Sankt Petersburg nimmt eine besondere Stellung in der Geschichte, Kultur und dem Sport Russlands ein. Das Bodybuilding ist hier keine Ausnahme. Der Vorsitzende des Bodybuilding-Verbands, W.I. Dubinin, lebt und arbeitet in der Stadt an der Newa mit all ihren Konsequenzen. Wie der gebürtige Moskauer Dmitri Golubotschkin sagte, ist die Petersburger Schule stärker als jede andere in Russland. Dazu gibt es wohl nichts hinzuzufügen.
Der Sankt-Petersburg-Pokal im Bodybuilding 2015
Die Stärke der Meisterschaften und Pokale von Sankt Petersburg liegt in drei Dingen. Erstens, eine sehr starke Teilnehmerbesetzung und entsprechend auch Medaillengewinner. Zweitens, eine große Teilnehmerzahl. Die Zahl der Teilnehmer überstieg sogar die Zahl der Athleten bei den Russischen Meisterschaften und Pokalen – 487 Personen. Und drittens, eine eigene Community, die es in der gemütlichen Atmosphäre eines Heimturniers erlaubt, mit den Spitzenvertretern all derer in Kontakt zu kommen, die mit dieser stärksten Petersburger Bodybuilding-Schule, der „Mafia“ von Petersburg, dem Epizentrum der Entwicklung des Bodybuildings in Russland, verbunden sind.
Natürlich war die Rückkehr von Waleri Schiwuchin, auch unter dem Spitznamen „Waleron-Testosteron“ im Internet bekannt, in den Wettkampfsport das Hauptereignis des Turniers. Er trat in der Kategorie bis 100 kg an. Er zeigte eine maximal respektable Form, musste sich aber dem harten Widerstand von Ildar Kabirow stellen. Beide Athleten waren eines Sieges würdig und jeder von ihnen hätte an diesem Abend der Erste werden können. Aber das Glück lächelte Ildar.
Der Sankt-Petersburg-Pokal im Bodybuilding 2015
IRON WORLD: Derzeit herrscht in Russland eine Krise. Vieles ist sehr teuer geworden. Man erwartete, dass die Teilnehmerzahl und ihr Niveau etwas sinken könnten. Wie lässt sich die rekordverdächtige Teilnehmerzahl und das so hohe Leistungsniveau erklären?
Alexander Wisnewski: Ehrlich gesagt, ich weiß selbst nicht, wie ich das erklären soll. Ich dachte auch anfangs, es werden weniger Teilnehmer sein. Auch Sportnahrung ist teurer geworden. Alles ist in Rubel teurer geworden. Vielleicht zeigt sich darin auf eine sehr eigene Art und Weise der Einfluss der Sanktionen auf uns, der Wille zu zeigen, dass wir stark sind. Die Menschen streben zum Sport. Ich habe in den letzten Tagen mit jemandem über das Thema diskutiert, dass Mode unter der Jugend endlich out ist. Und in den sozialen Medien entwickelt sich das alles stark.
Der Sankt-Petersburg-Pokal im Bodybuilding 2015
IRON WORLD: Was denken Sie über die Richterarbeit in den schwierigsten und interessantesten Kategorien: bis 100 kg und über 100 kg?
Alexander Wisnewski: Man kann bei Eldar Vor- und Nachteile finden, man kann bei Waleri Vor- und Nachteile finden. Also lag die Karte heute so, morgen kann sie anders liegen. Und was die Kategorie über 100 kg betrifft, dort war alles eindeutig. Führend war dort Sergej Kulaew. Kusnezow wurde Zweiter, Schtschukin Dritter, auch das alles richtig. Aber man kann sagen, das ist Geschmackssache, ich habe lange überlegt, wen ich als Zweiten, wen als Dritten setze. Schtschukin ist vielleicht etwas massiger, aber nicht so ästhetisch wie Kusnezow. Dass die Ästhetik gewann, ist normal. Obwohl ihr Niveau nah beieinander lag.
Der Sankt-Petersburg-Pokal im Bodybuilding 2015
IRON WORLD: Wie bewerten Sie das Potenzial von Waleri Schiwuchin als wettkampfender Athlet?
Alexander Wisnewski: Ich denke, er kann sich weiterentwickeln und überraschen. Er ist erst 29 Jahre alt, hat sich ausgeruht, sein Körper ist bereit zum weiteren Wachstum. Perspektivisch, wenn er in die Klasse über 100 kg wechselt. Irgendwo muss er natürlich noch zulegen, aber das haben sie alle.
Der Sankt-Petersburg-Pokal im Bodybuilding 2015
IRON WORLD: Waleri, woher kommt der Spitzname „Waleron-Testosteron“? Worin liegt das Geheimnis Ihrer Popularität im Netz und was bringt sie Ihnen außer Motivation?
Waleri Schiwuchin: Den Spitznamen haben mir Fans im Internet gegeben, weil ich immer behaart und bärtig bin, den Bart trage ich schon, seit es den Trend dazu noch gar nicht gab. Es gibt kein Geheimnis, ich bin einfach immer offen. Wie ich denke, so sage ich es auch. Manchen gefällt das, anderen nicht, daher gibt es auch keine Gleichgültigkeit. Entweder lieben sie mich oder hassen mich. Was bringt die Popularität? Ja, ich weiß es selbst noch nicht, vielleicht bringt sie mir ja etwas.
Der Sankt-Petersburg-Pokal im Bodybuilding 2015
IRON WORLD: Welche Erwartungen hatten Sie vom Pokal von Sankt Petersburg und mit welchem Gefühl verließen Sie das Leningrader Jugendhaus nach Beendigung des Turniers?
Waleri Schiwuchin: Ehrlich gesagt, bin ich dorthin mit dem Ziel des Sieges gefahren, und dafür war auch alles bereit. Und offenbar haben sich in dieser Saison plötzlich wieder die Kriterien der Jury geändert. Mal ist es bei uns Masse, Qualität, Härte, wie Nasarenko sagte, amerikanisches Bodybuilding, dann soll es jetzt Ästhetik sein. Und ich bin wohl nicht ästhetisch genug, obwohl ich mich auch nicht zu den „Holzklötzen“ zählen kann, mein Bauch hing nicht heraus, die Härte und Detaillierung waren maximal, die Kondition auch, aber sie haben so entschieden, wie sie entschieden haben. Die Richter sollen selbst entscheiden, ich habe meine Sache gemacht, von mir erwartete man den Formhöhepunkt, den habe ich gezeigt, mir kann man nichts vorwerfen, aber die Kriterien der Jury – das ist ein ganz anderes Thema und ein anderes Gesprächsthema.
Der Sankt-Petersburg-Pokal im Bodybuilding 2015
Alexander Prichodko, FBFR-Kampfrichter: „In Sankt Petersburg finden jetzt zum dritten Mal in Folge Wettbewerbe im Strandbodybuilding statt, und zwei Saisons lang habe ich diese Disziplin beurteilt. Und beim gerade zu
Häufig gestellte Fragen
Wann und wo fand der Sankt-Petersburg-Pokal im Bodybuilding 2015 statt?
Der Sankt-Petersburg-Pokal im Bodybuilding 2015 fand in Sankt Petersburg, Russland, statt.
Wie viele Teilnehmer gab es bei dem Wettbewerb?
Die Teilnehmerzahl überstieg sogar die Zahl der Athleten bei den Russischen Meisterschaften und Pokalen – 487 Personen.
Welche bekannten Athleten nahmen teil?
Einer der bekanntesten Teilnehmer war Waleri Schiwuchin, auch unter dem Spitznamen „Waleron-Testosteron“ im Internet bekannt.
Wie waren die Leistungen und das Niveau der Teilnehmer?
Trotz der Wirtschaftskrise in Russland war das Leistungsniveau der Teilnehmer sehr hoch. Die Richter waren überrascht vom hohen Niveau.
Gab es besonders strittige Entscheidungen der Jury?
Es gab einige strittige Momente bei den Entscheidungen der Jury, vor allem in den Kategorien bis 100 kg und über 100 kg.
Wie schätzen Experten das Potenzial von Waleri Schiwuchin ein?
Experten sehen großes Potenzial in Waleri Schiwuchin und glauben, dass er sich in Zukunft noch weiter verbessern und überraschen kann.