Die Einbeziehung von Ausdauerbelastungen in das Training von Athleten, die in Sportarten aktiv sind, die Schnellkraftfähigkeiten erfordern, kann als allgemein akzeptierte Praxis sowohl im Leistungs- als auch im Breitensport betrachtet werden. Verschiedene Ausdauerbelastungen dienen der Verbesserung der metabolischen Prozesse, der Reduzierung des Körperfettanteils und einer besseren Erholung nach sehr intensiven Übungen. Darüber hinaus gibt es Sportarten wie Ballspiele, Kampfsportarten usw., die stabile, langanhaltende Muskelanstrengungen in Kombination mit explosiver Kraftentfaltung erfordern. Bei der Erstellung von Trainingsprogrammen für solche Situationen sollte daher ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Krafttraining und Ausdauertraining eingehalten werden.
Auswirkungen auf die Muskelfasertransformation
Bekannt ist, dass die Anforderungen an das neuromuskuläre System bei der Durchführung eines kombinierten Kraft- und Ausdauertrainingsprogramms oder eines reinen Krafttrainings sehr unterschiedlich sind; jedes Programm hat sein eigenes Schema der neuromuskulären Anpassungsreaktion. Gezielltes Training zur Entwicklung von Schnellkraftfähigkeiten erfordert eine Aktivität, die eine Hypertrophie der langsam kontrahierenden, schnell kontrahierenden Typ-B- und Typ-C-Fasern bewirkt. Wichtig ist, dass die Hypertrophie der schnellen Muskelfasern wesentlich stärker ausgeprägt ist als die der langsamen. Gleichzeitiges Kraft- und Ausdauertraining führt jedoch nicht zu einer Vergrößerung der Muskelfasern und kann daher den Kraftzuwachs beeinträchtigen.
Auswirkungen auf die neuromuskuläre Anpassung
Training zur Entwicklung von Schnellkraftfähigkeiten führt zu Anpassungen der Nervenfasern, die durch verschiedene physiologische Veränderungen wie Änderungen in der Impulsfrequenz der Motoneurone, Einbeziehung geeigneter Motoreinheiten und Synchronisation der Aktivität verschiedener Motoreinheiten bestimmt werden. Die Koordination der Muskelaktivität der Antagonisten wird als wichtiger Faktor angesehen, der die Erzeugung maximaler Kraft und Leistung beeinflusst. Es wurde festgestellt, dass Krafttraining zur explosiven Kraft eine Synchronisation der Aktivität der Antagonistenmuskeln bei maximaler willkürlicher Kontraktion bewirkt, während gleichzeitiges Kraft- und Ausdauertraining die Aktivität der Antagonisten verringert und als Störung der Koordination eingestuft wird.
Hormonelle Regulation
Die physiologischen Anpassungsreaktionen von Athleten werden in hohem Maße durch hormonelle Reaktionen bestimmt, die eng mit Art, Intensität und Dauer der Trainingsbelastungen verbunden sind. Insbesondere die Testosteron- und Kortisolausschüttung stehen in direktem Zusammenhang mit der Wirksamkeit des Krafttrainings. Hochintensives Training zur Entwicklung von Schnellkraftfähigkeiten führt zu einem Anstieg der Testosteronausschüttung und einem Rückgang des Kortisols, während kombiniertes Kraft-/Ausdauertraining einen erhöhten Kortisolanstieg, aber keinen Testosteronanstieg bewirkt. Somit haben die hormonellen Veränderungen, die durch das kombinierte Kraft-/Ausdauertraining ausgelöst werden, negative Auswirkungen auf den Transfer von maximaler und explosiver Kraft in Übungen, in denen diese Fähigkeiten erforderlich sind.
Molekularbiologische Erkenntnisse
Zusätzliche Beweise für die negativen Auswirkungen von Ausdauerübungen auf die Entwicklung von Schnellkraftfähigkeiten kommen aus dem Bereich der Molekularbiologie und hängen mit der Wechselwirkung zwischen Signalmechanismen zusammen, die die Anpassung an Kraft- und Ausdauerübungen bestimmen. Die Aktivierung beider Signalnetzwerke durch kombiniertes Kraft-/Ausdauertraining führt zu einer Hemmung der Proteinbiosynthese und reduziert die Trainingseffekte des Krafttrainings.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Einsatz von Ausdauerbelastungen in Trainingsprogrammen von Athleten in Schnellkraftsportarten zu morphologischen, neuromuskulären, hormonellen und molekularbiologischen Anpassungen führt, die die Entwicklung von Schnellkraftfähigkeiten beeinträchtigen.
Häufig gestellte Fragen
Warum ist es wichtig, Ausdauertraining in das Training von Schnellkraftsportarten einzubeziehen?
Verschiedene Ausdauerbelastungen dienen der Verbesserung der metabolischen Prozesse, der Reduzierung des Körperfettanteils und einer besseren Erholung nach sehr intensiven Übungen. Außerdem gibt es Sportarten, die stabile, langanhaltende Muskelanstrengungen in Kombination mit explosiver Kraftentfaltung erfordern, sodass ein Ausgleich zwischen Kraft- und Ausdauertraining sinnvoll ist.
Wie wirkt sich kombiniertes Kraft- und Ausdauertraining auf die Muskelfasern aus?
Gezielltes Training zur Entwicklung von Schnellkraftfähigkeiten fördert die Hypertrophie der schnell kontrahierenden Muskelfasern. Gleichzeitiges Kraft- und Ausdauertraining führt jedoch nicht zu einer Vergrößerung der Muskelfasern und kann daher den Kraftzuwachs beeinträchtigen.
Welche neuromuskulären Anpassungen entstehen durch kombiniertes Kraft- und Ausdauertraining?
Training zur Entwicklung von Schnellkraftfähigkeiten führt zu Anpassungen der Nervenfasern, wie Änderungen in der Impulsfrequenz der Motoneurone und Synchronisation der Aktivität verschiedener Motoreinheiten. Gleichzeitiges Kraft- und Ausdauertraining verringert jedoch die Aktivität der Antagonistenmuskeln, was als Störung der Koordination gilt.
Wie beeinflussen hormonelle Veränderungen die Wirksamkeit des Krafttrainings?
Hochintensives Training zur Entwicklung von Schnellkraftfähigkeiten führt zu einem Anstieg der Testosteronausschüttung und einem Rückgang des Kortisols. Kombiniertes Kraft-/Ausdauertraining bewirkt hingegen einen erhöhten Kortisolanstieg, aber keinen Testosteronanstieg, was negative Auswirkungen auf den Transfer von maximaler und explosiver Kraft hat.
Welche molekularbiologischen Erkenntnisse gibt es zum Einfluss von Ausdauertraining?
Die Aktivierung beider Signalnetzwerke (Kraft und Ausdauer) durch kombiniertes Kraft-/Ausdauertraining führt zu einer Hemmung der Proteinbiosynthese und reduziert die Trainingseffekte des Krafttrainings.