Der Granatapfel (Punica granatum L.). Die getrocknete Rinde der Stämme, Zweige und Wurzeln sowie die Blätter und Früchte werden verwendet. Die Rinde enthält die Alkaloide Pseudopelletierin C9H15ON, Methylpelletierin C9H17ON und Isopelletierin C9H15ON – ein Racemat (Pelletierin). In der Fruchtschale wurde Ursolsäure C30H48O3 (0,6 %), in der Fruchtschale bis zu 28 % Gerbstoffe, in den Früchten Vitamin C und in den Blüten der Farbstoff Punicin, gewonnen als Chlorid C27H31O15Cl und hydrolysierbar unter Bildung von Pelargonidin und zwei Glucosemolekülen, gefunden.

Der Granatapfel und seine Präparate wurden seit alters her als Heilmittel verwendet. Avicenna unterschied in seinem „Kanon“ die Anzeigen und Wirkungen je nach Geschmack des Präparats – „sauer“, „säuerlich“ und „süß“:

„Der saure (Granatapfel), besonders sein Sirup, unterdrückt die gelbe Galle und verhindert den Abfluss von Überschüssen in das Innere;


der säuerliche Granatapfel hilft bei Magenentzündungen, der süße ist aufgrund seiner leicht adstringierenden Eigenschaft für den Magen geeignet, aber der saure Granatapfel ist für den Magen schädlich;


der saure Granatapfel treibt den Urin stärker als der süße, aber sowohl der eine als auch der andere sind harntreibend;


Granatsamenkörner mit Honig (werden als) Salbe bei bösartigen Geschwüren verwendet, und die Blattstiele des Granatapfels, insbesondere gebrannte, (werden) gegen Wunden eingesetzt.“

Der bekannte Wissenschaftler H. Hager schrieb in seinem „Handbuch der pharmazeutischen Praxis“ (1882), dass „die Rinde des Granatapfelbaums… ein hervorragendes adstringierendes… Mittel ist, aber das wurmabtreibende Prinzip derselben noch nicht völlig bekannt ist“. Allerdings teilte Professor W. K. Warlich von der St. Petersburger Militärmedizinischen Akademie in seinem Buch „Russische Heilpflanzen“ (1912) über eine wurmabtreibende Substanz mit, die später als Pelletierin bezeichnet wurde.

Die Rinde des Granatapfelbaumes (der Wurzeln und Zweige), ihr Absud und der Fruchtsaft haben einen wertvollen medizinischen, diätetischen und Nahrungswert und sind ein wirksames Mittel gegen Bandwürmer. Sie werden auch als adstringierendes und entzündungshemmendes Mittel bei Durchfällen, Ruhr, Magenentzündungen und Darmentzündungen in Form eines Absudes (50 g Droge 15 Minuten in 0,5 l Wasser kochen) eingenommen, der 2-3 Stunden vor den Mahlzeiten bei Bandwürmern getrunken wird. Der Fruchtsaft enthält eine beträchtliche Menge an Vitamin C, daher kann er uneingeschränkt in frischer Form getrunken werden, aus ihm wird auch eine Würze für Speisen zubereitet. Nach Angaben von S. Ya. Sokolov und I. P. Zamotaev (1984) werden frische Früchte mit Schale bei Husten, Erkältungskrankheiten und Malaria sowie als adstringierendes und allgemein stärkendes Mittel nach Infektionskrankheiten und Operationen eingesetzt.

Häufig gestellte Fragen

Was ist Granatapfel?

Granatapfel (Punica granatum L.) ist eine Pflanze, deren Rinde, Blätter, Früchte und Blüten für medizinische und kulinarische Zwecke verwendet werden.

Welche Inhaltsstoffe hat Granatapfel?

Der Granatapfel enthält Alkaloide wie Pseudopelletierin, Methylpelletierin und Isopelletierin sowie Gerbstoffe, Vitamin C und den Farbstoff Punicin.

Wie wurde Granatapfel in der Vergangenheit verwendet?

Granatapfel und seine Präparate wurden schon seit der Antike als Heilmittel genutzt. Avicenna unterschied die Anwendungen je nach Geschmack (sauer, säuerlich, süß).

Welche Anwendungsgebiete hat Granatapfel?

Granatapfel wird als adstringierendes, entzündungshemmendes und wurmabtreibendes Mittel bei Magen-Darm-Beschwerden, Infektionen und zur Stärkung eingesetzt.

Wie wird Granatapfel verwendet?

Die Rinde, ihr Absud und der Fruchtsaft werden innerlich angewendet. Frische Früchte mit Schale finden auch äußerlich Verwendung.

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