Optimale Belastungsarten
- Yoga
- Qigong
- Tai Chi
- Fahrradfahren
- Gehen
- Aerobic ohne Sprünge und ruckartige Bewegungen
- Tanzen
- Treppensteigen
- Aqua-Aerobic
- Kraftübungen mit Theraband
- Pilates
- Beckenboden-Übungen
- Feldenkrais-Methode
Multiple Sklerose ist eine chronische, unvorhersehbare neurologische Erkrankung, die das zentrale Nervensystem befällt. Die geschädigte Myelinscheide, eine Fettsubstanz, die die Nervenfasern des ZNS umgibt und schützt, bildet Narben (Sklerotische Plaques), die die Nervenimpulse von und zum Rücken- und Gehirn verzerren. Diese Verzerrung äußert sich in einem breiten Spektrum von Symptomen, von leichten wie Taubheit der Gliedmaßen bis hin zu schweren wie Lähmung oder Sehverlust. Der Krankheitsverlauf, die Schwere und Spezifität der Symptome variieren erheblich bei verschiedenen Patienten.
Mittelschwere Widerstandsübungen können helfen, Muskelschwäche zu bewältigen. Wenn der Patient unter Krämpfen leidet, ist es leichter, mit elastischen Bändern (Theraband) zu trainieren als mit freien Gewichten.
Früher wurde Menschen mit Multipler Sklerose empfohlen, körperliche Belastungen ganz zu vermeiden, da man annahm, dass sie den Zustand des Patienten verschlechtern. In letzter Zeit gibt es jedoch viele Studien, die zeigen, dass Übungen nicht nur keine schädlichen Auswirkungen haben, sondern die Lebensqualität dieser Patienten sogar verbessern und die Symptome lindern können.
Warum trainieren?
Multiple Sklerose manifestiert sich bei verschiedenen Menschen unterschiedlich, daher sind auch die geeigneten Übungen verschieden. Konsultieren Sie einen Physiotherapeuten, der Ihnen ein passendes und angenehmes Programm zusammenstellt.
Körperliche Aktivität kann eine Reihe von Manifestationen und Komplikationen dieser Krankheit lindern, einschließlich erhöhter Müdigkeit, Muskelspannung, Gewichtszunahme, Knochenbrüchigkeit, Mobilitätsschwierigkeiten, Depression, Angst und Blasenkontrollstörungen. Yoga und Radfahren helfen gegen Erschöpfung, Kraftübungen erhöhen die Knochendichte. Eine Studie an der Universität von Tennessee zeigte, dass Patienten, die zweimal wöchentlich 45 Minuten Tai Chi in Sitzposition ausführten, ihre Bewegungsfähigkeit, Koordination und Ausdauer verbesserten. Darüber hinaus war es für sie eine angenehme Möglichkeit, miteinander in Kontakt zu kommen.
Körperliche Aktivität hilft auch, Herz-Kreislauf-Probleme zu reduzieren und das Gewicht zu kontrollieren, was besonders wichtig ist, da Gewichtszunahme ein Nebenwirkung vieler MS-Medikamente ist. Wenn sich Ihr Zustand verschlechtert und Sie bestimmte Übungen nicht mehr fortführen können, wenden Sie sich an einen Physiotherapeuten, der Ihnen neue Möglichkeiten zur Aufrechterhaltung der Aktivität vorschlägt und Ihnen geeignete Übungen empfiehlt.
Wie oft?
Machen Sie wenn möglich 2-3 Mal pro Woche für mindestens 20 Minuten Ausdauer-, Kraft- und Gleichgewichtsübungen.
Üben Sie ein- oder mehrmals pro Woche Yoga oder Tai Chi für 45-60 Minuten. Diese Einheiten können Sie auch im Sitzen absolvieren, falls Ihnen das bequemer ist.
Beginnen Sie mit 5 Minuten Aufwärmübungen: Dehnen und Erwärmen Sie die Muskeln durch große Kreisbewegungen mit Händen, Füßen, Armen und Beinen.
Auch eine geringe oder mittlere Belastung ist nützlich. Seien Sie geduldig und hören Sie auf Ihren Körper.
Wenn Sie während des Trainings Schmerzen oder Erschöpfung verspüren, beenden Sie die Einheit, ruhen Sie sich aus und konsultieren Sie Ihren Arzt. Wenn sich Ihr Gesundheitszustand verändert hat, müssen Sie Ihr Trainingsprogramm möglicherweise anpassen.
Belastungsarten für MS-Patienten
Versuchen Sie, spezielle Angebote für bewegungseingeschränkte Personen zu finden. Sollte es in Ihrer Nähe keine solche Gruppe geben, könnte ein Fitnesstrainer in einem üblichen Fitnessstudio Ihnen vielleicht mit angepassten Übungen weiterhelfen. Besprechen Sie vor Beginn Ihre Bedürfnisse, damit der Trainer Ihnen leichtere Varianten vorschlagen kann, wenn Ihnen manche Übungen zu schwierig sind.
Umgang mit der „Heißbad-Reaktion“
Manche MS-Patienten sind temperaturempfindlich. Wenn Sie dazu gehören, nehmen Sie vor und nach dem Training eine kühle Dusche und trinken Sie während der Einheit kalte Getränke. Möglicherweise wollen Sie die Belastung auch in Abschnitte unterteilen und Pausen zum Abkühlen einlegen. Wenn Sie im Wasser trainieren, finden Sie am besten ein Becken mit Temperaturen unter 29°C.
Gleichgewichts- und Sehstörungen
Wenn diese Beeinträchtigungen Übungen außer Haus erschweren, versuchen Sie mit Unterstützung zuhause zu trainieren – auf einem Ruder- oder Hometrainer. Wenn Ihre Arme stärker sind als Ihre Beine, können Sie die Ausdauerbelastung auf einem Handergometer absolvieren – einem Gerät, bei dem die Pedale mit den Händen angetrieben werden. Verwenden Sie einen Stehständer als Stütze für Gewichtsübungen. Gewichte an Handgelenken oder Knöcheln können Arme und Beine kräftigen. Stöcke oder Trekkingstöcke helfen Ihnen, das Gleichgewicht zu halten, wenn Sie mit Begleitung spazieren gehen.
Häufig gestellte Fragen
Was sind die besten Übungen für Multiple Sklerose-Patienten?
Die besten Übungen sind Yoga, Qigong, Tai Chi, Radfahren, Gehen, gelenkschonende Aerobic, Tanzen, Treppensteigen, Aqua-Aerobic, Krafttraining mit Theraband, Pilates, Beckenboden-Übungen und die Feldenkrais-Methode.
Warum ist Training wichtig bei Multipler Sklerose?
Körperliche Aktivität kann viele Symptome und Komplikationen der Krankheit lindern, wie Müdigkeit, Muskelspannung, Gewichtszunahme, Knochenbrüchigkeit, Mobilitätsprobleme, Depression, Angst und Blasenstörungen.
Wie oft sollte man trainieren?
Machen Sie wenn möglich 2-3 Mal pro Woche für mindestens 20 Minuten Ausdauer-, Kraft- und Gleichgewichtsübungen. Üben Sie ein- oder mehrmals pro Woche Yoga oder Tai Chi für 45-60 Minuten.
Welche speziellen Angebote gibt es für MS-Patienten?
Versuchen Sie, Kurse für bewegungseingeschränkte Personen zu finden. Sonst kann ein Fitnesstrainer Ihnen in einem regulären Fitnessstudio angepasste Übungen anbieten.
Wie gehe ich mit der „Heißbad-Reaktion“ um?
Nehmen Sie vor und nach dem Training eine kühle Dusche, trinken Sie kalte Getränke und unterteilen Sie die Belastung in Abschnitte mit Abkühlpausen. Für Wassertraining wählen Sie am besten ein Becken mit unter 29°C.
Wie trainiere ich bei Gleichgewichts- und Sehstörungen?
Trainieren Sie dann lieber zuhause unterstützt, z.B. auf einem Ruder- oder Handergometer. Verwenden Sie Hilfsmittel wie Stöcke oder Trekkingstöcke, um das Gleichgewicht zu halten.