Die Krankheit (fragmentierender Osteochondrose, Koenig-Krankheit) wurde erstmals 1726 von Monro und 1888 von Koenig beschrieben. Laut Angaben des Zentralen Forschungsinstituts für Traumatologie und Orthopädie beträgt die Häufigkeit unter orthopädischen Patienten 0,8% und bei Patienten mit Kniegelenkerkrankungen 2%. Sie tritt im Alter von 11-60 Jahren auf, wird jedoch hauptsächlich bei Jugendlichen und Männern im Alter von 15-30 Jahren beobachtet.

In 90-93% der Fälle ist das Kniegelenk betroffen, insbesondere der innere Oberschenkelknorren. Der pathologische Herd kann auch im Bereich des Hüftkopfes, des Schulterknopfes, des distalen Oberarmknochens – Panner-Krankheit, des Radiuskopfes, des Ellbogenfortsatzes, des Sprungbeinkörpers – Dias-Krankheit, des Wirbelkörpers, des ersten Mittelfußknochens lokalisiert sein.

Die Ätiologie der Erkrankung ist noch nicht vollständig geklärt. Die vaskuläre Theorie, nach der die avaskuläre Nekrose aufgrund eines reflektorischen Krampfes oder einer Embolie der terminalen Gefäße, die den begrenzten Epiphysenbereich versorgen, entsteht, hat die größte Anerkennung gefunden. Es werden auch Vermutungen über den Einfluss dysplastischer, neurovaskulärer, traumatischer und endokriner Faktoren geäußert.

Klinisches Bild

Im Verlauf des pathologischen Prozesses werden drei Stadien unterschieden.

Im Frühstadium der Krankheit (Stadium I) sind die Symptome spärlich. Der Knieschmerz ist von unterschiedlicher Intensität, hat einen unbestimmten, intermittierenden Charakter, es treten Anzeichen einer mäßigen Synovitis mit leichter Gelenkschwellung auf.

Mit Fortschreiten der Erkrankung (Stadium II) nimmt der Schmerz einen beständigeren Charakter an und verstärkt sich beim Gehen. Die Patienten empfinden ein Gefühl der Bewegungseinschränkung im Gelenk, die Belastungsfähigkeit der Extremität nimmt ab, und es entsteht ein Hinken.

Nach Ablösung des nekrotischen Knochen-Knorpel-Fragments in den Gelenkraum (Stadium III) lässt sich manchmal ein frei bewegliches intraartikuläres Körper ertasten. Seine Größe kann von einer großen Linse bis zu einer mittelgroßen Bohne reichen, bei Einklemmen der „Gelenkmaus“ zwischen den Gelenkflächen treten starke Schmerzen und eine plötzliche Bewegungseinschränkung – Gelenksblockade – auf. Mit der Zeit entwickelt sich eine Atrophie des Oberschenkelvierkopfmuskels und Anzeichen von Osteoarthrose.

Röntgenologische Untersuchung

Röntgenologisch lässt sich im Stadium I in der subchondralen Zone der konvexen Gelenkfläche des Oberschenkelknorrens eine begrenzte Verdichtungszone des Knochens erkennen. Sie ist normalerweise bikonvex, erreicht Größen von 1,0×1,5 cm und ist durch einen schmalen Aufhellungsring begrenzt. Dann (im Stadium II) erfolgt die Abgrenzung des verdichteten Knochen-Knorpel-Fragments vom Mutternest: Die Aufhellungszone um es herum erweitert sich, das Fragment beginnt in den Gelenkraum vorzuspringen. Im Stadium III erkennt man eine Nische im Bereich der Gelenkfläche des Oberschenkelknorrens, und den intraartikulären Körper findet man in einem beliebigen Teil des Kniegelenks (normalerweise in einer der Aussackungen, und bei Gelenksblockade zwischen den Gelenkflächen).

Behandlung

Hängt vom Stadium der Erkrankung ab.

Bei Stadium I und II ist eine konservative Behandlung angezeigt, die eine Belastungseinschränkung mit völligem Verzicht auf Sprünge und Laufen, Ruhigstellung der betroffenen Extremität in einer Schiene, physiotherapeutische Maßnahmen [Phonophorese von Chondroitinsulfat (Chondroxyid) oder Hydrocortison, Iontophorese von Calciumchlorid, Paraffin-Ozokerit-Anwendungen], Anwendung von Chondroprotektoren [Chondroitinsulfat (Mucosat, Structum)] umfasst.

Eine Operation ist im Stadium III der Erkrankung bei Vorhandensein eines freien Knochen-Knorpel-Fragments, das das Gelenk blockiert und chronische Synovitis aufrechterhält, indiziert. Sie dient auch als Methode der Wahl im Stadium II der pathologischen Veränderungen.

Sportler, die einem besonderen Risiko ausgesetzt sind: junge Sportler im Alter von 12 bis 16 Jahren.


Die Zulassung zum Sporttreiben ist verboten.

Häufig gestellte Fragen

Was sind keilförmige Osteochondropathien der Gelenkflächen?

Keilförmige Osteochondropathien, auch als fragmentierender Osteochondrose oder Koenig-Krankheit bekannt, sind eine Erkrankung der Gelenkflächen, bei der es zu einem Ablösen eines Knochen-Knorpel-Fragments kommt.

Wo treten keilförmige Osteochondropathien hauptsächlich auf?

In 90-93% der Fälle ist das Kniegelenk betroffen, insbesondere der innere Oberschenkelknorren. Der pathologische Herd kann aber auch in anderen Gelenken wie Hüfte, Schulter, Ellbogen oder Sprunggelenk lokalisiert sein.

Wann tritt die Erkrankung typischerweise auf?

Die Erkrankung tritt vor allem bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen im Alter von 11 bis 60 Jahren auf, mit einer Häufung zwischen 15 und 30 Jahren.

Wie äußert sich die Erkrankung klinisch?

Im Frühstadium treten unspezifische Knieschmerzen und Anzeichen einer Gelenkentzündung auf. Im fortgeschrittenen Stadium verstärkt sich der Schmerz, es kommt zu Bewegungseinschränkungen und Belastungsschwierigkeiten. Nach Ablösung des Fragments in den Gelenkraum kann es zu Gelenksblockaden kommen.

Wie wird die Diagnose gestellt?

Röntgenologisch lassen sich im Verlauf der Erkrankung charakteristische Veränderungen wie Knochenverdichtung, Fragmentablösung und Gelenksnischen nachweisen. Zur Differenzialdiagnostik kann auch die MRT oder Endoskopie eingesetzt werden.

Wie werden keilförmige Osteochondropathien behandelt?

Im Frühstadium erfolgt eine konservative Behandlung mit Entlastung, Ruhigstellung und Physiotherapie. Im fortgeschrittenen Stadium mit Gelenksblockade ist oft ein operativer Eingriff zur Entfernung des Fragments erforderlich.

Welche Sportler sind besonders gefährdet?

Vor allem junge Sportler im Alter von 12 bis 16 Jahren haben ein erhöhtes Risiko für keilförmige Osteochondropathien und dürfen vorerst nicht am Sport teilnehmen.

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