Kurze gerade Schläge im Boxen

Kurze gerade Schläge werden ausschließlich aus der Nahkampfdistanz in Serien und seltener als Einzelschläge eingesetzt. Erstmals wurde dieser Schlag von E. I. Ogurenkow (1969) beschrieben. Er ist technisch ziemlich komplex in der Ausführung und erfordert eine entsprechende körperliche und psychische Vorbereitung. Er wird hauptsächlich von Nahkampfspezialisten eingesetzt, hat seine eigenen spezifischen Eigenschaften und einen hohen Grad an Variabilität. Er kann mit Gewichtsverlagerung auf den linken oder rechten Fuß ausgeführt werden, mit Schritt nach vorne mit dem linken oder rechten Fuß. Der Schlag ist bei korrekter Ausführung relativ effektiv und erreicht eine beträchtliche Kraft. Der Prozentsatz seiner Ausführung mit der rechten Hand im Wettkampfkampf ist deutlich höher als mit der linken, da die Ausgangsposition für die Ausführung mit der rechten Hand günstiger ist als für die Ausführung mit der linken.

Kurzer gerader rechter Schlag zum Kopf

1. Verlagerung des Körpergewichts auf den rechten Fuß, gleichzeitig eine Halbdrehung des Oberkörpers nach rechts. Dabei geht die rechte Hand in die Ausgangsposition: der Unterarm ist senkrecht zum Boden, die Faust ist geballt und nach hinten gedreht.
2. Abstoß mit dem rechten Fuß, gleichzeitige Drehung des Oberkörpers nach links und Bewegung der rechten Hand, wobei die Faust zum Ziel (nach vorne und unten) geführt wird, während Ellbogen und Schulter angehoben werden (der sogenannte „Hammerschlag-Effekt“, der die Geschwindigkeit der Faust und die Schlagkraft erhöht).
3. In der Endphase des Schlages verlagert sich das Körpergewicht auf den linken Fuß.

Kurzer gerader linker Schlag zum Kopf (Ogurenkow, 1969)

1. Mit einem Schub des rechten Fußes macht der Boxer einen Schritt nach links, verlegt sein Körpergewicht auf den linken Fuß und dreht Becken und Schultergürtel von rechts nach links.
2. Gleichzeitig richtet sich der Oberkörper auf, und der Unterarm des linken Arms wird etwas nach links gezogen, so dass die Faust auf Kinnhöhe kommt.
3. Mit einem Schub des linken Fußes wird ein Schritt nach rechts gemacht, gleichzeitig dreht sich der Oberkörper von links nach rechts, das Körpergewicht verlagert sich auf den rechten Fuß.

Typische Fehler:

• Die Bewegung beginnt mit einer Drehung und Neigung des Oberkörpers, aber die Hand ist zu langsam.
• Es kommt zu einer Kraftzersplitterung, es arbeitet nur die Masse des Arms, der Boxer ist in dieser Position nicht geschützt.
• Im Moment des Aufpralls wird die Hand nicht gebeugt, der Ellbogen wird nicht angehoben.
• Das Körpergewicht wird in der Endphase des Schlages nicht auf den anderen Fuß verlagert.
• Die linke Hand, die sich im Schultergelenk bewegt, wird zum Ziel geführt. Im Moment des Aufpralls beugt sich die Hand im Handgelenk nach vorne, das Ellbogengelenk hebt sich nach oben (Hammerschlag-Effekt).