Infektionen der Haut lassen sich in bakterielle, virale, pilzbedingte und parasitäre Infektionen unterteilen. Zu den bakteriellen Infektionen gehören Follikulitis, Impetigo, Pyodermie, Erysipel, Phlegmone und nekrotisierende Fasziitis. Auch Bakterien können eine Verschlimmerung von Akne und Neurodermitis verursachen.

Bakterielle Infektionen

Systemic antimikrobielle Mittel wie Tetracycline, Doxycycline, Minocycline, Erythromycin, Trimethoprim/Sulfamethoxazol und Clindamycin werden üblicherweise verschrieben. Topische antimikrobielle Therapie wird hauptsächlich bei Akne und sekundären bakteriellen Infektionen eingesetzt. Bei Akne werden topisch Erythromycin, Clindamycin und Benzoylperoxid, bei Rosacea Metronidazol eingesetzt. Sekundäre bakterielle Infektionen durch grampositive Bakterien sprechen gut auf Zinkbacitracin (Salbe) an. Bei oberflächlichen Staphylokokken-Infektionen ist Mupirocin (Creme) wirksam. Silbersulfadiazin wirkt sowohl gegen grampositive als auch gramnegative Mikroorganismen, kann bei Kindern jedoch Neutropenie verursachen.

Virale Infektionen

Zu den viralen Hautinfektionen zählen Warzen (Humanes Papillomavirus), Herpes (Herpes-Simplex-Virus), Genitalwarzen (Humanes Papillomavirus), Molluscum contagiosum (Pockenvirus), Windpocken und Gürtelrose (Varicella-Zoster-Virus). Es gibt nur wenige wirksame Medikamente zur Behandlung viraler Erkrankungen. Bei Herpes, Windpocken und Gürtelrose werden üblicherweise systemisch Aciclovir, Famciclovir und Valaciclovir eingesetzt. Aciclovir und Penciclovir können topisch bei Herpes an Haut und Schleimhäuten angewendet werden. Podophyllin (25% Lösung) und Podophyllotoxin (0,5% Lösung) werden zur Behandlung von Genitalwarzen eingesetzt. Der Immunmodulator Imiquimod, der die Interferon-Produktion stimuliert, ist zur Behandlung von Genitalwarzen zugelassen. Das Medikament erzielt auch gute Ergebnisse bei Warzen, Molluscum contagiosum und oberflächlichen Basalzellkarzinomen.

Pilzinfektionen

Pilzinfektionen der Haut gehören zu den häufigsten Hauterkrankungen in den USA. In den letzten Jahren wurden viele neue topische und systemische Antimykotika entwickelt. Die effektivsten sind Griseofulvin, topische und systemische Azole sowie Allylamine.

Lokale Behandlung mit Azolen (z.B. Miconazol, Econazol) und Allylamin-en (z.B. Naftifin, Terbinafin) ist bei umschriebenen Tinea corporis und unkomplizierter Tinea pedis wirksam. Die Anwendung von Terbinafin (als Creme) ermöglicht eine Verkürzung der Behandlungsdauer, da der Wirkstoff über eine Woche nach Ende der siebentägigen Behandlung in therapeutischen Konzentrationen in der Haut verbleibt.

Systemische Behandlung ist bei Tinea capitis erforderlich. Hier wird traditionell Griseofulvin eingesetzt. Studien haben gezeigt, dass Terbinafin oral bei Kindern sicher und wirksam ist und eine Alternative zu Griseofulvin darstellt.

Tinea pedis

Tinea pedis tritt in drei Formen auf: interdigital, plantär und dyshidrotisch. Die interdigitale Form beginnt mit trockener Schuppung der Zehenzwischenräume, die zur Mazeration und sekundären bakteriellen Infektion fortschreitet. Die plantäre Form zeigt Schuppung und Hyperkeratose der Fußballen, was die Erreichung adäquater Wirkstoffkonzentrationen in der Haut erschwert. Bei der dyshidrotischen Form treten Entzündung und Bläschenbildung auf.

Topische Behandlung mit Azolen und Allylamin-en ist bei der trockenen Schuppung der Zehenzwischenräume effektiv. Die Mazeration kann eine zusätzliche antimikrobielle Therapie erfordern. Hier kann Econazolnitrat, ein Antimykotikum mit schmalem Wirkspektrum, hilfreich sein. Austrocknende und breitspektrum antimikrobielle Präparate wie 20-30%ige Aluminiumchloridlösung oder Gentianviolett können erforderlich sein.

Bei plantärer und dyshidrotischer Tinea pedis sind systemische Behandlung mit Griseofulvin, Terbinafin oder Itraconazol sowie anschließende langfristige topische Therapie mit Azolen und Allylamin-en effektiv.

Onychomykosen

Pilzinfektionen der Nägel werden meist durch Dermatophyten, seltener durch Schimmelpilze oder Candida spp. verursacht. Gemischte Infektionen sind weit verbreitet. Befallene Nägel stellen ein Reservoir für Dermatophyten dar, reduzieren die Wirksamkeit der Behandlung und tragen zu Rückfällen der Tinea pedis bei. Vor Beginn der Behandlung ist eine mykologische Untersuchung unerlässlich, da 30% der als Onychomykose diagnostizierten Fälle in Wirklichkeit Psoriasis oder andere Onychdystrophien sind.

Onychomykosen erfordern eine systemische Therapie. Bei Behandlung der Nagelmykose der Füße mit Griseofulvin über 12-18 Monate kommt es bei 50% der Patienten zur Heilung, aber bei der Hälfte der Geheilten tritt innerhalb eines Jahres nach Therapieende ein Rückfall auf. Terbinafin und Itraconazol haben große Vorteile gegenüber Griseofulvin. Sie erreichen schnell hohe Konzentrationen im Nagel, die auch nach Beendigung der Behandlung erhalten bleiben. Weitere Vorteile sind das breitere Wirkspektrum von Itraconazol und die geringeren Arzneimittelwechselwirkungen von Terbinafin. Bei Nagelmykose der Füße werden Terbinafin (250 mg/Tag für 3 Monate) oder Itraconazol in Pulstherapie (200 mg 2x/Tag eine Woche pro Monat für 3 Monate) eingesetzt. Mit beiden Präparaten werden Heilungsraten von über 75% erreicht und die Therapiedauer verkürzt.

Ciclopirox-Nagellack ist kürzlich zur Behandlung von Onychomykosen zugelassen worden. Auch wenn die Heilungsrate gering ist (5,5-8,5%), stellt Ciclopirox eine durchaus sinnvolle Alternative für Patienten dar, bei denen eine systemische antimykotische Therapie kontrain

Häufig gestellte Fragen

Was sind die Hauptformen von Hautinfektionen?

Hautinfektionen lassen sich in bakterielle, virale, pilzbedingte und parasitäre Infektionen unterteilen.

Welche bakteriellen Hautinfektionen gibt es?

Zu den bakteriellen Hautinfektionen gehören Follikulitis, Impetigo, Pyodermie, Erysipel, Phlegmone, nekrotisierende Fasziitis sowie Verschlimmerungen von Akne und Neurodermitis.

Wie werden bakterielle Hautinfektionen behandelt?

Systemische antimikrobielle Mittel wie Tetracycline, Erythromycin oder Clindamycin werden eingesetzt. Topische antimikrobielle Therapie findet bei Akne und sekundären bakteriellen Infektionen Anwendung.

Welche viralen Hautinfektionen gibt es?

Zu den viralen Hautinfektionen zählen Warzen, Herpes, Genitalwarzen, Molluscum contagiosum, Windpocken und Gürtelrose.

Wie werden virale Hautinfektionen behandelt?

Bei Herpes, Windpocken und Gürtelrose kommen Aciclovir, Famciclovir und Valaciclovir systemisch zum Einsatz. Topisch können Aciclovir und Penciclovir bei Herpes angewendet werden. Für Genitalwarzen sind Podophyllin, Podophyllotoxin und der Immunmodulator Imiquimod zugelassen.

Welche Pilzinfektionen der Haut gibt es?

Zu den häufigsten Pilzinfektionen der Haut gehören Tinea corporis, Tinea pedis und Onychomykosen.

Wie werden Pilzinfektionen der Haut behandelt?

Topische Behandlung mit Azolen und Allylamin-en ist bei begrenzter Tinea corporis und unkomplizierter Tinea pedis wirksam. Bei ausgedehnter Tinea corporis, Tinea pedis und Onychomykosen sind systemische Antimykotika wie Griseofulvin, Terbinafin oder Itraconazol indiziert.

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