Glukagon ist ein Polypeptid-Hormon, das eine wichtige Rolle in der Regulation des Glukose- und Fettstoffwechsels spielt. Es wird in den alpha-Zellen der Bauchspeicheldrüse produziert und hat gegenteilige Wirkungen zum Insulin.

Historischer Hintergrund

Glukagon wurde 1923, weniger als zwei Jahre nach der Entdeckung von Insulin, von Murlin und Kimball entdeckt. Im Gegensatz zur großen Aufregung um Insulin zeigte Glukagon zunächst nur wenig Interesse. Erst nach über 40 Jahren wurde klar, welche wichtige physiologische Rolle dieses Hormon in der Regulation des Glukose- und Ketonkörperhaushalts spielt. Bis heute ist die Bedeutung von Glukagon als Arzneimittel eher gering.

Chemische Eigenschaften

Glukagon ist ein Einkettenpolypeptid, das aus 29 Aminosäuren besteht. Es zeigt eine hohe Homologie zu anderen Polypeptidhormo-nen wie Sekretin, VIP und Gastrin-inhibierendem Peptid. Die Aminosäuresequenz von Glukagon ist bei Säugetieren hochkonserviert.

Regulierung der Sekretion

Die Glukagonsek-retion wird durch verschiedene Faktoren reguliert, wie Glukose, Insulin, Aminosäuren und Fettsäuren. Glukose ist ein starker Inhibitor der Glukagonsek-retion, dieser Effekt ist bei Einnahme oral deutlich stärker als bei intravenöser Gabe. Vermutlich wird dieser Effekt durch Verdauungshormone vermittelt. Auch Somatostatin, freie Fettsäuren und Ketonkörper hemmen die Glukagonsek-retion.

Mechanismus der Wirkung

Glukagon bindet an Rezeptoren auf den Zielzellen und aktiviert über einen G-Protein-gekoppelten Mechanismus die Adenylatzyklase. Darüber werden verschiedene Enzyme des Glukose- und Fettstoffwechsels wie Glyko-genphosphorylase und Phosphoenolpyruvat-Carboxykinase reguliert. Dies führt zu Glykolyse, Glukoneogenese und Ketonkörperbildung.

Klinische Anwendung

Glukagon wird zur Behandlung schwerer Hypoglykämien, insbesondere bei Diabetes mellitus, eingesetzt, wenn eine intravenöse Glukosegabe nicht möglich ist. Außerdem findet es Anwendung in der Bildgebung zur Relaxation des Gastrointestinaltrakts.

Häufig gestellte Fragen

Was ist Glukagon?

Glukagon ist ein Polypeptid-Hormon, das in den alpha-Zellen der Bauchspeicheldrüse produziert wird und eine wichtige Rolle in der Regulation des Glukose- und Fettstoffwechsels spielt.

Wo wurde Glukagon entdeckt?

Glukagon wurde 1923, weniger als zwei Jahre nach der Entdeckung von Insulin, von Murlin und Kimball entdeckt.

Wie ist die chemische Struktur von Glukagon?

Glukagon ist ein Einkettenpolypeptid, das aus 29 Aminosäuren besteht und eine hohe Homologie zu anderen Polypeptidhormo-nen wie Sekretin, VIP und Gastrin-inhibierendem Peptid aufweist.

Wie wird die Glukagonsekretion reguliert?

Die Glukagonsek-retion wird durch Faktoren wie Glukose, Insulin, Aminosäuren und Fettsäuren reguliert. Glukose ist ein starker Inhibitor der Glukagonsek-retion, auch Somatostatin, freie Fettsäuren und Ketonkörper hemmen die Sekretion.

Über welchen Mechanismus wirkt Glukagon?

Glukagon bindet an Rezeptoren auf den Zielzellen und aktiviert über einen G-Protein-gekoppelten Mechanismus die Adenylatzyklase. Darüber werden verschiedene Enzyme des Glukose- und Fettstoffwechsels reguliert, was zu Glykolyse, Glukoneogenese und Ketonkörperbildung führt.

Wofür wird Glukagon klinisch eingesetzt?

Glukagon wird zur Behandlung schwerer Hypoglykämien, insbesondere bei Diabetes mellitus, eingesetzt, wenn eine intravenöse Glukosegabe nicht möglich ist. Außerdem findet es Anwendung in der Bildgebung zur Relaxation des Gastrointestinaltrakts.

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