Quelle: „Heilmassage“. Lehrbuch für Hochschulen.


Autor: Professor A.A. Birjukow; Hrsg. „Akademia“, 2004.

Massagetechnik bei spastischen und schlaffen Lähmungen

Bei Erkrankungen des Nervensystems können Bewegungsstörungen wie Lähmungen, Paresen und Hyperkinesen auftreten.


Lähmung bedeutet den völligen Ausfall der Muskelkontraktion, Parese eine teilweise Störung der Bewegungsfunktion. Man unterscheidet zwei Arten von Lähmungen und Paresen: spastische und schlaffe.

Massage bei spastischer Lähmung

Das Ziel der Massage ist es in erster Linie, die Anspannung des neuromuskulären Apparates, also den Muskeltonus, zu senken. Die Massage wird in Bauchlage durchgeführt, wobei die Beine auf einer Rolle gelagert werden, um nicht nur die spastischen Muskeln, sondern den gesamten Körper zu entspannen.


Die Massage beginnt am Rücken mit Streichungen, Reibungen, Knetungen und Erschütterungen. Anschließend werden die Hüft- und Beinregion behandelt. Danach erfolgen passive Bewegungen in Knie-, Hüft- und Sprunggelenken.

Massage bei schlaffen Paresen und Lähmungen

Diese Störungen sind durch tiefere funktionelle Beeinträchtigungen des Bewegungsapparats gekennzeichnet als spastische Lähmungen.


Bei schlaffen Lähmungen wird eine tiefe und relativ harte Massage durchgeführt. Ziele sind: Verbesserung der Blut- und Lymphzirkulation, Schmerzlinderung, Förderung der Regeneration geschädigter Nervenfasern, Kräftigung der paretischen Muskulatur, Vermeidung von Kontrakturen und Deformationen, Steigerung von Tonus und Kraft der Muskeln, Verringerung der Atrophie.


Die Massagetechnik richtet sich nach der klinischen Form der Schädigung. Dabei ist es sehr wichtig, dass der Masseur Paresen und Lähmungen sowie deren Ausmaß erkennen kann, um die Massage gezielt durchzuführen.

Häufig gestellte Fragen

Was sind spastische und schlaffe Lähmungen?

Spastische Lähmungen entstehen durch Schädigungen der Großhirnrinde oder der Pyramidenbahn und zeichnen sich durch fehlende willkürliche Bewegungen, erhöhten Muskeltonus und verstärkte Sehnenreflexe aus. Schlaffe Lähmungen entwickeln sich bei Schädigungen peripherer Nerven, Nervenwurzeln oder der grauen Substanz des Rückenmarks. Sie sind gekennzeichnet durch den Ausfall willkürlicher und unwillkürlicher Bewegungen, fehlende Sehnenreflexe, niedrigen Muskeltonus und Muskelatrophie.

Welche Ziele verfolgt die Massage bei spastischen Lähmungen?

Das Hauptziel ist es, die Anspannung des neuromuskulären Systems zu lösen und den Muskeltonus zu senken. Dafür wird der Patient in Bauchlage mit erhöhten Beinen massiert.

Wie läuft die Massage bei spastischen Lähmungen ab?

Die Massage beginnt am Rücken mit Streichungen, Reibungen, Knetungen und Erschütterungen. Dann werden Hüft- und Beinregion behandelt. Anschließend erfolgen passive Bewegungen in den betroffenen Gelenken.

Welche Ziele verfolgt die Massage bei schlaffen Lähmungen?

Ziele sind die Verbesserung von Blut- und Lymphzirkulation, Schmerzlinderung, Förderung der Nervenregeneration, Kräftigung der paretischen Muskulatur, Vermeidung von Kontrakturen und Deformationen sowie Steigerung von Tonus und Kraft.

Wie erfolgt die Massage bei schlaffen Lähmungen?

Die Massage ist tief und relativ hart. Die Technik richtet sich nach der klinischen Form der Schädigung, weshalb der Masseur Paresen und Lähmungen sowie deren Ausmaß erkennen können muss.

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