Die Blutgerinnung ist ein komplexer Prozess, der die Fließfähigkeit des Blutes im Gefäßsystem aufrechterhalten soll. Wenn ein Gefäß beschädigt wird, muss das Blut schnell gerinnen, um eine Blutung zu stoppen. Andererseits muss die Blutgerinnung auch an bestimmten Stellen verhindert werden, um Thrombosen zu vermeiden.
Gerinnungsfaktoren
Im Blut befinden sich verschiedene Gerinnungsfaktoren, die an diesem Prozess beteiligt sind. Zu den wichtigsten gehören:
– Prothrombin (Faktor II)
– Faktor VII
– Faktor IX
– Faktor X
Diese Faktoren liegen zunächst in inaktiver Form vor und werden bei Gefäßschädigung schrittweise aktiviert. Am Ende dieses Prozesses steht die Umwandlung von Fibrinogen in Fibrin, das das Blutgerinnsel stabilisiert.
Gerinnungshemmende Mechanismen
Um eine überschießende Gerinnung zu verhindern, gibt es im Körper auch gerinnungshemmende Mechanismen:
– Das Endothel der Blutgefäße produziert Prostacyclin, das die Thrombozytenaggregation hemmt.
– Der Antithrombin-III-Komplex inaktiviert aktivierte Gerinnungsfaktoren.
– Das aktivierte Protein C spaltet die aktiven Faktoren Va und VIIIa, wodurch die Gerinnungskaskade abgeschwächt wird.
Therapeutische Beeinflussung
Zur Behandlung von thromboembolischen Erkrankungen stehen verschiedene Medikamente zur Verfügung, die in die Gerinnungskaskade eingreifen:
– Gerinnungshemmer (Antikoagulanzien) wie Heparin oder Vitamin-K-Antagonisten
– Thrombozytenaggregationshemmer wie Acetylsalicylsäure
– Fibrinolytika, die bereits gebildete Thromben auflösen
Dabei muss ein empfindliches Gleichgewicht zwischen erwünschter antithrombotischer Wirkung und Blutungsrisiko gefunden werden.
Häufig gestellte Fragen
Was ist Hämostase?
Hämostase bezeichnet den physiologischen Prozess der Blutgerinnung, der dafür sorgt, dass Blutungen nach Verletzungen gestillt werden und gleichzeitig Thrombosen verhindert werden.
Welche Schritte umfasst die Blutgerinnung?
Die Blutgerinnung umfasst folgende Schritte:
1. Gefäßkontraktion
2. Thrombozytenaktivierung und -aggregation
3. Aktivierung der plasmatischen Gerinnungsfaktoren
4. Fibrinbildung
5. Stabilisierung des Gerinnsels
Welche Gerinnungsfaktoren sind beteiligt?
Die wichtigsten beteiligten Gerinnungsfaktoren sind Prothrombin (Faktor II), Faktor VII, Faktor IX und Faktor X. Sie liegen zunächst in inaktiver Form vor und werden schrittweise aktiviert.
Wie wird die Blutgerinnung kontrolliert?
Die Blutgerinnung wird durch verschiedene Kontrollmechanismen reguliert:
– Endotheliale Produktion von gerinnungshemmenden Substanzen wie Prostacyclin
– Inaktivierung von aktivierten Gerinnungsfaktoren durch Antithrombin III
– Spaltung der aktiven Faktoren Va und VIIIa durch aktiviertes Protein C
Welche Medikamente beeinflussen die Blutgerinnung?
Zur Behandlung von Thrombosen und Embolien werden folgende Medikamente eingesetzt:
– Gerinnungshemmer (Antikoagulanzien): Heparin, Vitamin-K-Antagonisten
– Thrombozytenaggregationshemmer: Acetylsalicylsäure
– Fibrinolytika: lösen bestehende Thromben auf