Für die Behandlung von Patienten mit Adipositas wurden viele Diäten vorgeschlagen. Das Grundprinzip der Diätbehandlung ist eine drastische Begrenzung des Energiewerts der Ernährung. Der Grad der Reduzierung des Energiewerts sollte proportional zum Grad der Überschreitung des Körpergewichts sein. Nach Bestimmung des erforderlichen Energiewerts (basierend auf dem Wert des normalen Körpergewichts) wird eine grobe Berechnung der empfohlenen Diät durchgeführt. Normalerweise sollte bei ausgeprägter Adipositas der Energiewert der Ernährung um 40% unter dem normalen Bedarf liegen. Je nach Zustand des Patienten und Behandlungseffizienz kann dieser Prozentsatz auf 30% gesenkt oder auf 50% erhöht werden. Dabei ist es wünschenswert, den Energieverbrauch des Patienten bei Standardbelastung zu berücksichtigen.

Ernährungsempfehlungen bei Adipositas

Ein wichtiger Faktor bei der Behandlung ist die Erhöhung des Energieverbrauchs durch dosierte, streng kontrollierte körperliche Aktivität. Dafür wurde ein System von Übungen entwickelt, das ein schrittweises Erhöhen der Häufigkeit und Komplexität der durchgeführten Übungen vorsieht. Eine solche kombinierte Wirkung (Diät und körperliche Aktivität) erzielt positive Ergebnisse, die sich nicht nur in Fettverlusten, sondern auch in einer Zunahme der aktiven Muskelmasse ausdrücken.

Bei der Zusammenstellung der Diät ist es wichtig, nach Möglichkeit das Prinzip einer ausgewogenen Ernährung durch die Aufnahme von Produkten einzuhalten, die ausreichend essentielle Aminosäuren, mehrfach ungesättigte Fettsäuren und Vitamine enthalten. Es ist notwendig, eine ausreichende (optimale) Menge an Protein aufzunehmen. Ein längerer Aufenthalt auf eiweißarmen Diäten führt zu Störungen der Leber, des Herz-Kreislauf-Systems und anderer Organe.

Um die Balance zwischen lipolytischen und lipogenetischen Prozessen zu normalisieren, wird der Fettanteil in der Ernährung auf 40% und sogar 50% des Gesamtenergiewerts erhöht. Es hat sich gezeigt, dass eine Erhöhung des Fettanteils in der Nahrung die lipolytischen Systeme des Körpers aktiviert und die Mobilisierung von Fett aus den Depots fördert. Leicht lösliche und schnell resorbierbare Zucker (insulinogene Substanzen) werden aus der Ernährung ausgeschlossen und durch Polysaccharide ersetzt. Der süße Geschmack wird durch die Zugabe von Xylit oder anderen Zuckerersatzstoffen (Fruktose, Aspartam usw.) erreicht.

Reduzierte Diäten für Adipositas-Patienten

Bei Adipositas werden spezielle reduzierte Diäten mit einem Energiewert von 700 bis 1800 kcal empfohlen, sowie ein System von Zulagen, das mit den Daten des Nomogramms abgestimmt ist. Letzteres lässt sich leicht durch Regulierung der Brot- und Ölmengen umsetzen.

Neben der Basisdiät Nr. 8 ist es zweckmäßig, verschiedene Entlastungstage sowie spezielle Eiweiß- und Fetttage zu verwenden, die unter Berücksichtigung des für den Menschen üblichen Ernährungsschemas (Frühstück, Mittagessen, Abendessen, einschließlich Suppen und Getränke) zusammengestellt sind.

Die Prinzipien der medizinischen Ernährung bei Adipositas lassen sich wie folgt zusammenfassen:

  • Verordnung einer kalorienarmen reduzierten Diät;
  • Einschränkung von Kohlenhydraten, insbesondere leicht verwertbaren (Zucker), die die Hauptenergiequelle sind und leicht in Körperfett umgewandelt werden;
  • Einschränkung von Fetten tierischer Herkunft zugunsten einer erhöhten Aufnahme von pflanzlichen Fetten (50% der Gesamtfettmenge), da letztere die lipolytischen Prozesse im Körper aktivieren;
  • Herbeiführung eines Sättigungsgefühls durch Verabreichung kalorienarmer, aber voluminöser Nahrung (rohes Gemüse, Obst, Speisen mit Methylcellulose-Zusatz usw.);
  • Mehrmals tägliche Mahlzeiten (bis zu 6 Mal), um ein Hungergefühl zu vermeiden, und Ausschluss von Appetit anregenden Produkten (scharfe Vorspeisen, Gewürze usw.);
  • Zur Normalisierung des Wasser-Salz-Haushalts ist eine Begrenzung von Salz (bis 5 g) in der Nahrung und eine Begrenzung der Flüssigkeitszufuhr (bis 1-1,5 l) erforderlich;
  • Verwendung sogenannter „Zickzack-Ernährung“ (Kontrastdiät, Entlastungstage).

Häufig gestellte Fragen

Was ist der Hauptgrundsatz der Diätbehandlung bei Adipositas?

Der Hauptgrundsatz ist eine drastische Begrenzung des Energiewerts der Ernährung.

Wie stark sollte der Energiewert der Ernährung bei Adipositas reduziert werden?

Bei ausgeprägter Adipositas sollte der Energiewert der Ernährung normalerweise um 40% unter dem normalen Bedarf liegen. Je nach Patientenzustand und Behandlungseffizienz kann dieser Prozentsatz auf 30% gesenkt oder auf 50% erhöht werden.

Welche Rolle spielt körperliche Aktivität in der Behandlung von Adipositas?

Die Erhöhung des Energieverbrauchs durch dosierte, streng kontrollierte körperliche Aktivität ist ein wichtiger Faktor in der Behandlung. Ein System von Übungen mit schrittweiser Steigerung der Häufigkeit und Komplexität wird dafür eingesetzt.

Wie sollte die Zusammensetzung der Diät bei Adipositas sein?

Es ist wichtig, die Prinzipien einer ausgewogenen Ernährung einzuhalten, indem ausreichend essentielle Nährstoffe wie Aminosäuren, mehrfach ungesättigte Fettsäuren und Vitamine zugeführt werden. Der Proteinanteil sollte optimal sein, da eine eiweißarme Ernährung zu Organschäden führen kann.

Wie wird der Fettanteil in der Diät bei Adipositas angepasst?

Um die Balance zwischen lipolytischen und lipogenetischen Prozessen zu normalisieren, wird der Fettanteil in der Ernährung auf 40% und sogar 50% des Gesamtenergiewerts erhöht, da dies die lipolytischen Systeme aktiviert.

Welche speziellen Diäten werden bei Adipositas empfohlen?

Für Adipositas-Patienten werden kalorienarme reduzierte Diäten mit 700 bis 1800 kcal sowie ein System von Zulagen, das auf individuellen Daten basiert, empfohlen. Neben der Basisdiät Nr. 8 können auch Entlastungstage und spezielle Eiweiß- oder Fetttage eingesetzt werden.

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