Der Russische Pokal 2010 der Frauen

Die Quelle – das Magazin „Herkules“ Nr. 5, 2010

Im Namen und im Auftrag des Chefredakteurs unseres wunderbaren Magazins „Herkules“, Alexej Wessjolow, erlaube ich mir, meine subjektive Meinung in Form einer objektiven Darstellung dessen niederzuschreiben, was sich in Krasnodar im Frauenwettbewerb ereignet hat.

Frauenbodybuilding. Das Wesentlichste nur in Zahlen… In allen Frauen-Kategorien (BB-Meisterinnen, BB bis 55 kg, BB über 55 kg und Gesamtkategorie) nahmen insgesamt NUR SECHS Athletinnen teil! Als Ergebnis wurde Marina Nikotina zweifache Meisterin (Meisterinnen und BB über 55 kg) und absolute Siegerin des Russischen Pokals 2010. KEIN KOMMENTAR? Nein… es gibt Kommentare. Ohne Marinas Verdienste im Geringsten schmälern zu wollen (sie war wohl die Einzige, die bei diesem Wettbewerb den Wettbewerbskriterien entsprach), kann ich nicht umhin zu sagen – drei Goldmedaillen bei fünf Konkurrentinnen – das ist herausragend! Zumal es in der Kategorie BB-Juniorinnen beim Pokal 2010 überhaupt nicht gab. De facto beobachten wir ein langsames Aussterben des Frauenbodybuildings in all seinen Facetten.

Bodyfitness

In vier Kategorien – 51 Teilnehmerinnen.


Die zahlenmäßig stärkste Kategorie war Bodyfitness bis 168 cm (19 Athletinnen). Von Jahr zu Jahr werden es immer mehr. Aber bedeutet Quantität auch Qualität? Lesen wir oben – „BB AUF ABSÄTZEN“. Ich bin kein Fan von Muskelfülle und Härte, aber ich denke, dass der Sport in vernünftigen Grenzen sich vom Strand unterscheiden sollte. Eine andere Frage, die bis vor kurzem alle scheuten und umgingen – auf welchem Weg erreichen die Teilnehmerinnen ihre übermäßige „Sportlichkeit“? Gott sei Dank hat unser Verband verstanden, dass wir auf der Bühne keine männlichen, aber irgendwie „sexy“ Gesichter, hässliche „Leisten“ und „Trockenheit und Venenzeichnung“ brauchen…

Bodyfitness bis 158 cm

Die Kategorie war meiner Meinung nach nicht die schwierigste. Der Sieg von Lena Schirjajewa war absolut verdient. Viele Fragen hörte ich nach dem Championat über den vierten Platz von Jelena Piziščina (Moskau), die 2 Punkte hinter dem dritten Platz lag. Vielleicht entspricht sie den Maßstäben des Moskauer Cups (dort wird das Richtergremium für Frauenkategorien meist aus dem Kreis der aktiven Athletinnen zusammengestellt), aber dass die Richter in Krasnodar sie in der ersten und zweiten Runde praktisch einstimmig auf Platz 3-4 setzten, ist Fakt. Eine starke Athletin. In der Kategorie BB bis 55 kg wäre sie ohne Zweifel Erste gewesen.

Bodyfitness bis 163 cm

Eine interessante Kategorie zum Bewerten. Marina Purmak ist nicht nur die Führende in dieser Kategorie, sondern auch die Gesamtführende im Bodyfitnesswettbewerb. Wunderbar präpariert war Anna Alexaschina – weiblich und repräsentativ. Der 3., 4. und 5. Platz hätten in beliebiger Reihenfolge vergeben werden können. Die Sportlerinnen aus Nowosibirsk, Nana Dschwachischwili und Marina Jarowaja, hätten durchaus den Platz von Jelena Makarowa einnehmen können.

Bodyfitness bis 168 cm

Eine komplexe und uneindeutige Kategorie für eine objektive Bewertung. Persönlich hätte ich Ekaterina Gamagina auf den ersten Platz gesetzt, Dasha Afanassjewa auf den zweiten und Natalia Michailowa erst auf den dritten. Warum? Katja sah in den Momenten, in denen sie sich „nicht einschaltete“, meiner Meinung nach deutlich besser aus als die anderen Mädchen in der Kategorie, aber genau dann, wenn sie sich auf der Bühne nicht wie ein „Rennpferd“ verhielt (vielleicht kein sehr glücklicher Vergleich, aber so ist meine Assoziation). Natalia Michailowa hatte die erforderliche Beinmasse verloren – es entstand ein „Loch“, das deutlich ins Auge fiel, und zwar nicht nur mir allein. Allerdings freue ich mich, dass in der Endabrechnung die subjektive Meinung von neun Richtern Natalia als Siegerin der Kategorie bestätigte und Dasha dank der größeren Zahl an ersten und zweiten Plätzen gegenüber Maria Schakurowa (Wolgograd) den 3. Platz belegte, obwohl sie genauso viele Punkte hatte wie Afanassjewa. In dieser Kategorie waren die Schwierigkeiten besonders groß, da aus den 19 Athletinnen keine 15 Besten ausgewählt wurden, so dass sich nach den ersten sechs Plätzen einiges Durcheinander in der Platzierung ergab.

Bodyfitness über 168 cm

Für mich persönlich war diese Kategorie als Bewerter am leichtesten. Olga Stepanjuk – erste, der Kampf um Platz zwei und drei tobte zwischen Yulia Schewczenko und Ljuba Dreskowa. Yulia wurde Zweite, obwohl das eindeutig unglücklich gewählte Bikini-Outfit für den zweiten Durchgang ihre ohnehin nicht ganz idealen Proportionen zusätzlich verzerrte und den Kampf um die Medaillenplätze eindeutig beeinflusste. Auch muss ich sagen, dass Yulia seit dem Herbst 2009, als ich sie bei den Moskauer Meisterschaften beobachtete, einen sehr rasanten Leistungssprung gemacht hat. Aber vielleicht irre ich mich auch. Mein Herz in dieser Kategorie lag auf der Seite von Ljuba Dreskowa, die sich erstmals auf einem Wettbewerb dieser Größenordnung versuchte und ein sehr gutes Ergebnis erreichte. Ihre Stärken waren Repräsentanz, Weiblichkeit, Charme und eine „Besonderheit“, die viele Richter, Funktionäre und einfache Zuschauer erkannten.

P.S.: Ich bin sehr froh, dass in Russland die Tendenzen zur Verringerung der Muskelmasse und der Körpergrößen der Athletinnen nicht nur begonnen haben, sondern regelrecht offensichtlich geworden sind. Die Mädchen haben begriffen, dass sie in ihrer Vorbereitung nicht die Priorität auf Separation und „männliche Sportlichkeit“ legen dürfen. Als Wunsch für die Zukunft, könnte man bei den Kuboks und Meisterschaften Russlands eine Art Präsentationsrunde einführen, in der die Teilnehme