Naltrexon (Vivitrol, Revia) ist ein Opioidrezeptor-Antagonist, der zur Behandlung von Alkohol- und Opioidabhängigkeit eingesetzt wird, z.B. bei Heroinsucht. Im Gegensatz zum ähnlichen Medikament Naloxon ist es kein Antidot bei Überdosierung, da es langsamer wirkt. Naltrexon hat eine stärkere und längere Wirkung als Naloxon.

Naltrexon ist derzeit das Medikament der Wahl zur Behandlung von Opioidabhängigkeit, besonders wenn die Verwendung von Opioid-Agonisten (Methadon, Buprenorphin) nicht erlaubt ist. Bei Alkoholabhängigkeit gibt es mehr Behandlungsoptionen. Bei Menschen, die Alkohol oder Drogen absetzen, verringert Naltrexon das Verlangen nach diesen Substanzen.

Die übliche Naltrexon-Dosis beträgt 50 mg. Diese Dosis wird beispielsweise bei der Behandlung von Alkoholabhängigkeit verwendet. Trotz der erwiesenen Wirksamkeit führt die Blockade der Opioidrezeptoren bei vielen Patienten zu einem recht schweren Zustand, sodass eine erhebliche Zahl die Einnahme von selbst abbricht oder die Dosis reduziert.

Niedrig dosiertes Naltrexon (LDN)

Die Anwendung von niedrig dosiertem Naltrexon (low dose naltrexone, LDN) wurde erstmals in den 1990er Jahren vom Arzt Dr. Bernard Bihari zur Behandlung von HIV-Patienten eingeführt. Er beobachtete, dass Naltrexon die Endorphinproduktion anregt und das Immunsystem reguliert.

Die LDN-Technik besteht in der Einnahme von 2-5 mg Naltrexon (üblicherweise 3 mg) kurz vor dem Schlafengehen. Das Wirkprinzip lässt sich folgendermaßen beschreiben: Diese geringe Dosis blockiert die Opioidrezeptoren im Gehirn, woraufhin der Körper als Reaktion darauf vermehrt Endorphine produziert. Die Wirkung des Medikaments endet nach 3 Stunden, während die erhöhte Endorphinproduktion den ganzen folgenden Tag anhält. Es wird behauptet, dass die Endorphinproduktion um 300% steigt. So steht der Körper den ganzen Tag unter dem Einfluss erhöhter Endorphinwerte, solange das Medikament nach diesem Schema eingenommen wird.

In den USA wird diese Methode, obwohl sie von der FDA nicht genehmigt ist, zur Behandlung einer Reihe sehr unterschiedlicher Erkrankungen eingesetzt, darunter:

  • HIV
  • Alkohol- und Opioidabhängigkeit als Alternative zu Standarddosierungen
  • Chronische Schmerzen
  • Fibromyalgie
  • Verschiedene Krebsarten
  • Rheumatoide Arthritis
  • Multiple Sklerose
  • Morbus Crohn
  • Chronisches Erschöpfungssyndrom


    und andere.

Häufig gestellte Fragen

Was ist niedrig dosiertes Naltrexon?

Niedrig dosiertes Naltrexon, auch als LDN (Low Dose Naltrexone) bezeichnet, ist eine Methode, bei der geringe Dosen des Arzneistoffs Naltrexon eingenommen werden, typischerweise 2-5 mg, meist 3 mg, vor dem Schlafengehen.

Wie funktioniert niedrig dosiertes Naltrexon?

Die geringe Dosis blockiert vorübergehend die Opioidrezeptoren im Gehirn, was zu einer gesteigerten Produktion von körpereigenen Endorphinen führt. Diese erhöhten Endorphinwerte halten dann den ganzen folgenden Tag an.

Für welche Erkrankungen wird LDN eingesetzt?

Obwohl die Methode nicht von der FDA genehmigt ist, wird LDN in den USA zur Behandlung einer Vielzahl unterschiedlicher Erkrankungen eingesetzt, darunter HIV, Suchterkrankungen, chronische Schmerzen, Fibromyalgie, Krebs, Arthrose, Multiple Sklerose, Morbus Crohn und chronisches Erschöpfungssyndrom.

Welche Vorteile bietet LDN gegenüber Standarddosierungen von Naltrexon?

Im Vergleich zu den üblichen 50 mg Naltrexon führt die deutlich geringere Dosis bei LDN zu weniger schweren Nebenwirkungen, sodass Patienten die Behandlung oft besser vertragen und nicht vorzeitig abbrechen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert