Glukokortikosteroide[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]


Glukokortikosteroide finden aufgrund ihrer zytotoxischen Wirkung auf Lymphozyten und ihrer Fähigkeit, deren Proliferation zu unterdrücken, Anwendung bei akuten Leukämien bei Kindern sowie Lymphomen bei Kindern und Erwachsenen. Bei akuter lymphatischer Leukämie und akuter undifferenzierter Leukämie bei Kindern führen Glukokortikosteroide in 30% der Fälle zu einer raschen Verbesserung und hämatologischen Remission. Obwohl anschließend oft keine Leukämiezellen mehr in Blut und Knochenmark nachweisbar sind, sind diese Remissionen in der Regel von kurzer Dauer. Glukokortikosteroide führen schneller zur Remission als Antimetabolite, und zwischen diesen beiden Wirkstoffgruppen besteht keine Kreuzresistenz. Daher beginnt die Behandlung oft mit Prednison und Vincristin, gefolgt von L-Asparaginase in Kombination mit einem Anthrazyklin oder Methotrexat. Glukokortikosteroide sind Bestandteil der Chemotherapieschemata, die zur Heilung des Morbus Hodgkin und von Lymphomen führen, und werden auch bei Multiplem Myelom und chronischer lymphatischer Leukämie eingesetzt, um eine autoimmunhämolytische Anämie und Thrombozytopenie zu beheben.

Aromatasehemmer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]


Aminoglutethimid[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]


Aminoglutethimid wurde ursprünglich als Antiepileptikum entwickelt, erwies sich dann aber als Inhibitor der Steroidhormonbiosynthese. Es hemmt die erste Reaktion der Cortisol-Synthese, die Umwandlung von Cholesterin in Pregnenolon. Der darauf folgende kompensatorische Anstieg des ACTH-Spiegels kann die Wirkung von Aminoglutethimid jedoch zum Teil wieder aufheben. Die Zugabe von Dexamethason verhindert die ACTH-Freisetzung nicht, da Aminoglutethimid den Abbau von Dexamethason beschleunigt. Auf den Abbau von Cortisol hat Aminoglutethimid hingegen keinen Einfluss, sodass die Kombination von Aminoglutethimid und Hydrocortison die endogene Cortisol-Synthese zuverlässig unterdrückt.

Selektive Aromatasehemmer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]


Exemestan ist ein potenter, oral verabreichbarer steroidaler Aromatasehemmer, der von der FDA zugelassen wurde. In einer Dosis von 25 mg/Tag unterdrückt er die Aromatase-Aktivität um 98% und senkt die Plasmaspiegel von Estron und Estradiol um ca. 90%. Exemestan hat eine geringere androgene Aktivität als Formestan, ansonsten sind die Nebenwirkungen beider Präparate jedoch ähnlich.

Progestogene[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]


Progestogene werden als Zweitlinien-Hormontherapie bei metastasierendem, hormonsensitivem Brustkrebs sowie beim Rezidiv nach Operation und Strahlentherapie des Gebärmutterkrebses eingesetzt. Darüber hinaus verbessern sie den Appetit und das Wohlbefinden bei Kachexie im Rahmen maligner Erkrankungen und von AIDS. Das natürliche Progesteron wird oral schlecht resorbiert, weshalb synthetische Analoga wie Hydroxyprogesteron, Medroxyprogesteron oder Megestrol verwendet werden.

Estrogene und Androgene[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]


Estrogene und Androgene werden ausführlich in den Artikeln Estrogene und Androgene behandelt. An dieser Stelle soll nur auf ihre Verwendung bei bösartigen Erkrankungen eingegangen werden.

Häufig gestellte Fragen

Welche Arten von hormonalen Krebsmedikamenten gibt es?

Zu den wichtigsten hormonalen Krebsmedikamenten gehören Glukokortikoide, Aromatasehemmer, Progestogene, Estrogene, Androgene und Antiestrogene.

Wie wirken Glukokortikoide gegen Krebs?

Glukokortikoide wirken zytotoxisch auf Lymphozyten und unterdrücken deren Proliferation. Daher finden sie Anwendung bei akuten Leukämien und Lymphomen.

Wie funktionieren Aromatasehemmer?

Aromatasehemmer wie Aminoglutethimid, Exemestan und Anastrozol hemmen das Enzym Aromatase, das für die Umwandlung von Androgenen in Estrogene verantwortlich ist. Dadurch senken sie die Estrogenproduktion und können so hormonabhängige Krebsarten wie Brustkrebs behandeln.

Welche Rolle spielen Progestogene in der Krebstherapie?

Progestogene werden als Zweitlinien-Hormontherapie bei metastasierendem, hormonsensitivem Brustkrebs sowie beim Rezidiv von Gebärmutterkrebs eingesetzt. Darüber hinaus verbessern sie den Appetit und das Wohlbefinden bei Kachexie.

Wie werden Estrogene und Androgene in der Krebsbehandlung eingesetzt?

Estrogene und Androgene werden detailliert in den Artikeln Estrogene und Androgene behandelt. Sie finden Anwendung bei bestimmten bösartigen Erkrankungen.

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