Quelle:
„Effizientes Schwimmen: Technik, Training, Lektionen“.
Autor: Adam Young Verlag: Mannn, Ivanov und Ferber, 2013.
Wie finde ich meine kritische Schwimmgeschwindigkeit heraus?
Werde ein echter „Diesel“!
Wenn Sie in der Vergangenheit bereits Erfahrung im Leistungsschwimmen oder einer Mannschaftssportart wie Rugby oder Fußball hatten, sind Sie von Natur aus eher ein Sprinter. Die Physiologie eines Langstreckenschwimmers unterscheidet sich jedoch deutlich von der eines Sprinters, da er ein moderateres Tempo über einen längeren Zeitraum aufrechterhalten muss. Das Talent, den Energieverbrauch richtig einzuteilen, lässt sich trainieren. Mit der Zeit werden Sie auch diese Fähigkeit erlernen, die sowohl für Freiwasserschwimmer als auch für Triathleten wichtig ist.
Test zur Bestimmung der kritischen Schwimmgeschwindigkeit
Führen Sie dafür Folgendes durch:
- Schwimmen Sie als Erwärmung 600 bis 1000 Meter mit verschiedenen Übungen. Absolvieren Sie einige kurze Sprints, um die Herzfrequenz zu erhöhen.
- Schwimmen Sie 400 Meter, starten Sie vom Beckenrand (nicht springen). Zählen Sie, wie viele Teilstrecken Sie korrekt absolviert haben, und messen Sie die Zeit genau.
- Erholen Sie sich 10-15 Minuten, indem Sie einige Runden in leichtem Tempo schwimmen. Das hilft, Stoffwechselprodukte aus den Muskeln auszuspülen.
- Starten Sie vom Beckenrand und schwimmen Sie 200 Meter, wieder mit genauer Zeitmessung.
- Erholungsphase.
Denken Sie daran, dass Tests lediglich Anhaltspunkte für Ihre aktuelle Leistungsfähigkeit sind. Betrachten Sie die Ergebnisse als Ausgangspunkt für Ihre weitere Entwicklung.
Wie kann ich meine kritische Schwimmgeschwindigkeit verbessern?
Widerstehen Sie der Versuchung, schneller als Ihre kritische Schwimmgeschwindigkeit zu schwimmen, um sie zu steigern. Stattdessen konzentrieren Sie sich darauf, diese Geschwindigkeit über längere Distanzen konstant zu halten. Durch gezielte Intervalltrainings können Sie Ihre aerobe Leistungsfähigkeit und damit auch Ihre kritische Schwimmgeschwindigkeit verbessern.
Brauche ich keine Sprinttrainings mehr?
Nein, Sprinttrainings sind weiterhin wichtig. Die kritische Schwimmgeschwindigkeit ist zwar für Langstrecken entscheidend, aber Sprintfähigkeiten können in bestimmten Wettkampfsituationen von Vorteil sein. Es gilt, einen ausgewogenen Trainingsplan zu finden, der beide Aspekte berücksichtigt.
Häufig gestellte Fragen
Was ist die kritische Schwimmgeschwindigkeit?
Die kritische Schwimmgeschwindigkeit (KSS) ist die Schwimmgeschwindigkeit, bei der Schwimmer über längere Zeit eine konstant hohe Leistung erbringen können, ohne zu ermüden. Sie hängt mit dem aeroben Schwellenwert zusammen.
Wie bestimme ich meine eigene KSS?
Um deine KSS zu ermitteln, führst du einen standardisierten Test mit Schwimmdistanzen von 400 und 200 Metern durch. Anhand der Zeiten lässt sich deine individuelle KSS berechnen.
Warum ist die KSS für Ausdauersportarten wichtig?
Die KSS ist ein entscheidender Faktor für die Leistungsfähigkeit bei Langstreckendisziplinen wie Freiwasserschwimmen oder Triathlon. Sie gibt an, in welchem Tempo du deine Energie am effizientesten einteilen kannst.
Wie kann ich meine KSS verbessern?
Durch gezieltes Training deiner aeroben Ausdauer kannst du deine KSS steigern. Dabei ist es wichtig, dein Tempo an der KSS auszurichten und nicht versuchen, schneller zu schwimmen als diese Geschwindigkeit.
Brauche ich trotzdem noch Sprinttrainings?
Ja, Sprinttrainings bleiben auch bei Fokussierung auf die KSS wichtig. Sie trainieren explosivere Bewegungsmuster, die in Wettkämpfen von Vorteil sein können. Ein ausgewogener Trainingsplan sollte beides berücksichtigen.