Mangelhafte Ernährung ist ein pathologischer Zustand, der durch ein Ungleichgewicht zwischen Nährstoffzufuhr und -verbrauch entsteht und zu Gewichtsverlust und Veränderungen in der Körperzusammensetzung führt.
Unzureichende Ernährung beeinträchtigt nicht nur die Körpermasse, sondern führt auch zu Leistungseinbußen, Beeinträchtigungen des Wohlbefindens und ernsthaften Stoffwechselstörungen, Schwächung des Immunsystems und endokrine Dysfunktionen.
Die Ursachen für mangelhafte Ernährung können sowohl externe Faktoren wie schlechte Ernährung oder Bewusstseinsstörungen als auch interne Faktoren wie Verdauungs-, Resorptions- und Verwertungsstörungen sein.
Zur Erkennung von Mangelernährung werden somatometrische und laborchemische Parameter herangezogen. Somatometrische Parameter spiegeln die Körperzusammensetzung wider (Muskel-, Fettgewebsanteil etc.). Dazu gehören der Body-Mass-Index, der Oberarmumfang, Hautfaltendicke, Fett- und Magergewebsanteile. Diese können mittels Hautfaltenmessung, Bioimpedanzanalyse und Dual-Röntgen-Absorptiometrie bestimmt werden.
Zu den klinisch-laborchemischen Parametern zählen Gesamtprotein, Albumin, Transferrin, Präalbumin und Lymphozytenzahl im Blut. Zur integrativen Beurteilung des Ernährungsstatus wurden verschiedene Indizes entwickelt, wie der „Prädiktive Mangelernährungsindex“.
Klinische Zeichen
Mangelhafte Ernährung kann in zwei Hauptformen auftreten: Chronischer, langsam fortschreitender Marasmus mit Reduktion der Körpermasse, Muskel- und Fettgewebsanteilen bei relativ stabilen Blutproteinen. Oder eine akut entwickelnde Form, der Kwashiorkor, mit Abfall der Blutproteine bei geringen Veränderungen des Körpergewichts und der Körperzusammensetzung, typisch nach schweren Verletzungen, Verbrennungen oder größeren Operationen. Häufig treten beide Formen gemeinsam auf – der sogenannte marastische Kwashiorkor.
Behandlung von Mangelernährung
Die Behandlung umfasst drei Grundprinzipien: Rechtzeitigkeit, Angemessenheit (Deckung des individuellen Bedarfs) und Optimalität (bis zur Normalisierung der somatometrischen und klinisch-laborchemischen Parameter).
Zur Deckung des Bedarfs an Nährstoffen und Energie werden industriell hergestellte, bedarfsgerechte Trinknahrungen eingesetzt – die sogenannte enterale Ernährung. Diese kann über den Mund oder über Sonden in den Magen-Darm-Trakt erfolgen. Die Trinknahrungen enthalten ausgewogene Mengen an Proteinen, Fetten, Kohlenhydraten, Vitaminen und Mineralstoffen.
Zeichen von Mangelernährung bei Kindern
Bei Kindern können Mangelerscheinungen an verschiedenen Parametern wie Leistungsfähigkeit, Herzkreislauf- und Atemfunktion sowie Muskelkraft erfasst werden.
Häufig gestellte Fragen
Was ist mangelhafte Ernährung?
Mangelhafte Ernährung ist ein Zustand, bei dem der Nährstoffbedarf des Körpers nicht ausreichend gedeckt wird, was zu Gewichtsverlust und Veränderungen in der Körperzusammensetzung führt.
Was sind die Ursachen von mangelhafter Ernährung?
Ursachen können sowohl externe Faktoren wie schlechte Ernährung oder Bewusstseinsstörungen als auch interne Faktoren wie Verdauungs-, Resorptions- und Verwertungsstörungen sein.
Wie wird mangelhafte Ernährung erkannt?
Zur Erkennung werden somatometrische Parameter wie Body-Mass-Index, Oberarmumfang und Hautfaltendicke sowie laborchemische Werte wie Gesamtprotein, Albumin und Lymphozytenzahl herangezogen.
Welche Formen von mangelhafter Ernährung gibt es?
Es gibt den chronischen Marasmus mit Reduktion von Körpermasse, Muskel- und Fettgewebe sowie den akuten Kwashiorkor mit Abfall der Blutproteine. Häufig treten beide Formen gemeinsam auf.
Wie wird mangelhafte Ernährung behandelt?
Die Behandlung basiert auf den Prinzipien der Rechtzeitigkeit, Angemessenheit (Deckung des individuellen Bedarfs) und Optimalität (bis zur Normalisierung der Parameter). Dafür werden industriell hergestellte, bedarfsgerechte Trinknahrungen eingesetzt.
Wie äußert sich mangelhafte Ernährung bei Kindern?
Bei Kindern können Mangelerscheinungen an der Leistungsfähigkeit, Herzkreislauf- und Atemfunktion sowie Muskelkraft erfasst werden.