Dermatologische Präparate werden äußerlich angewendet, um die Haut zu pflegen oder vor schädlichen Einflüssen zu schützen, sowie um eine heilende Wirkung auf die Haut oder den gesamten Organismus zu erzielen.
Dermatologische Schutzmittel
Die Vielfalt der dermatologischen Mittel, die sich in Konsistenz, physikalisch-chemischen Eigenschaften (lipophil, hydrophil) und Zusätzen unterscheiden, hängt vom Hautzustand (trocken und rissig oder feucht und fettig) und den Einwirkungen auf sie ab (z.B. lange Arbeit mit Wasser, regelmäßige Anwendung alkoholhaltiger Desinfektionsmittel, längerer Aufenthalt in der Sonne).
Puder werden auf die unverletzte Haut aufgetragen und bestehen aus Talk, Magnesiumstearat, Kieselsäure oder Stärke; beim Pudern bildet sich auf der Haut ein dünner Schutzfilm, der die Haut vor Reizungen bewahrt. Puder haben eine austrocknende Wirkung (bei Behandlung großer Hautflächen führen sie zu deren Austrocknung).
Lipophile (fetthaltige) Salben bestehen aus einer lipophilen Basis (Paraffin, Vaseline, Wollfett), der maximal 1% Trockensubstanz in Pulverform, z.B. Zinkoxid, Titandioxid, Stärke oder eine Mischung dieser und anderer ähnlicher Substanzen, zugesetzt wurde.
Pasten und fette Pasten entstehen durch Zugabe von mehr als 10% Pulversubstanzen zu einer fettigen Salbe.
Lipophile Cremes lassen sich leichter auf die Haut auftragen als Salben oder Pasten, da ihre Basis eine Wasser-in-Fett-Emulsion ist.
Hydrogele und hydrophile Salben ihre Konsistenz verdanken sie gelbildenden Substanzen (Gelatine, Methylcellulose, Polyethylenglykol). Lotionen sind Suspensionen unlöslicher und fester Stoffe in Wasser.
Hydrophile Cremes enthalten Emulgatoren und stellen Fett-in-Wasser-Emulsionen dar.
Alle dermatologischen Präparate auf lipophiler Basis bilden auf der Haut einen lipophilen Film. Sie lassen sich nicht abwaschen und verhindern den Feuchtigkeitsverlust der Haut (okklusive Wirkung), wodurch die Haut vor Austrocknung geschützt ist; der Hydratationsgrad (Befeuchtung) der Haut erhöht sich, und sie wird geschmeidiger. Die okklusiven Eigenschaften dieser Cremes erzeugen einen Wärmeffekt, da die Hautoberfläche weniger Wasser verdunstet.
Hydrophile Mittel lassen sich leicht von der Hautoberfläche abwaschen und behindern die Verdunstung von Wasser nicht, was zu einer kühlenden Wirkung auf die Haut führt.
Dermatologische Mittel als Arzneimittelträger
Damit eine Substanz eine heilende Wirkung entfaltet (z.B. eine Glukokortikoid-Salbe), muss sie aus der Salbengrundlage in die Hautschichten eindringen. Beim Eindringen durch die Haut kann das Arzneimittel eine systemische Wirkung entfalten (transdermale Systeme, z.B. Nitrat-Pflaster). Je größer der Unterschied in der Lipophilie zwischen dem Arzneimittel und der Salbengrundlage ist, desto schneller verlässt das Arzneimittel die Grundlage (die beste Kombination zur Trennung von Arzneimittel und Grundlage ist: hydrophiles Arzneimittel – lipophile Grundlage oder lipophiles Arzneimittel – hydrophile Grundlage). In die Haut können nur lipophile Verbindungen eindringen, da sie eine lipophile Barriere besitzt. Eine Salbe, die aus einer lipophilen Grundlage und einem hydrophilen Arzneimittel besteht, dringt nicht durch die Haut ein und wird verwendet, um eine erhöhte Konzentration des Arzneimittels an der Oberfläche zu erzeugen (z.B. Neomycin-Salbe, die bei Hautentzündungen verordnet wird).
Häufig gestellte Fragen
Was sind dermatologische Mittel?
Dermatologische Präparate werden äußerlich angewendet, um die Haut zu pflegen oder vor schädlichen Einflüssen zu schützen, sowie um eine heilende Wirkung auf die Haut oder den gesamten Organismus zu erzielen.
Welche Arten von dermatologischen Schutzmitteln gibt es?
Es gibt verschiedene Arten von dermatologischen Schutzmitteln wie Puder, lipophile (fetthaltige) Salben, Pasten, lipophile Cremes, Hydrogele, hydrophile Salben, Lotionen und hydrophile Cremes, die sich in Konsistenz, physikalisch-chemischen Eigenschaften und Zusätzen unterscheiden.
Wie wirken die verschiedenen dermatologischen Schutzmittel?
Lipophile Präparate bilden einen lipophilen Film auf der Haut, der den Feuchtigkeitsverlust verhindert und einen Wärmeffekt erzeugt. Hydrophile Mittel lassen sich leicht abwaschen und haben eine kühlende Wirkung auf die Haut.
Wie können dermatologische Mittel als Arzneimittelträger verwendet werden?
Damit ein Arzneimittel eine heilende Wirkung entfalten kann, muss es aus der Salbengrundlage in die Haut eindringen. Beim Eindringen durch die Haut kann das Arzneimittel eine systemische Wirkung entfalten. Die Lipophilie von Arzneimittel und Grundlage beeinflusst, wie schnell das Arzneimittel die Grundlage verlässt.