Das nephrotische Syndrom ist eine Erkrankung der Nieren mit massiver Proteinurie, Hypo- und Dysproteinämie, ausgeprägten Ödemen, Hypercholesterinämie und anderen Störungen. Bei etwa 76% der Patienten ist Glomerulonephritis die Ursache des nephrotischen Syndroms, in den übrigen Fällen Amyloidose, diabetische Nephropathie, Schwangerschaftsnephropathie, Kreislaufinsuffizienz usw.

Die Ernährungstherapie richtet sich nach den Besonderheiten der Pathogenese. Unter Anwendung von Kortikosteroiden, Zytostatika und Immunsuppressiva wird zur Deckung des erheblichen Proteinverlusts eine Diät Nr. 7b mit erhöhtem Proteingehalt verordnet.

Diät Nr. 7b

Indikationen: Verschiedene chronische Nierenerkrankungen, Amyloidose, Tuberkulose, Rheuma und Kollagenosen, die mit nephrotischem Syndrom einhergehen.

Ziele: Ausgleich des Proteinverlusts, Senkung der Hypoproteínämie, Dysproteínämie und Hypercholesterinämie, Verringerung des Ödems und der Proteinurie.

Allgemeine Charakteristika der Diät: Strenge Begrenzung von Kochsalz (nur 2-3 g, in Lebensmitteln enthalten), Extraktivstoffen und freier Flüssigkeit (bis 800 ml); Erhöhung des Proteingehalts (1,6 g/kg), hauptsächlich durch Eier, Milch und Fisch; vollständige Deckung des Bedarfs an Mineralstoffen, Vitaminen und Spurenelementen; Ausschluss von Stoffen, Getränken und Lebensmitteln, die die Nieren reizen (Alkohol, stickstoffhaltige Extraktivstoffe, Kakao, Schokolade, scharfe, salzige Snacks); Aufnahme von Pflanzenölen (1/3 der Gesamtfette), Methionin und Phosphatiden mit lipotroper Wirkung.

Chemische Zusammensetzung der Diät: 120 g Proteine (davon 60 g tierisch), 75 g Fette (davon 25 g pflanzlich), 450 g Kohlenhydrate (davon 50 g raffiniert), 2-3 g Kochsalz (in Lebensmitteln). Energiewert 2900 kcal. Vitamingehalt: Retinol 1,7 mg, Thiamin 2,0 mg, Riboflavin 2,1 mg, Nikotinsäure 17,5 mg, Ascorbinsäure 100 mg. Mineralstoffgehalt: Kalium 3000 mg, Calcium 800 mg, Magnesium 350 mg, Phosphor 1000 mg.

Portionsgewicht 2,5 kg. Übliche Temperatur. 5-6 Mahlzeiten pro Tag.

Liste empfohlener Lebensmittel und Gerichte

Brot und Backwaren: Vollkornweißbrot, salzfreies Weißbrot.


Suppen: Vegetarische Suppen mit Getreide, Gemüse, Obst ohne Salz.


Fleisch- und Geflügelgerichte: Magere Rind-, Schweine-, Lammstücke, Huhn, Truthahn, Kaninchen gekocht oder angebraten, in Stücken oder gehackt.


Fischgerichte: Fettarmer Fisch (Zander, Barsch, Plötze, Hecht, Köhler, Kabeljau) gekocht in Stücken oder gehackt.


Getreide- und Pastagerichte: Grießbrei, Reis-, Weizen-, Buchweizen-, Gerstengrütze und andere, wässrig, mit Milch, locker; Grießknödel, Puddings, Frikadellen, Pilaw, Kroketten.


Gemüsegerichte und -beilagen: Kartoffeln, Karotten, Rote Bete, Kürbis, Zucchini, Blumenkohl, Tomaten, Gurken, Salat, Petersilie. Gekocht, gebacken, püriert, als Püree.


Eierspeisen: Eiweißomelett und Eier zur Zubereitung verschiedener Gerichte (max. 2 Stück pro Tag).


Milch und Milchprodukte: Vollmilch, Kefir, Sauermilch, (fettarmer) Quark naturell, Quarkspeise, Hüttenkäse.


Soßen und Gewürze: Weiße Soße, Tomatensoße, Marinadensoße, Gemüsesoße. Süße und saure Gemüse- und Obstbeigaben ohne Fleisch-, Fisch- und Pilzbrühen.


Getränke: Schwacher Tee. Frische Obst- und Gemüsesäfte. Hagebuttenaufguss.


Fette: Verschiedene, außer festen (Hammel-, Rind-, Schweinefett).


Grünes: Petersilie, Dill, Frühlingszwiebeln, Sellerie in Salaten und Fertiggerichten.


Süßspeisen, Süßigkeiten, Obst, Beeren, Melonen: Alle Obst- und Beerensorten frisch und gekocht ohne Beschränkung. Wassermelone, Honigmelone, Kürbis. Zucker begrenzt auf 50 g (stattdessen max. 75 g Honig).

Ausgeschlossen sind: Rüben, Rettich, Sauerampfer, Spinat, Knoblauch.

Häufig gestellte Fragen

Was ist das nephrotische Syndrom?

Das nephrotische Syndrom ist eine Erkrankung der Nieren, die durch massive Eiweißausscheidung, Eiweißmangel im Blut, Flüssigkeitsansammlungen, erhöhte Cholesterinwerte und andere Störungen gekennzeichnet ist.

Welche Ursachen gibt es für das nephrotische Syndrom?

Bei rund 76% der Patienten ist Glomerulonephritis die Ursache. In den übrigen Fällen können auch Amyloidose, diabetische Nephropathie, Schwangerschaftsnieren oder Kreislaufstörungen die Auslöser sein.

Wie sieht die Ernährungstherapie bei nephrotischem Syndrom aus?

Die Ernährungstherapie zielt darauf ab, den Eiweißverlust auszugleichen, die Unter- und Fehlernährung zu korrigieren sowie Ödeme und Eiweißausscheidung zu reduzieren. Dafür wird eine eiweißreiche Diät (Diät Nr. 7b) verordnet.

Welche Charakteristika hat die Diät Nr. 7b?

Wesentliche Merkmale sind eine starke Begrenzung von Kochsalz und freier Flüssigkeit, eine Erhöhung des Eiweißanteils (1,6 g/kg Körpergewicht) vor allem aus Eiern, Milch und Fisch sowie der Ausschluss nierenschädigender Lebensmittel.

Welche Lebensmittel sind bei der Diät Nr. 7b erlaubt?

Erlaubt sind u.a. Vollkornbrot, vegetarische Suppen, magere Fleisch- und Fischgerichte, Getreide- und Gemüsespeisen, Eier, fettarme Milchprodukte, Obst und Beeren.

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