Irisine, auch Iriszin oder Fibronectin type III domain-containing protein 5 genannt, ist ein menschliches Peptidhormon, das für die Regulierung des Lipidstoffwechsels im Körper verantwortlich ist. Es wird als potenzieller Fettverbrenner untersucht.
Geschichte
Im Jahr 2012 wurde das zuvor unbekannte Hormon Irisine von einer Forschergruppe aus Italien, Dänemark und den USA entdeckt. Sie hatten nach Medikamenten zur Bekämpfung von Diabetes und Fettsucht gesucht. Der gefundene Botenstoff wandelt „weißes“ Fett in „braunes“ Fett um, das im Gegensatz zum „weißen“ Fett keine überschüssigen Energiereserven einlagert und die Körpertemperatur reguliert. Damit könnte Irisine ein äußerst effektives Mittel zur Fettverbrennung im Bodybuilding werden.
Einfluss von Kälte
Forscher der Harvard University fanden heraus, dass die Irisineproduktion bei Kälteeinwirkung ebenso ansteigt wie bei körperlicher Aktivität. So führt eine einstündige Fahrradfahrt bei mittlerer Intensität zu einer ähnlichen Irisineausschüttung wie 10-15 Minuten Zittern vor Kälte.
Anwendung beim Menschen
Bislang gibt es keine biologisch verfügbare Form des Irisineproteins, die für die Herstellung eines Medikaments geeignet wäre. Forscher der Universität von Florida ist es jedoch 2014 gelungen, eine stabile Form des Irisineproteins zu synthetisieren, die vielversprechend für den Einsatz beim Menschen erscheint. Sie hoffen, dass Irisine ein wirksames Mittel zur Behandlung von Fettsucht und Typ-2-Diabetes werden könnte.
Zweifel an der Existenz von Irisine
Trotz dieser Hoffnungen äußern Experte der Duke University Zweifel an der Existenz von Irisine. Sie argumentieren, dass die bisher verwendeten Antikörper-Tests zur Bestimmung des Hormonspiegels im Blut unzuverlässig sind und falsch-positive Ergebnisse liefern. Außerdem passt keines der im menschlichen Körper vorkommenden Proteine in seiner Größe zum postulierten Irisine-Hormon. Zudem scheint das für Irisine codierende Gen FNDC5 beim Menschen mutiert zu sein, sodass es gar nicht erst gebildet werden kann.
Häufig gestellte Fragen
Was ist Irisine?
Irisine, auch Iriszin oder Fibronectin type III domain-containing protein 5 genannt, ist ein menschliches Peptidhormon, das für die Regulierung des Lipidstoffwechsels im Körper verantwortlich ist.
Wie wurde Irisine entdeckt?
Irisine wurde im Jahr 2012 von einer Forschergruppe aus Italien, Dänemark und den USA entdeckt, die nach Medikamenten zur Bekämpfung von Diabetes und Fettsucht suchte.
Wie wirkt Irisine?
Der gefundene Botenstoff wandelt „weißes“ Fett in „braunes“ Fett um, das im Gegensatz zum „weißen“ Fett keine überschüssigen Energiereserven einlagert und die Körpertemperatur reguliert.
Wie kann Irisine angewendet werden?
Bislang gibt es keine biologisch verfügbare Form des Irisineproteins, die für die Herstellung eines Medikaments geeignet wäre. Forscher der Universität von Florida ist es jedoch 2014 gelungen, eine stabile Form des Irisineproteins zu synthetisieren, die vielversprechend für den Einsatz beim Menschen erscheint.
Gibt es Zweifel an der Existenz von Irisine?
Ja, Experten der Duke University äußern Zweifel an der Existenz von Irisine. Sie argumentieren, dass die bisher verwendeten Antikörper-Tests zur Bestimmung des Hormonspiegels im Blut unzuverlässig sind und falsch-positive Ergebnisse liefern. Außerdem passt keines der im menschlichen Körper vorkommenden Proteine in seiner Größe zum postulierten Irisine-Hormon, und das für Irisine codierende Gen FNDC5 scheint beim Menschen mutiert zu sein.