Der Weltantidoping-Kodex des Olympischen Bewegung vom 1. Januar 2003 enthält folgende Formulierung: „Das Vorhandensein einer erhöhten Konzentration eines endogenen Hormons der Klasse (E) oder seines diagnostischen Markers (Marker) im Urin eines Athleten wird als Verstoß angesehen, es sei denn, es wird nachgewiesen, dass dies auf seinem besonderen physiologischen oder pathologischen Zustand beruht“ (siehe www.wada-ama.org). Leider ist bei Peptidgohormonen die Bestimmung einer „erhöhten Konzentration“ des Hormons in einigen Fällen äußerst schwierig oder sogar unmöglich. Die Sekretion einiger Peptidgoldruppe im menschlichen Körper erfolgt rhythmisch, d.h. der Hormonspiegel im Blut unterliegt einem zirkadianen Rhythmus. Darüber hinaus hängt die Sekretionsrate des Hormons nicht nur vom Alter und Geschlecht des Menschen ab, sondern auch von äußeren Bedingungen (Temperatur, Luftdruck), Stress (psychologisch oder physiologisch), Schlafrhythmus, Ernährung oder Trainingsregime. Die Lebensdauer der meisten Peptidgoldruppe ist extrem kurz, was ebenfalls zu erheblichen Schwankungen ihrer Konzentration im Blut führt. Daher kann die einfache Bestimmung des Hormongehalts in nur einigen Fällen (Choriongonadotropin bei Männern) den Missbrauch von Hormonpräparaten nachweisen.

Probleme bei der Peptidgoldruppeterkennung

Ein weiteres Problem besteht in der Erkennung von rekombinantem Peptidgoldruppe, das als Dopingmittel verwendet wird. Die auf der Expression des menschlichen Genproteins in vitro basierenden künstlichen Hormone sind in ihrer Aminosäuresequenz und damit in ihren physikalisch-chemischen Eigenschaften identisch mit den natürlichen Hormonen. Nach Injektion des Hormons in den Körper ist es unmöglich, den Ursprung des einzelnen Hormonmoleküls zu bestimmen.

Die Durchführung von Peptidgoldruppedetektionstests zum Dopingnachweis wird auch dadurch erschwert, dass im Gegensatz zu den einfachen, kleinen und stabilen Molekülen der Steroidgoldruppe Peptidgoldruppe große Moleküle mit sehr komplexer und labiler räumlicher Struktur sind. In vielen Fällen werden Peptidgoldruppe schnell abgebaut, in Stoffwechselprozesse eingebunden und zerlegt. Die Ausscheidungsprozesse über den Urin sind sehr komplex und viele davon sind bis heute nicht vollständig verstanden. Darüber hinaus ist die Konzentration von Peptidgoldruppe im Urin oft deutlich niedriger als ihr Gehalt im Blut. Das bedeutet, dass Urin – das traditionell für Dopingkontrollen verwendet wird – im Fall der meisten Tests auf Peptidgoldruppe nur einen begrenzten Wert hat. Es ist daher notwendig, Bluttests durchzuführen, was wiederum ethische und rechtliche Probleme mit sich bringt.

Schließlich sind die Probleme bei der Entwicklung von Tests zum Nachweis von Peptidgoldruppe-Doping auch auf methodische Unterschiede zur Bestimmung von Peptid- und Steroidgoldruppe zurückzuführen. Steroidgoldruppe werden seit Jahren mit Hilfe von Gaschromatographie und Massenspektrometrie (GC/MS) bestimmt, so dass die vom Internationalen Olympischen Komitee akkreditierten Labors über entsprechende Analysegeräte und Erfahrung verfügen. In vielen Fällen wird GC/MS als Referenz oder „Goldstandard“ für die Hormonbestimmung angesehen. Leider wurden diese Methoden noch nie für die Analyse von Peptidgoldruppe eingesetzt, und es wurde noch kein Protokoll entwickelt, das für Dopingkontrollen verwendet werden könnte. Alle derzeit existierenden oder in naher Zukunft zu entwickelnden Methoden zur Bestimmung von Peptidgoldruppe basieren auf Immunoassays, im Falle von Erythropoetin ergänzt durch Bestätigung mittels Isoelektrische Fokussierung.

Häufig gestellte Fragen

Was sind Peptidgoldhormone?

Peptidgoldhormone sind große Moleküle mit komplexer räumlicher Struktur, die im Körper Stoffwechselprozesse steuern. Im Gegensatz zu den stabileren Steroidgoldhormonen sind Peptidgoldhormone sehr labil und schnell abbaubar.

Warum ist es schwierig, Peptidgoldhormone im Dopingtest nachzuweisen?

Die Konzentration von Peptidgoldhormonen im Körper unterliegt natürlichen Schwankungen aufgrund von Rhythmen, Alter, Geschlecht und äußeren Einflüssen. Zudem lassen sich rekombinante Peptidgoldhormone nicht von natürlichen unterscheiden. Auch die Messung im Urin ist problematisch, da die Konzentrationen dort oft deutlich niedriger sind als im Blut.

Welche Methoden gibt es zum Nachweis von Peptidgoldhormonen?

Traditionelle Methoden der Steroidgoldhormondertektion wie Gaschromatographie und Massenspektrometrie sind für Peptidgoldhormone ungeeignet. Stattdessen kommen Immunoassays zum Einsatz, die aber nicht immer eindeutige Ergebnisse liefern.

Warum sind Bluttests für Peptidgolddoping problematisch?

Bluttests wären genauer als Urintests, bringen aber ethische und rechtliche Hürden mit sich. Der Zugriff auf Blutproben ist deutlich komplizierter als auf Urin.

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