Die Knochen-Sehnen-Verbindung gehört zu den bindegewebigen, nicht-kontraktilen Komponenten der Skelettmuskeln, mit denen sie sich am Knochen befestigen (Ansatzzone). Die Fixierung des Muskels am Knochen ermöglicht es, ihn zu stabilisieren oder Bewegungen im Gelenk auszuführen. In diesem Bereich können auch Prozesse der Sehnenfaserbildung und Sehnenverlängerung stattfinden.

Aufbau der Knochen-Sehnen-Verbindung

Es gibt zwei Arten der Sehnenverankerung am Knochen:

  • Direkte Verankerung – die Sehnenfasern verlaufen senkrecht zum Knochen und befestigen sich direkt an ihm.
  • Indirekte Verankerung – die Sehnenfasern verlaufen parallel zum Knochen und befestigen sich am Knochen und am Periost.

In den meisten Fällen findet man Kombinationen dieser beiden Typen. Der Bereich der direkten Verankerung ist etwa 1 mm lang und besteht aus mehreren Zonen:

  1. Zone – besteht aus Sehnengewebe
  2. Zone – Faserknorpel (Faserknorpelzone)
  3. Zone – besteht aus mineralisiertem Knorpel (verkalkter Knorpelzone)
  4. Zone – Knochengewebe

Im Bereich der Gelenke befestigen sich Bänder und Gelenkkapsel in ähnlicher Weise an den Knochen. Im Bereich der indirekten Verankerung unterscheidet man eine oberflächliche und eine tiefe Zone. Die oberflächliche Zone entsteht durch die Befestigung der Sehnenfasern am Periost. Diese Zone wird durch sogenannte Sharpey-Fasern (durchbohrende Fasern) und Querverbindungen zwischen den Sehnenfasern und dem Periost verstärkt.

In der tiefen Zone der indirekten Sehnen-Knochen-Verbindung befestigen sich die Sehnenfasern direkt am Knochen, ohne eine zwischengeschaltete Knorpelzone. In beiden Verankerungstypen wurden zahlreiche nicht-kollagene Proteine wie Fibronektin, Tenascin, Laminin, Chondronektin, Osteocalcin, Osteopontin u.a. nachgewiesen. Sie dienen als „Klebstoff“ und verbinden die verschiedenen Bindegewebstypen miteinander, wodurch die Knochen-Sehnen-Verbindung stabilisiert wird.

Da Knochen und Sehnen unterschiedliche Elastizität aufweisen, hat die Knochen-Sehnen-Verbindung auch die Funktion, die Unterschiede in den mechanischen Eigenschaften dieser Gewebe abzumildern. Infolgedessen ist die Ansatzzone hohen Belastungen ausgesetzt und anfällig für Verletzungen. Zu starke und zu häufige Belastungen können zur Entwicklung von Insertionstendinopathien führen.

Blutversorgung und Innervation der Knochen-Sehnen-Verbindung

Die indirekten Knochen-Sehnen-Verbindungen sind reich an Blutgefäßen und Nerven. Die Gefäße in der tiefen Zone bilden zahlreiche Anastomosen mit den Gefäßen des Knochens, während sie in der oberflächlichen Zone mit den Gefäßen des Periostes in Verbindung stehen. Die direkte Sehnen-Knochen-Verbindung wird schlechter durchblutet: Hier verbinden sich nur die Gefäße des äußeren Sehnenscheidenteils (Peritendineum) mit den Knochengefäßen. Die intrasehnigen Blutgefäße, die parallel zu den Fasern verlaufen, enden in Kapillaren. Die knorpeligen Zonen (Zone 2 und 3) sind nicht mit Blutgefäßen versorgt, sondern werden über Diffusion und Osmose ernährt. Daher besitzt die indirekte Verbindung eine höhere Regenerationsfähigkeit nach Verletzungen als die direkte Verbindung, insbesondere wenn der knorpelige Anteil betroffen ist. Zudem sind in der Knorpelzone keine Nervenfasern vorhanden, während die übrigen Gewebe gut innerviert sind. Insgesamt lässt sich sagen, dass die Innervation der Knochen-Sehnen-Verbindung weniger reich ist als die von Bändern und Gelenkskapseln.

Häufig gestellte Fragen

Was ist eine Knochen-Sehnen-Verbindung?

Eine Knochen-Sehnen-Verbindung ist ein Verbindungsgewebe, das die Skelettmuskeln mit den Knochen verbindet und es ermöglicht, Bewegungen im Gelenk auszuführen.

Wie ist der Aufbau einer Knochen-Sehnen-Verbindung?

Es gibt zwei Arten der Sehnenverankerung am Knochen: direkte Verankerung und indirekte Verankerung. Der Bereich der direkten Verankerung besteht aus mehreren Zonen: Sehnengewebe, Faserknorpel, mineralisierter Knorpel und Knochengewebe.

Wie ist die Blutversorgung und Innervation der Knochen-Sehnen-Verbindung?

Indirekte Knochen-Sehnen-Verbindungen sind reich an Blutgefäßen und Nerven. Direkte Verbindungen sind schlechter durchblutet. Die knorpeligen Zonen werden über Diffusion und Osmose ernährt. Die Innervation ist insgesamt weniger reich als die von Bändern und Gelenkskapseln.

Welche Funktionen hat die Knochen-Sehnen-Verbindung?

Die Knochen-Sehnen-Verbindung dient zur Fixierung der Muskeln an den Knochen, um Bewegungen im Gelenk zu ermöglichen. Außerdem hat sie die Funktion, Unterschiede in den mechanischen Eigenschaften von Knochen und Sehnen abzumildern.

Warum ist die Knochen-Sehnen-Verbindung anfällig für Verletzungen?

Die Ansatzzone der Knochen-Sehnen-Verbindung ist hohen Belastungen ausgesetzt und daher anfällig für Verletzungen. Zu starke und zu häufige Belastungen können zur Entwicklung von Insertionstendinopathien führen.

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