Das endokrine System steht unter der Kontrolle des Zentralnervensystems. Nervenzellen im Hypothalamus synthetisieren Substanzen, die die Freisetzung von Hormonen aus dem Vorderlappen der Hypophyse regulieren oder selbst hormonelle Wirkungen entfalten.
Die Hormone des Hypophysenhinterlappens: Fortsätze hypothalamischer Neuronen verlaufen bis zum Hypophysenhinterlappen (Neurohypophyse), wo die Nonapeptide ADH (antidiuretisches Hormon) und Oxytocin angereichert werden, die bei Bedarf in den Blutkreislauf abgegeben werden. Zu therapeutischen Zwecken werden diese Hormone parenteral oder über die Nasenschleimhaut verabreicht.
Die Hormone des Hypothalamus sind Peptide. Sie gelangen über zwei miteinander verbundene Kapillarverbindungen in den Vorderlappen der Hypophyse (Adenohypophyse). Die erste befindet sich in der Hypophysengrube. Von dort diffundieren die Hypothalamushormone in den Blutkreislauf. Die zweite Verbindung entspricht dem Vorderlappen der Hypophyse. Hier diffundieren die Hypothalamusnhormone aus dem Blut zu den Zielzellen und kontrollieren deren Aktivität. Die Hormone des Hypophysenvorderlappens gelangen in den Blutkreislauf und werden im Organismus verteilt.
Diagnostische und therapeutische Bedeutung der hypophysären Hormone
In diesem Artikel wird die diagnostische und therapeutische Bedeutung einiger hypophysärer Hormone diskutiert: Wachstumshormon (STH), Prolaktin, LH, FSH und Oxytocin. Ausführlich wird die Behandlung von durch Überproduktion von STH und Prolaktin verursachten Erkrankungen erläutert. Darüber hinaus wird die Rolle von Liberinen und Statinen, einschließlich Somatoliberin, Somatostatin und Gonadoliberin, untersucht. FSH, LH und Gonadoliberin werden auch in „Gonadotrope Hormone“ behandelt; ACTH und Corticoliberin, TSH und Thyroliberin – in „Schilddrüsenhormone“.
Wachstumshormon (STH)
Das Gen, das STH kodiert, befindet sich auf dem langen Arm des Chromosoms 17. Dort befinden sich auch vier homologe Gene: drei Gene, die verschiedene Formen des Plazentarlaktogenhormons kodieren, und ein Gen, das das plazentare STH kodiert, das von Synzytiotrophoblastzellen sezerniert wird. STH wird als Mischung von Peptiden mit unterschiedlicher Molekularmasse und Ladung sezerniert. Die Hauptform von STH hat ein Molekulargewicht von etwa 22.000 und stellt eine einzelne, nicht-glykosylierte Polypeptidkette aus 191 Aminosäuren mit zwei Disulfidbrücken dar. Durch alternatives Spleißen entsteht eine Form mit einem Molekulargewicht von etwa 20.000, der der Bereich von der 32. bis zur 46. Aminosäure fehlt; sie besitzt etwa die gleiche Aktivität und macht 5-10% des zirkulierenden STH aus. Im Serum sind auch andere STH-Formen präsent, deren Bedeutung jedoch unklar ist. Etwa 45% des STH mit einer Molekularmasse von 22.000 und 25% des STH mit einer Molekularmasse von 20.000 bilden einen Komplex mit einem STH-bindenden Protein im Serum, das die extrazelluläre Domäne des STH-Rezeptors enthält. Das STH-bindende Protein dient als Reservoir für STH, da der Zerfall von STH in diesem Komplex etwa 10-mal langsamer ist als für freies STH. Andererseits verringert das STH-bindende Protein die Aktivität von STH, da es dessen Interaktion mit den Rezeptoren in den Geweben behindert.
Häufig gestellte Fragen
Was sind die Funktionen der Hormone des Hypothalamus und der Hypophyse?
Die Hormone des Hypothalamus regulieren die Freisetzung von Hormonen aus dem Hypophysenvorderlappen und können selbst hormonelle Wirkungen entfalten. Die Hormone des Hypophysenhinterlappens wie ADH und Oxytocin werden bei Bedarf ins Blut abgegeben.
Wie werden die Hypothalamushormone zum Hypophysenvorderlappen transportiert?
Die Hypothalamushormone gelangen über zwei miteinander verbundene Kapillarverbindungen in den Hypophysenvorderlappen. Die erste Verbindung befindet sich in der Hypophysengrube, von wo aus die Hormone in den Blutkreislauf diffundieren. Die zweite Verbindung entspricht dem Hypophysenvorderlappen, wo die Hormone aus dem Blut zu den Zielzellen diffundieren und deren Aktivität kontrollieren.
Welche Bedeutung haben die Hypophysenhormone für Diagnostik und Therapie?
Hypophysenhormone wie Wachstumshormon, Prolaktin, LH, FSH und Oxytocin haben eine wichtige Bedeutung für die Diagnose und Behandlung endokriner Erkrankungen. Insbesondere die Überproduktion von Wachstumshormon und Prolaktin wird ausführlich behandelt. Auch die Rolle von Liberinen und Statinen wie Somatoliberin, Somatostatin und Gonadoliberin wird diskutiert.