Clindamycin ist ein Antibiotikum, das zur Gruppe der Lincosamide gehört. Es wurde erstmals in den 1960er Jahren entwickelt und hat seitdem eine wichtige Rolle in der Behandlung verschiedener Infektionen gespielt.

Chemische Eigenschaften

Die Molekülstruktur von Clindamycin besteht aus einem Aminosäurerest, der mit einem schwefel-haltigen Derivat einer Octose verbunden ist. Strukturell ähnelt Clindamycin dem Lincomycin, einem verwandten Antibiotikum.

Wirkungsmechanismus

Wie Chloramphenicol und Erythromycin hemmt Clindamycin die Proteinsynthese in Bakterien, indem es selektiv mit der 50S-Untereinheit der bakteriellen Ribosomen wechselwirkt. Diese Hemmung der Proteinsynthese führt zum Absterben der Bakterien.

Antimikrobielle Aktivität

Clindamycin ist vor allem gegen grampositive Kokken, wie Streptokokken und empfindliche Staphylokokken, sowie gegen viele anaerobe Bakterien wie Bacteroides fragilis wirksam. Resistenzen können durch Methylierung der Ribosomen-RNA auftreten, wie sie bei Makrolid-resistenten Bakterien beobachtet wird.

Pharmakokinetik

Oral verabreichtes Clindamycin wird nahezu vollständig resorbiert. Die Spitzenkonzentrationen im Blut werden nach etwa einer Stunde erreicht. Die Halbwertszeit beträgt etwa 2,9 Stunden, was eine mäßige Akkumulation des Wirkstoffs im Körper ermöglicht.

Anwendung

Clindamycin wird zur Behandlung von Infektionen eingesetzt, die durch grampositiv Kokken und empfindliche anaerobe Bakterien verursacht werden. Dazu zählen beispielsweise Abszesse, Weichteilinfektionen und Knochenentzündungen. Darüber hinaus findet es Anwendung bei Toxoplasmose und Pneumocystis-Pneumonie bei HIV-Patienten.

Nebenwirkungen

Zu den häufigsten Nebenwirkungen von Clindamycin zählen Durchfall und das Auftreten von pseudomembranöser Kolitis, die durch Clostridium difficile verursacht wird und lebensbedrohlich sein kann. Weitere Nebenwirkungen sind Hautausschläge und selten schwere Überempfindlichkeitsreaktionen.

Häufig gestellte Fragen

Was ist Clindamycin?

Clindamycin ist ein Antibiotikum, das zur Gruppe der Lincosamide gehört und zur Behandlung verschiedener Infektionen eingesetzt wird.

Wie wirkt Clindamycin?

Clindamycin hemmt die Proteinsynthese in Bakterien, indem es mit der 50S-Untereinheit der bakteriellen Ribosomen wechselwirkt, was zum Absterben der Bakterien führt.

Gegen welche Bakterien ist Clindamycin wirksam?

Clindamycin ist vor allem gegen grampositive Kokken wie Streptokokken und empfindliche Staphylokokken sowie gegen viele anaerobe Bakterien wie Bacteroides fragilis wirksam.

Wie wird Clindamycin aufgenommen und abgebaut?

Oral verabreichtes Clindamycin wird nahezu vollständig resorbiert. Die Elimination erfolgt hauptsächlich über den Abbau zu Metaboliten, die über Urin und Galle ausgeschieden werden.

Bei welchen Infektionen wird Clindamycin eingesetzt?

Clindamycin wird zur Behandlung von Infektionen eingesetzt, die durch grampositiv Kokken und empfindliche anaerobe Bakterien verursacht werden, wie Abszesse, Weichteilinfektionen, Knochenentzündungen, Toxoplasmose und Pneumocystis-Pneumonie.

Welche Nebenwirkungen kann Clindamycin haben?

Zu den häufigsten Nebenwirkungen zählen Durchfall und das Auftreten von pseudomembranöser Kolitis, die durch Clostridium difficile verursacht wird. Weitere Nebenwirkungen sind Hautausschläge und selten schwere Überempfindlichkeitsreaktionen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert