Jodid ist das älteste Heilmittel für Schilddrüsenerkrankungen. Bis zur Entwicklung antithyreoidaler Medikamente war es das einzige Präparat zur Behandlung von Hyperthyreose. Der Wirkmechanismus von Jodid war lange Zeit ein Rätsel und ist bis heute nicht vollständig geklärt.
Wirkung von Jodid bei Hyperthyreose
Die Wirkung von Jodid bei Hyperthyreose entwickelt sich sehr schnell – oft schon nach 24 Stunden. Der Grundumsatz kann dabei auf das Niveau nach einer Schilddrüsenentfernung sinken, was zeigt, dass Jodid die Freisetzung von Schilddrüsenhormonen schnell blockiert. Darüber hinaus hemmt es etwas die Synthese der Schilddrüsenhormone. Die maximale Wirkung von Jodid wird nach 10-15 Tagen kontinuierlicher Behandlung erreicht, wobei sich der Zustand der Patienten deutlich verbessern kann.
Anwendung
Jodid wird in der Präoperationsphase zur Vorbereitung auf eine Schilddrüsenoperation eingesetzt, sowie in Kombination mit antithyreoidalen Mitteln und Propranolol bei thyreotoxischen Krisen. In der Präoperationsphase wird Jodid manchmal als Monotherapie verwendet, häufiger jedoch, wenn der euthyreote Zustand bereits mit Hilfe antithyreoider Medikamente erreicht wurde. Jodid wird dann 7-10 Tage unmittelbar vor der Operation verabreicht.
Ein weiterer Einsatz von Jodid ist der Schutz der Schilddrüse vor radioaktivem Jod bei Kernkraftwerksunfällen. Da die Aufnahme von Jod durch die Schilddrüse umgekehrt proportional zum Jodidspiegel im Serum ist, kann eine Dosis von 30-100 mg/Tag die Aufnahme von radioaktivem Jod durch die Schilddrüse erheblich reduzieren.
Nebenwirkungen
In seltenen Fällen kann es zu Allergien gegen Jodid und organische Jodpräparate kommen, die intravenös verabreicht werden. Eine der schwerwiegendesten Reaktionen ist ein Angioödem; ein Glottiödem kann zum Tod führen. Auf der Haut können gelegentlich hämorrhagische Ausschläge auftreten. Möglich sind auch Immunkomplex-allergische Reaktionen mit Fieber, Gelenkschmerzen, Lymphknotenschwellungen und Eosinophilie.
Bei chronischer Jodvergiftung (Jodismus) hängt die Schwere der Symptome von der Dosis ab. Zu den ersten Anzeichen gehören ein metallischer Geschmack, Brennen im Mund und Rachen, schmerzhafte Zähne und Zahnfleisch. Oft treten auch Speichelfluss, Schnupfen, Niesen und Reizung der Augen mit Lidödemen auf. Bei ausgeprägtem Jodismus kann es sogar zu Lungenödem kommen.
Häufig gestellte Fragen
Was ist Jodid?
Jodid ist das älteste Heilmittel für Schilddrüsenerkrankungen. Bis zur Entwicklung antithyreoidaler Medikamente war es das einzige Präparat zur Behandlung von Hyperthyreose.
Wie wirkt Jodid bei Hyperthyreose?
Die Wirkung von Jodid bei Hyperthyreose entwickelt sich sehr schnell – oft schon nach 24 Stunden. Der Grundumsatz kann dabei auf das Niveau nach einer Schilddrüsenentfernung sinken, was zeigt, dass Jodid die Freisetzung von Schilddrüsenhormonen schnell blockiert. Darüber hinaus hemmt es etwas die Synthese der Schilddrüsenhormone.
Wann wird Jodid angewendet?
Jodid wird in der Präoperationsphase zur Vorbereitung auf eine Schilddrüsenoperation eingesetzt, sowie in Kombination mit antithyreoidalen Mitteln und Propranolol bei thyreotoxischen Krisen. Außerdem kann Jodid zum Schutz der Schilddrüse vor radioaktivem Jod bei Kernkraftwerksunfällen eingesetzt werden.
Welche Nebenwirkungen kann Jodid haben?
In seltenen Fällen kann es zu Allergien gegen Jodid und organische Jodpräparate kommen, die intravenös verabreicht werden. Eine der schwerwiegendesten Reaktionen ist ein Angioödem; ein Glottiödem kann zum Tod führen. Bei chronischer Jodvergiftung (Jodismus) hängt die Schwere der Symptome von der Dosis ab und reicht von Speichelfluss und Hautausschlägen bis hin zu Lungenödemen.