Kardiotone Mittel können wie folgt unterteilt werden:

  1. Herzglykoside.
  2. Nicht-glykosidische Kardiotonics.

Herzglykoside – überwiegend pflanzlichen Ursprungs, mit kardiotoner Wirkung, sind seit langem bekannt. In der klinischen Praxis wurden sie Ende des 18. Jahrhunderts dank des englischen Arztes Withering eingeführt. Untersuchungen zum Wirkungsmechanismus begannen im 19.-20. Jahrhundert durch den ukrainischen Wissenschaftler A.I. Cherkess.

Die Klassifizierung der Kardiotonics erfolgt nach Herkunft:

  1. Fingerhut-Präparate: Digitoxin aus Purpurfingerhut; Digoxin und Lantosidum C aus Wolliger Fingerhut.
  2. Strophanthus – Strophanthin K, Strophanthin G.
  3. Maiglöckchen – Corglycin, Maiglöckchen-Tinktur.
  4. Adonisröschen – Aufguss des Krautes, Cardiophyt, Cardioton.

Als Referenz-Präparat gilt Digoxin, in der Tuberkulose- und Pneumologiebehandlung wird auch Corglycin zur Behandlung von Lungenödemen eingesetzt.

Pharmakokinetik

Die Bioverfügbarkeit von Digoxin nach Tabletteneinnahme beträgt 60-85 %, nach intramuskulärer Gabe 70-85 %; nicht absorbierter Teil wird im unteren Darmtrakt inaktiviert. Die Halbwertszeit beträgt 34-51 Stunden. Das Medikament verteilt sich gleichmäßig in Organen und Geweben, ein Teil wird in den Zwölffingerdarm ausgeschieden, dort resorbiert und teilweise in der Leber metabolisiert. Die Bindung an Plasmaproteine liegt bei 35-40 %. Es wird hauptsächlich über den Urin ausgeschieden.

Corglycin wird beim oralen Einnehmen abgebaut, nach i.v. Gabe tritt die Wirkung nach 2-5 Minuten ein, erreicht nach 15-30 Minuten das Maximum, bindet sich nicht an Plasmaproteine, wird nicht biotransformiert und akkumuliert nicht. Corglycin wird hauptsächlich über den Urin ausgeschieden.

Pharmakodynamik

Herzglykoside haben eine positive inotrope, negative dromotrope, chronotrope Wirkung, in geringen Dosen eine negative, in hohen Dosen eine positive bathmotrope Wirkung. Die Präparate verstärken und verkürzen die Systole, erhöhen das Herz-Zeit- und Schlagvolumen, verlängern die Diastole, verbessern die Durchblutung, normalisieren den arteriellen und venösen Druck, verringern das Blutvolumen, Ödeme, steigern die Diurese und haben eine beruhigende Wirkung auf das ZNS.

Der Mechanismus der kardiotonen Wirkung steht mit der Blockade von K+, Na+-ATPase und der daraus resultierenden Erhöhung des ionisierten Kalziums in Verbindung, möglicherweise auch mit der Komplexbildung von Kalzium mit Kontraktionsproteinen, wobei sich die physikalisch-chemischen Eigenschaften der Kontraktionsproteine ändern und der Elektrolyt-, Protein-, Nukleinsäure-, Kohlenhydrat- und Lipidstoffwechsel normalisiert wird.

Anwendungsgebiete und Nebenwirkungen

Kardiotone Mittel sind bei akuter und chronischer Herzinsuffizienz, bei Vorhofflimmern und anderen Rhythmusstörungen indiziert.

Nebenwirkungen sind: Bradykardie, AV-Block, Extrasystolie und andere Herzrhythmusstörungen, gastrointestinale (Dyspepsie, Übelkeit, Appetitlosigkeit) und neurologische (Kopfschmerzen, Müdigkeit, Unruhe, Sehstörungen) Störungen, selten Störungen des Wasserhaushalts, des Körpergewichts, allergische Reaktionen.

In der Sportmedizin werden Herzglykoside nur bei Auftreten von Herzinsuffizienz eingesetzt.

Häufig gestellte Fragen

Was sind kardiotone Mittel?

Kardiotone Mittel sind Medikamente, die die Kontraktionskraft des Herzens steigern und bei Herzschwäche eingesetzt werden.

Wie werden kardiotone Mittel eingeteilt?

Kardiotone Mittel werden in zwei Hauptgruppen unterteilt:
1. Herzglykoside
2. Nicht-glykosidische Kardiotonics

Welche wichtigen Herzglykoside gibt es?

Zu den wichtigen Herzglykosiden gehören:
– Präparate aus Fingerhut: Digitoxin, Digoxin, Lantosidum C
– Präparate aus Strophanthus: Strophanthin K, Strophanthin G
– Präparate aus Maiglöckchen: Corglycin, Maiglöckchen-Tinktur
– Präparate aus Adonisröschen: Adonisröschen-Kraut-Aufguss, Cardiophyt, Cardioton

Wie wirken Herzglykoside?

Herzglykoside haben eine positive inotrope (kontraktilitätssteigernd), negative dromotrope (überleitungsverzögernd) und negative chronotrope (frequenzsenkend) Wirkung. Sie normalisieren den Blutdruck und Flüssigkeitshaushalt.

Wann werden kardiotone Mittel eingesetzt?

Kardiotone Mittel werden bei akuter und chronischer Herzinsuffizienz sowie bei bestimmten Herzrhythmusstörungen wie Vorhofflimmern eingesetzt.

Welche Nebenwirkungen können auftreten?

Mögliche Nebenwirkungen sind: Bradykardie, Reizleitungsstörungen, Magen-Darm-Beschwerden, Sehstörungen, Elektrolytentgleisungen und allergische Reaktionen.

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