Zum dritten Frühling in Folge wird Krasnodar zum Mekka aller Bodybuilding-Enthusiasten in Russland. Diese hohe Stellung verdankt die Stadt der Ausrichtung eines der bedeutendsten Turniere des Jahres – der Russischen Meisterschaft im Bodybuilding.
Der Organisator des Turniers und gleichzeitig die Schlüsselfigur im Krasnodar’schen Bodybuilding, Igor Samochin, versteht es nicht nur, große Wettkämpfe auszurichten, sondern liebt es auch. Die Sportler haben diese südliche Stadt ebenfalls ins Herz geschlossen, was die große Teilnehmerzahl belegt. Diesmal wurde ein neuer Rekord aufgestellt: Etwa 600 Athleten nahmen an der Russischen Meisterschaft teil, im Vorjahr waren es noch 480. Eine beeindruckende Leistung angesichts der schwierigen wirtschaftlichen Lage im Land. Dies zeigt, dass der russische Bodybuilding-Sport keineswegs vor äußeren Umständen kapitulieren, sondern sich weiterentwickeln und verbessern wird.
Erster Tag
Absoluter Juniorenmeister wurde der 23-jährige Pawel Kotlubajew aus Krasnojarsk. Dieser schön gebaute Athlet hatte bereits bei der Sibirischen Meisterschaft mit seinen für sein Alter überaus entwickelten Beinen Aufmerksamkeit erregt. Sein Triumph bei der Russischen Meisterschaft kam also nicht unerwartet. Insgesamt ist das Niveau der Junioren sehr hoch. Alle Teilnehmer präsentierten eine höchst qualitativ hochwertige Form und widerlegten damit die Meinung, dass es im jungen Alter schwierig sei, wirklich Spitzenform zusammen mit einer guten Durcharbeitung der Muskelmasse zu zeigen.
Auch die Profi-Athleten ließen nicht nach. In der publikumsintensivsten Masters-Kategorie 40-49 Jahre, 90+ kg trafen starke Sportler aufeinander, darunter auch der Medaillengewinner des jüngsten „Arnold Classic“ bei den Profis, Michail Jusew, der hier aber nur den vierten Platz belegte. Auch dem Moskauer Andrei Popow, der zwar eine gute Qualität und Proportionen hatte, gelang letztlich nur der sechste Rang. Vlad Fatjanow (2. Platz) und Iwan Petruschko (3. Platz) hatten mehr Glück. Den Sieg in dieser Kategorie und damit auch den Absolut-Titel bei den Profis holte sich Denis Burmistrow.
Zweiter Tag
Die Bewertung im Fitness-Bikini ist immer eine Herausforderung für die Richter, nicht weil alle Mädchen hübsch sind und somit den Sieg verdienen würden. In einem Feld, in dem viele Teilnehmerinnen etwa auf gleichem Niveau sind, gewinnt nicht unbedingt die sportlichste, sondern die, die den Richtern am besten gefällt – eine sehr subjektive Kategorie. Jeder hat eben andere Vorlieben, und solange es keine offensichtlichen Fehlentscheidungen gibt, liegen die Richter in der Regel richtig. Daher müssen die Fitness-Bikini-Mädchen darauf gefasst sein, manchmal schlechter platziert zu werden, als sie es erwartet haben. Diesmal fanden die Sterne und Richter Gefallen an folgenden Damen: Julija Panfilowa (160 cm), Elisaweta Mukmimowa (163 cm), Jekaterina Krasawina (166 cm). Um vorwegzunehmen: Die Siegerinnen des zweiten Tages in dieser Disziplin waren Diana Wolkowa (169 cm), Darija Scholudjewa (172 cm) und Alena Domanskaja (über 172 cm). Absolute Siegerin im Fitness-Bikini wurde zum zweiten Mal in Folge Elisaweta Mukmimowa.
Bei den klassischen Bodybuildern mit einer Körpergröße bis 175 cm lächelte das Glück Asamat Karabaschew an, der den amtierenden russischen Meister Sergej Taranucho bezwang. In der Kategorie bis 180 cm ließ der anerkannte Spitzenreiter Andrei Schmidt aus St. Petersburg seinen Konkurrenten, darunter Welt- und Europameister Roman Plachinta, keine Chance. Bei den großgewachsenen „Klassikern“ ging der souveräne Sieg an den 23-jährigen Witali Loschnikow aus St. Petersburg, dessen Ambitionen weit über diese Disziplin hinausgehen. Im Frühjahr des Vorjahres hätte er sich noch problemlos in Badehosen zwängen können, jetzt passt er gerade so in die Gewichtsklasse des klassischen Bodybuildings.
Absoluter Sieger in der „Klassik“ wurde etwas überraschend Asamat Karabaschew, der den absoluten „Arnold Classic Europe“-Meister Andrei Schmidt bezwang. Karabaschews Sieg kann man als phänomenal bezeichnen, immerhin belegte er vor zwei Jahren bei einem ähnlichen Turnier noch den neunten Platz in seiner Kategorie.
Ein wichtiger Teil des Samstags-Programms war auch das Gastposing der Legende des russischen Bodybuildings, Nikolai Jasinowski. Natürlich zollen die Jahre Tribut, und in den Bewegungen des Veteranen war nicht mehr jene Leichtigkeit wie in früheren Zeiten. Auch die Muskeldefinition, die einst Respekt bei den Konkurrenten und Begeisterung bei den Zuschauern hervorrief, ist nicht mehr ganz so ausgeprägt. Aber das wurde auch gar nicht von ihm verlangt. Denn mit seinem Auftritt in der Krasnodar’scher „Basket-Hall“ schuf Jasinowski eine Brücke zwischen Vergangenheit und Zukunft und gab der nachfolgenden Generation, der die schwere Verantwortung obliegt, einen Leitfaden mit auf den Weg.
Denn von der neuen Generation hängt ab, wie der Bodybuilding-Sport in Zukunft aussehen wird. Werden es die heutigen Stars schaffen, eine ähnliche Resonanz in den Herzen der Zuschauer zu erzeugen wie die Titanen der Vergangenheit?
Der Höhepunkt des zweiten Tages war der Auftritt von Sergei Baduk in der russischen Version der Men’s Physique. Aus einem harmlosen Scherz wurde Realität, als der so brütale Mensch die Herausforderung annahm, in der Strand-Bodybuilding-Disziplin anzutreten. Um in Shorts auf die Bühne zu gehen, musste Sergei Baduk in nur 4 Monaten 32 kg abnehmen. Es spielt keine Rolle, welchen Platz er am Ende belegte. Wichtig ist, dass er versuchte, die Voreingenommenheit gegenüber dieser Disziplin in Russland zu ändern, und sich dabei selbst veränderte.
Was den sportlichen Verlauf angeht, so hat es im Strand-Bodybuilding einen neuen Spitzenreiter gegeben – Dmitri Seliwerstow. Es gelang ihm, den amtierenden russischen Meister und Sieger der inoffiziellen „Amateur Olympia“ des Vorjahres, Dmitri Pop
Häufig gestellte Fragen
Wann und wo fand die Russische Meisterschaft im Bodybuilding 2015 statt?
Zum dritten Frühling in Folge wurde Krasnodar der Austragungsort der Russischen Meisterschaft im Bodybuilding.
Wie viele Teilnehmer gab es bei der Russischen Meisterschaft 2015?
Diesmal wurde ein neuer Rekord aufgestellt: Etwa 600 Athleten nahmen an der Russischen Meisterschaft teil, im Vorjahr waren es noch 480.
Wer wurde Absoluter Juniorenmeister?
Absoluter Juniorenmeister wurde der 23-jährige Pawel Kotlubajew aus Krasnojarsk.
Wie war das Niveau der Junioren insgesamt?
Insgesamt ist das Niveau der Junioren sehr hoch. Alle Teilnehmer präsentierten eine höchst qualitativ hochwertige Form und widerlegten damit die Meinung, dass es im jungen Alter schwierig sei, wirklich Spitzenform zusammen mit einer guten Durcharbeitung der Muskelmasse zu zeigen.
Wer gewann die Masters-Kategorie 40-49 Jahre, 90+ kg?
Den Sieg in dieser Kategorie und damit auch den Absolut-Titel bei den Profis holte sich Denis Burmistrow.
Wer wurde Absoluter Sieger in der „Klassik“?
Absoluter Sieger in der „Klassik“ wurde etwas überraschend Asamat Karabaschew, der den absoluten „Arnold Classic Europe“-Meister Andrei Schmidt bezwang.
Wer gewann den Fitness-Bikini-Wettbewerb?
Absolute Siegerin im Fitness-Bikini wurde zum zweiten Mal in Folge Elisaweta Mukmimowa.
Welche unerwartete Aktion gab es beim Thema „Men’s Physique“?
Der Höhepunkt des zweiten Tages war der Auftritt von Sergei Baduk in der russischen Version der Men’s Physique. Um in Shorts auf die Bühne zu gehen, musste Sergei Baduk in nur 4 Monaten 32 kg abnehmen.
Wer wurde neuer Spitzenreiter im Strand-Bodybuilding?
Es gelang Dmitri Seliwerstow, den amtierenden russischen Meister und Sieger der inoffiziellen „Amateur Olympia“ des Vorjahres, Dmitri Popow, zu besiegen und neuer Spitzenreiter im Strand-Bodybuilding zu werden.