Der moderne Hochleistungssport kann unterdrückende Auswirkungen auf das Immunsystem haben. Die immunologische Reaktivität hängt vom Umfang und der Intensität der Belastungen ab.
Die Reservefunktionen des Immunsystems gewährleisten einen effektiven Schutz des Körpers vor Infektionen bei geringer körperlicher Belastung. Mit zunehmender muskulärer und emotionaler Belastung, typisch für die Anforderungen des Spitzensports, zeigt sich beim Athleten ein Immundefizit.
Bei extremer körperlicher und psycho-emotionaler Belastung kann ein vollständiges (innerhalb von 1-2 Stunden nach Einwirkung) Verschwinden normaler Antikörper und Immunglobuline aus Blut und biologischen Sekreten eintreten, das relativ lange andauert.
Die Belastungsregimes, bei denen die Phase der Erschöpfung der Reservekapazitäten des Immunsystems eintritt, sind für jeden Athleten individuell und hängen von vielen Faktoren ab, darunter auch sein Genotyp, was die Kontrolle des immunologischen Status zu einem notwendigen Bestandteil des Hochleistungssports macht.
Darüber hinaus ist der Athlet wie jeder andere Mensch Infektionen ausgesetzt, die zu Immundefiziten führen können.
Immundefizite
Primäre Immundefekte sind genetisch bedingt, mit genetischen Defekten immunkompetenter Zellen verbunden, was sich in einer Verringerung der Infektionsabwehr äußert.
Sekundäre immunologische Insuffizienz ist ein im Laufe des Lebens erworbenes Phänomen, dessen Ursachen ungünstige Faktoren sein können: langfristige Medikamenteneinnahme, Viren, Mangelernährung, intensive körperliche Belastung, psycho-emotionaler Stress usw.
Medikamenteninduzierte Immundefizite entstehen bei systematischer Verwendung synthetischer Präparate, deren chemische Bestandteile bestimmte Immunzweige unterdrücken und direkt auf Immunzellen einwirken können. In dieser Hinsicht sind insbesondere folgende Präparate gefährlich: Steroide, Cyclophosphamid, Azathioprin, Methotrexat.
Steroide haben eine hemmende Wirkung auf die Produktion von Lymphozyten, Monozyten, Eosinophilen und Basophilen. Hauptsächlich T-Lymphozyten leiden darunter, da ihre Antwort auf IL-1 und die Synthese von IL-2 blockiert werden. Steroide blockieren die Synthese von Zytokinen, einschließlich derjenigen, die den Kaskadeaktivierungs- und Erhaltungsimmunprozess „starten“ und aufrechterhalten.
Immunabwehr im Sport
Das Immunsystem erfüllt im Sport folgende wichtige Schutzfunktionen: antibakteriell, antiviraal und antimykotisch.
Der antibakterielle Immunschutz wird auf zwei Wegen realisiert – unspezifisch und spezifisch. Die erste Linie der eigentlichen Immunverteidigung sind das Komplementsystem und die Phagozytose, die durch Mechanismen der spezifischen Immunität verstärkt werden, da Bakterien die Produktion von Antikörpern mit unterschiedlicher Schutzwirkung induzieren, die in Milz und Lymphknoten gebildet werden.
Der antivirale Immunschutz beginnt mit Interferon als erster Verteidigungslinie, gefolgt von natürlichen Killerzellen und dem spezifischen Immunsystem mit T-Helfern, T-Killerzellen und Antikörpern.
Der antimykotische Immunschutz ähnelt dem antibakteriellen Immunschutz. Eine wichtige Rolle spielen hier die Immunmechanismen, die Pilze im Status von Kommensalen halten und eine Pilzüberwucherung verhindern.
Häufig gestellte Fragen
Was sind Immunkorrekturmaßnahmen im Sport?
Immunkorrekturmaßnahmen im Sport umfassen den Einsatz von Immunmodulatoren, Immunstimulanzien und Immunsuppressiva, um die Leistungsfähigkeit des Immunsystems während intensiver körperlicher und psychischer Belastungen aufrechtzuerhalten.
Wann werden Immunkorrekturmaßnahmen im Sport eingesetzt?
Immunkorrekturmaßnahmen werden in verschiedenen Phasen des Trainingszyklus eingesetzt: im Aufbau-, Basis- und Spezialtraining, in der Wettkampfvorbereitung und -phase sowie in der Regenerationsphase.
Welche Sportarten profitieren besonders von Immunkorrektur?
Vor allem Ausdauersportarten, Kraftsportarten, Kampfsportarten und Koordinationssportarten profitieren von Immunkorrekturmaßnahmen, um die erhöhte Infektanfälligkeit aufgrund der Belastungen auszugleichen.
Welche Wirkstoffe kommen in der Immunkorrektur zum Einsatz?
Häufig verwendete Wirkstoffe sind Amixon, Bilaktin, Broncho-Munal, Echinacea, Interferon, Levamisol, Ликопид, Polyoxidonium und Thymostimulin.
Welche Nebenwirkungen können Immunkorrekturmaßnahmen haben?
Mögliche Nebenwirkungen sind allergische Reaktionen, Übelkeit, Kopfschmerzen und Müdigkeit. Eine Überdosierung oder falscher Einsatz kann das Immunsystem auch weiter schwächen.