Hypertonie ist eine der am weitesten verbreiteten Erkrankungen weltweit. Etwa jeder fünfte Mensch leidet darunter. In Russland soll es sogar jeder Dritte sein. Hypertonie ist einer der größten Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Mit jedem Anstieg des Blutdrucks um 10 mmHg erhöht sich das Risiko für solche Erkrankungen um 30%. Menschen mit Bluthochdruck haben ein 7-fach höheres Risiko für Schlaganfälle, ein 4-fach höheres Risiko für koronare Herzkrankheit und ein 2-fach höheres Risiko für periphere arterielle Verschlusskrankheit.
Bodybuilding und erhöhter Blutdruck
Es ist kein Geheimnis, dass nahezu alle professionellen Bodybuilder an Herz-Kreislauf-Erkrankungen leiden, eine davon ist die Hypertonie des Sportlers. Die Situation wird dadurch erschwert, dass Hypertonie äußerlich oft nicht sichtbar ist – sie wird daher auch „der stumme Killer“ genannt. Der Sportler lebt ahnungslos seinen normalen Alltag, trainiert und nimmt an Wettkämpfen teil, während die Hypertonie die Gefäße schädigt und das Herz überlastet.
Einfluss des Krafttrainings auf den Blutdruck
Übermäßiges Krafttraining kann den Blutdruck deutlich anheben. Studien an Sportlern, die regelmäßig Bodybuilding betreiben, zeigen, dass bereits im ersten Jahr des Trainings der systolische Blutdruck um 16,6 mmHg ansteigt. Später stabilisiert sich der Wert, aber der diastolische Blutdruck steigt weiter an. Schon mit 140/90 mmHg wäre eine Hypertonie diagnostiziert. Und das bei jungen Leuten zwischen 17 und 22 Jahren, deren Ausgangswert nur etwas über 119 mmHg lag. Was wird dann mit 40 oder 50 Jahren?
Statische Belastung – Nutzen und Schaden
Kraftübungen lassen sich in dynamische und statische Belastungen unterteilen. Statische Belastungen, bei denen die Muskulatur andauernd angespannt ist, gelten als besonders problematisch für das Herz-Kreislauf-System. Die dauerhaft angespannte Muskulatur komprimiert die Blutgefäße und beeinträchtigt so die Durchblutung. Dies kann den Blutdruck weiter erhöhen. Hingegen scheinen kurzzeitige statische Belastungen, wie sie im Turnen üblich sind, weniger schädlich zu sein.
Behandlung und Prävention
Für Sportler sind vor allem Betablocker und Moxonidin geeignete Blutdruckmedikamente. Betablocker reduzieren die Belastung des Herzens, Moxonidin fördert die Sekretion von Wachstumshormon und Insulin und hat einen eiweißaufbauenden Effekt. Neben der Medikation ist natürlich auch eine Umstellung des Lebensstils wichtig: Gewichtsreduktion, Alkoholreduktion, Rauchstopp und Reduzierung des Kochsalzkonsums. Regelmäßige Entspannungsübungen wie die progressive Muskelrelaxation nach Jacobson können ebenfalls hilfreich sein.
Häufig gestellte Fragen
Wie beeinflusst Krafttraining den Blutdruck?
Übermäßige Kraftbelastungen können den Blutdruck deutlich erhöhen. Studien zeigen, dass der systolische Blutdruck bei Bodybuildern bereits im ersten Jahr um 16,6 mmHg ansteigt. Im weiteren Verlauf stabilisiert sich der systolische, aber der diastolische Blutdruck steigt weiter an.
Welche Sportarten begünstigen besonders die Entstehung von Bluthochdruck?
Unter den Sportarten sind Gewichtheber am stärksten von Bluthochdruck betroffen. Bei Kunstturnern kommt Bluthochdruck dagegen eher selten vor. Die unterschiedlichen Belastungsformen der Sportarten scheinen hier eine entscheidende Rolle zu spielen.
Wie kann man Bluthochdruck bei Sportlern behandeln?
Für Sportler empfehlen sich vor allem Betablocker und das Medikament Moxonidin. Betablocker reduzieren die Belastung des Herzens, Moxonidin fördert die Bildung von Wachstumshormon und Insulin und hat einen aufbauenden Effekt. Neben der Medikation sind auch Lebensstiländerungen wie Gewichtsreduktion, Alkohol- und Salzreduktion sowie Entspannungsübungen wichtig.
Wie beeinflusst statisches Training den Blutdruck?
Statische Belastungen, bei denen die Muskulatur andauernd angespannt ist, gelten als besonders problematisch für den Blutdruck. Die dauerhafte Muskelkontraktion komprimiert die Blutgefäße und beeinträchtigt so den Blutfluss, was den Blutdruck weiter erhöht. Kurzzeitige statische Belastungen wie im Turnen scheinen dagegen weniger schädlich zu sein.