Die Inzidenz von lumbosacralen Radikulopathien beträgt im Laufe des Lebens 2-5%. Sie ist am höchsten im Alter von 40-60 Jahren und nimmt dann allmählich ab. Zervikale und thorakale Radikulopathien sind deutlich seltener. Zahlreiche Umwelt- und genetische Faktoren tragen zur Entwicklung von Radikulopathien bei. Am besten untersucht sind die Risikofaktoren für lumbosacrale Radikulopathien.
Pathogenese und Pathophysiologie diskogener Schmerzsyndrome
Die Hauptfunktion der Bandscheiben ist die Verteilung der Belastung durch Körpergewicht und Muskelaktivität auf die Wirbelsäule. Dazu ermöglichen die Bandscheiben Seitneigung, Vorwärtsneigung und Rotation. Die Bandscheibe besteht aus einem dicken äußeren Faserring, der einen gallertiartigen Kern umgibt, oben und unten begrenzt durch Knorpelendplatten.
Der Bandscheibenknorpelkern enthält Kollagenfasern, die ungeordnet verlaufen, sowie elastische Fasern, die radiär angeordnet sind. Die Kollagenfasern sind in ein hochgradig hydratisiertes Gel eingebettet, in dem sich chondrozytenähnliche Zellen befinden. Wasser ist der Hauptbestandteil des Bandscheibenkerns.
Die Biomechanik der Bandscheibe basiert auf dem Zusammenspiel von Kollagenfasern, Aggrekan und Matrix. Der Hauptanteil der Bandscheibe besteht aus Proteoglykanen, Kollagen und Wasser. Nur ein kleiner Teil (2-5%) sind Zellen. Die Kollagenfasern, hauptsächlich Typ I und II, machen etwa 70% bzw. 20% der Trockenmasse des Faserrings und des Nucleus pulposus aus. Sie verleihen der Bandscheibe Zugfestigkeit und verankern sie an den Wirbelkörpern.
Diskogene Radikulopathie
Die diskogene Radikulopathie ist die häufigste Ursache für radikuläre Schmerzen. Sie wird meist durch Bandscheibenvorwölbungen oder -vorfälle verursacht, seltener durch degenerative Veränderungen der Wirbelgelenke oder Spinalkanalstenosen.
Spinalstenose
Eine weitere wichtige Ursache radikulärer Schmerzen ist die Spinalkanalstenose. Sie führt zu Kompression der Nervenwurzeln und kann konservativ oder operativ behandelt werden.
Bandscheibendegeneration als Ursache von Rückenschmerzen
Degenerative Veränderungen der Bandscheiben sind eine häufige Ursache für Rückenschmerzen. Der genaue Zusammenhang zwischen Bandscheibendegeneration und Schmerzen ist jedoch komplex und noch nicht vollständig verstanden.
Häufig gestellte Fragen
Was sind radikuläre und diskogene Schmerzsyndrome?
Radikuläre und diskogene Schmerzsyndrome bezeichnen Schmerzen, die durch Schädigung oder Irritation von Nervenwurzeln (Radikulopathie) oder Bandscheiben (diskogene Schmerzen) verursacht werden.
Wie häufig sind radikuläre Schmerzen?
Die Lebenszeitprävalenz von lumbosacralen Radikulopathien beträgt 2-5%. Sie ist am höchsten im Alter von 40-60 Jahren.
Welche Risikofaktoren gibt es für radikuläre Schmerzen?
Zu den Risikofaktoren zählen Alter, Rauchen, bestimmte Berufe mit hoher körperlicher Belastung sowie eine positive Familienanamnese.
Wie funktionieren Bandscheiben biomechanisch?
Bandscheiben verteilen die Belastung auf die Wirbelsäule und ermöglichen Bewegungen. Sie bestehen aus einem Faserring und einem gallertiartigen Kern, der hauptsächlich aus Wasser, Proteoglykanen und Kollagen aufgebaut ist.
Was sind mögliche Ursachen einer Radikulopathie?
Häufigste Ursachen sind Bandscheibenvorwölbungen oder -vorfälle, degenerative Veränderungen der Wirbelgelenke sowie Spinalkanalstenosen.
Wie kann eine Spinalkanalstenose behandelt werden?
Eine Spinalkanalstenose kann konservativ oder operativ behandelt werden, je nach Schweregrad und Beschwerdesymptomatik.
Wie hängt Bandscheibendegeneration mit Rückenschmerzen zusammen?
Der Zusammenhang zwischen Bandscheibendegeneration und Rückenschmerzen ist komplex und noch nicht vollständig geklärt.