Ernährungstherapie bei Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüren basiert auf dem Prinzip der Beeinflussung von:
- Krankheitssymptomen
- Gestörtem Stoffwechsel
- Anderen regulierenden Systemen
Eine korrekte Essenszeitplanung ist sehr wichtig. Es wird empfohlen, alle 3-4 Stunden kleinere Portionen einzunehmen. Zu heiße oder zu kalte Speisen sollten vermieden werden. Um den Entzündungsprozess im Magen-Darm-System zu reduzieren, wird der Kochsalzkonsum auf 8-10 g pro Tag begrenzt. Bei der Ernährungsplanung wird der Einfluss der Nahrung auf die sekretorische und motorische Funktion des Magens berücksichtigt.
Lebensmittel mit schwacher und starker Reizwirkung auf die Magensekretion
Zu den Lebensmitteln mit schwacher Reizwirkung gehören: Milchsuppen, Getreide- oder Gemüsesuppen (aus Kartoffeln, Möhren und Rote Bete), milchige Getreidebreie, gut gekochtes Fleisch und frisch gekochter Fisch, Milch und Milchprodukte, Eier in Flocken oder als Omelette, altbackenes Weißbrot, alkalische, kohlensäurefreie Wässer, schwacher Tee.
Zu den Lebensmitteln mit starker Reizwirkung gehören: Gewürze (Senf, Zimt, Meerrettich etc.), fritierte Gerichte pflanzlichen und tierischen Ursprungs, Konserven, alle Gerichte mit Extraktivstoffen (z.B. Fleisch-, Fisch- oder Pilzbrühen), Schwarzbrot, starker Tee, Kaffee, alkoholische und kohlensäurehaltige Getränke.
Fette haben eine zweiphasige Wirkung: Zunächst unterdrücken sie die Magensekretion, dann regen die im Darm entstehenden Fettsäureverbindungen sie wieder an. Dasselbe Lebensmittel kann je nach Zubereitungsart eine unterschiedliche Belastung für den Magen darstellen. So ist ein Stück gebratenes Fleisch ein starker Sekretionsreiz, gekochtes Fleisch hingegen nur ein schwacher.
Ernährungsplan bei Magengeschwüren
Die Ernährung bei Magengeschwüren sollte vollwertig und ausgewogen sein, mit erhöhtem Anteil an hochwertigen Proteinen. Die Proteine sollten alle essentiellen Aminosäuren in optimalem Verhältnis enthalten, was durch den Einsatz von vielfältigen tierischen und pflanzlichen Produkten erreicht wird. Der Anteil an Pflanzenfetten wird zu Lasten der tierischen Fette erhöht. Die Zugabe von Pflanzenölen zu Breien, Suppen und Fischgerichten fördert die Normalisierung des Stoffwechsels und die Heilung des Geschwürs.
Eine ausreichende Versorgung mit Mineralstoffen und Vitaminen ist ebenfalls wichtig. Vitamin C findet sich reichlich in Hagebuttenfrüchten, daher sollte der Patient regelmäßig Hagebuttenaufguss erhalten. Schleimartige Getreidebreie aus Buchweizen, Hafer oder Gerstengraupen sowie schleimige Suppen aus Weizenkleie enthalten viel Vitamin B1, das günstig auf das Nervensystem wirkt. Karotten sind eine gute Quelle für Provitamin A, weitere Vitamin-A-Lieferanten sind Sahne, Butter und Eigelb.
Um die Reizung der Magenschleimhaut zu minimieren, sollten grobe, mechanisch irritierende Lebensmittel wie Rettich, Rettich, Spargel, Bohnen und Erbsen sowie unreife und harte Obst- und Beerenarten (Stachelbeeren, Johannisbeeren, Weintrauben, Datteln) vermieden werden. Auch Brot aus Vollkornmehl ist ungeeignet. Generell sollten Lebensmittel mit grobem Bindegewebe, wie Knorpel, Haut von Geflügel und Fisch sowie sehniges Fleisch, nicht verzehrt werden.
Diätphasen bei Magengeschwüren
Die Behandlung mit der Ernährungstherapie beginnt mit der maximal schonenden Diät Nr. 1a. In dieser Phase verschwinden oder verringern sich in der Regel die Schmerzen und Verdauungsstörungen (Sodbrennen, Aufstoßen, Übelkeit, Erbrechen). Diese Diät wird in der Regel nicht länger als 10-12 Tage eingesetzt.
Anschließend folgt Diät Nr. 1b, die ebenfalls 10-12 Tage dauert. Sie enthält mehr Nährwerte bei weiterhin eingeschränkter Reizstoffzufuhr. Neben den Lebensmitteln der Diät Nr. 1a kommen hier auch Weißbrotbröschen, Fleisch- und Fischfrikadellen hinzu. Milchbreie werden häufiger gegeben.
Mit diesen Ernährungsmaßnahmen kann in der Regel eine vollständige Symptomfreiheit und Abheilung des Geschwürs erreicht werden.
Häufig gestellte Fragen
Wie wirkt sich die Ernährung auf Magengeschwüre aus?
Die Ernährung bei Magengeschwüren soll die klinischen Symptome, den gestörten Stoffwechsel und andere regulierende Systeme beeinflussen. Eine richtige Essenszeiteinteilung und die Auswahl reizarmer Lebensmittel sind dabei wichtig.
Welche Lebensmittel sind bei Magengeschwüren empfehlenswert?
Lebensmittel, die die Magensekretion nur schwach anregen, wie Milchsuppen, Getreidebreie, mageres Fleisch und Fisch, Milchprodukte und Eier, sind zu bevorzugen. Stark sekretionsanregende Lebensmittel wie Gewürze, Braten, Konserven und koffeinhaltige Getränke sollten vermieden werden.
Wie ist der Ablauf der Diätbehandlung bei Magengeschwüren?
Die Behandlung beginnt mit der sehr milden Diät Nr. 1a, um die Beschwerden schnell zu lindern. Anschließend folgt die nährstoffreichere, aber immer noch reizarme Diät Nr. 1b. Mit diesen Ernährungsmaßnahmen kann in der Regel eine vollständige Symptomfreiheit und Heilung des Geschwürs erreicht werden.
Warum ist eine ausgewogene Ernährung bei Magengeschwüren wichtig?
Eine vollwertige, ausgewogene Ernährung mit hochwertigem Eiweiß, Pflanzenfetten, Mineralstoffen und Vitaminen fördert die Normalisierung des Stoffwechsels und die Heilung des Geschwürs.
Welche Lebensmittel sollten bei Magengeschwüren gemieden werden?
Grobe, mechanisch reizende Lebensmittel wie Rettich, Spargel, Vollkornbrot sowie unreifes und hartes Obst und Beeren sollten vermieden werden, da sie die Magenschleimhaut zusätzlich belasten können.