig gestellte Fragen
Was sind die Hauptursachen für Schmerzen im hinteren Bereich des Ellenbogens?
Die Hauptursachen für Schmerzen im hinteren Bereich des Ellenbogens sind:
– Schulter-Ellbogen-Impingement-Syndrom
– Olekranon-Reibungssyndrom
– Tendinitis des M. triceps brachii
Wie äußert sich das Schulter-Ellbogen-Impingement-Syndrom?
Typische Symptome sind:
– Schmerzen im hinteren Bereich des Ellenbogens beim Strecken des Ellbogengelenks in der Abschlussphase des Wurfes
– Einschränkung der Streckung und Druckempfindlichkeit am Olekranon
– Schmerzen bei forcierter Streckung mit Valgusbelastung
– Röntgenologisch sichtbare Osteophyten am Olekranon
Wie kann das Schulter-Ellbogen-Impingement-Syndrom behandelt werden?
Die Behandlung umfasst:
– Vermeidung von Wurfbewegungen
– Konservative Maßnahmen wie Ruhe, Kälte, Medikamente und Kräftigungsübungen
– Operative Entfernung von Osteophyten und Gelenkmäusen, falls konservative Therapie erfolglos
Wann kann man nach operativer Behandlung des Schulter-Ellbogen-Impingement-Syndroms wieder voll belasten?
Nach operativer Behandlung ist eine uneingeschränkte Belastung in der Regel nach 12 Wochen möglich.
Wie äußert sich das Olekranon-Reibungssyndrom?
Das Olekranon-Reibungssyndrom zeigt ähnliche Symptome wie das Schulter-Ellbogen-Impingement-Syndrom, mit Schmerzen im hinteren Ellbogenbereich in der Spitzenphase des Wurfes. Die Ursache ist eine Reibung zwischen Olekranon und der dafür vorgesehenen Grube am Oberarmknochen.
Wie äußert sich die Tendinitis des M. triceps brachii?
Typische Symptome sind:
– Schmerzen im hinteren Ellbogenbereich beim Strecken des Armes gegen Widerstand
– Druckempfindlichkeit am Sehnenansatz des M. triceps brachii
– Eingeschränkte Bewegungsausmaße im Ellbogengelenk
– Röntgenologisch sichtbare Exosthose des Olekranons