„Der gesamte Inhalt des Krafttrainings im Bodybuilding konzentriert sich darauf, das optimal, individuell angepasste Trainingsprogramm zu finden“, so definierte Joe Weider den wichtigsten Grundsatz des Bodybuildings.

Warum ist diese Suche von solch großer Bedeutung und warum muss jeder Athlet, der ein gewisses Muskelmassenniveau erreicht hat, individuell trainieren?

Der Anpassungsprozess des Körpers an intensive Muskelarbeit erschwart einerseits den weiteren Muskelaufbau, schafft aber andererseits die Voraussetzungen, diese Plateauphase zu überwinden. Die Schlüsselrolle spielt dabei der Zustand des Nervensystems, der es ermöglicht, die Reservekapazitäten des neuroendokrinen Systems zu aktivieren. Dieser Zustand wird in erster Linie durch eine hohe Motivation des Athleten, aber auch durch andere Faktoren geprägt.

Das individuelle Trainingsprogramm umfasst nicht nur die effektivsten Übungen, Sätze und Wiederholungen, das Trainingsgewicht und die Bewegungsausführung, sondern auch die Trainings- und Erholungszeiten sowie den Tagesrhythmus. All dies zusammen bildet einen prägenden äußeren Reiz für das Nervensystem und trägt entscheidend zu dessen Zustand bei.

Unterschiedliche Trainingsreize und -programme werden also auch unterschiedlich auf den Zustand des Nervensystems einwirken. Die Aufgabe des Athleten ist es, dasjenige Arbeitsregime und das optimal angepasste Trainingsprogramm zu finden, bei dem alle vom Nervensystem gesteuerten physiologischen Prozesse, die am Muskelaufbau beteiligt sind, bestmöglich zusammenwirken. Sobald der Athlet sein individuelles Arbeitsregime gefunden hat, führen die Trainingseinheiten in der Regel zu einem Anstieg von Leistungsfähigkeit und Motivation.

Diese Wechselbeziehung lässt darauf schließen, dass in jedem Menschen eine spezifische psychophysiologische Strukturspur existiert, die das für ihn optimale Arbeitsregime und Trainingsprogramm bestimmt. Die Suche nach diesem Programm erfolgt intuitiv und auf der Grundlage der natürlichen Instinkte, der Fähigkeit, feine Veränderungen im Befinden und Gemütszustand wahrzunehmen und zu analysieren. Es ist die Suche nach dem eigenen Ich auf psychophysiologischer Ebene.

Ratschläge von Lee Haney

Der 8-fache Mr. Olympia Lee Haney betont, dass es im Bodybuilding nur ein Erfolgsgeheimnis gibt: ein vollständig selbstständig entwickeltes Trainingsprogramm. Jeder Athlet muss lernen, auf die Signale seines Körpers zu achten und diese richtig zu interpretieren. Schmerzen, Konzentrationsschwäche, Reizbarkeit oder Appetitlosigkeit können Anzeichen von Übertraining sein. Andererseits deuten ein Muskelkater am Folgetag, ein Spannungsgefühl in den Muskeln zu Trainingsbeginn oder eine große Vorfreude auf das Training auf ein effektives Training hin.

Der Schlüssel liegt darin, die feinen Körpersignale kompetent zu analysieren, um das optimal auf den individuellen Körper abgestimmte Trainingsprogramm zu finden. Nur so kann der Athlet den maximalen Muskelaufbau erreichen.

Häufig gestellte Fragen

Was ist der intuitive Trainingsansatz?

Der intuitive Trainingsansatz besagt, dass jeder Athlet das für seinen Körper optimal geeignete Trainingsprogramm finden muss, anstatt ein Standardprogramm zu befolgen.

Warum ist der intuitive Trainingsansatz so wichtig im Bodybuilding?

Der Körper passt sich an intensive Trainingsreize an, was den weiteren Muskelaufbau erschwert. Durch den intuitiven Trainingsansatz kann der Athlet die Reserven des Nervensystems mobilisieren und so Fortschritte erzielen.

Wie findet man das optimale individuelle Trainingsprogramm?

Die Suche nach dem richtigen Programm erfolgt über die Wahrnehmung und Analyse feiner Veränderungen im körperlichen und mentalen Befinden. Durch Intuition und Instinkte lernt der Athlet sein individuelles psychophysiologisches Muster kennen.

Welche Körpersignale sind besonders wichtig?

Wichtige Signale sind Muskelkater, Muskelspannung, Schmerzen, Konzentrationsschwäche, Reizbarkeit und Appetitveränderungen. Sie geben Aufschluss über die Trainingsbelastung und helfen, das optimale Programm zu finden.

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