Für die Analyse von Übungen ist es sehr wichtig, die Bezeichnungen für Bewegungen zu kennen und zu verstehen, in welchen Gelenken sie stattfinden.
Gelenktypen
Manche Knochenverbindungen sind unbeweglich oder erlauben nur sehr eingeschränkte Bewegungen. Zum Beispiel sind die Knochen des Schädels sehr fest miteinander verbunden und bewegen sich nicht gegeneinander.
An der Verbindung zwischen Wirbelsäule und Beckenknochen befindet sich ein halbbeweglich Kreuzbein-Darmbein-Gelenk, das minimale Bewegungen ermöglicht. Es gibt jedoch auch eine dritte Kategorie von Knochenverbindungen – die Gelenke. Je nach Aufbau, Größe und Struktur erlauben sie den Knochen freie Bewegungen unterschiedlichster Art.
Synoviale Gelenke sind im Körper am häufigsten anzutreffen. Sie zeichnen sich durch eine Gelenkkapsel aus, die die Verbindungsstelle der Knochen von allen Seiten umgibt. Die innere Membran der Kapsel sondert unter dem Einfluss der im Gelenk ausgeführten Bewegungen Gelenkflüssigkeit ab, die als Schmiermittel dient. Zu den typischen synovialen Gelenken gehören das Schulter-, Knie-, Hüft-, Sprung- sowie die Gelenke der Hände, Füße und der Wirbelsäule. Von allen Gelenken ist das Kniegelenk das größte, das Hüftgelenk das stärkste und das Schultergelenk das instabilste.
Gelenkfunktionen
Wenn wir eine Aktion ausführen, z.B. einen Gegenstand anheben oder laufen, werden durch Nervenimpulse bestimmte Muskeln aktiviert, und durch deren Kontraktion erfolgt eine Bewegung im synovialen Gelenk. Wenn wir beispielsweise den Arm im Ellbogengelenk beugen, um eine Hantel anzuheben, wird das Gewicht angehoben, weil der Bizeps, der mit einem Ende am Oberarmknochen und mit dem anderen an den Unterarmknochen (Elle und Speiche) befestigt ist, sich zusammenzieht und den Unterarm zum Oberarm heranzieht.
Bewegungsrichtungen
Die meisten Bewegungen haben allgemeine Bezeichnungen, unabhängig davon, in welchen Gelenken sie ausgeführt werden. Es gibt jedoch auch spezifische Bewegungen, die nur für ein bestimmtes Gelenk charakteristisch sind. Sie erfolgen in einer bestimmten anatomischen Ebene. Zum Beispiel finden das Beugen von Armen und Beinen im Schulter-, Hüft- und Kniegelenk in derselben Ebene statt. Dies ermöglicht eine einfachere und logischere Klassifizierung und Analyse der Bewegungen. In der Tabelle auf Seite 12 sind zunächst allgemeine Bewegungen für viele Gelenke aufgeführt, gefolgt von spezifischen Bewegungen, die nur in bestimmten Gelenken ausgeführt werden.
In der Regel wird in der Bezeichnung einer Bewegung auch der Name des Gelenks genannt, in dem sie stattfindet, z.B. Beugung des Arms im Schultergelenk, Streckung des Beins im Kniegelenk, Drehung der Wirbelsäule, Absenkung des Schulterblatts usw. Streng genommen wäre es falsch, eine Bewegung nur mit einem Körperteil in Verbindung zu bringen. Wenn wir zum Beispiel von „Streckung des Beins“ sprechen, ist nicht ganz klar, in welchem Gelenk – Hüft-, Knie- oder Sprunggelenk – die Streckung erfolgt.
Üblicherweise haben Bewegungen einen paarweisen Charakter. Wenn eine Bewegung in eine Richtung ausgeführt wird, muss es auch eine entgegengesetzte Bewegung geben – zumindest um in die Ausgangsposition zurückzukehren. Typische Bewegungspaare sind Beugung und Streckung, Abduktion und Adduktion, Innen- und Außenrotation, Absenkung und Anhebung. Beim Lesen von Übungsanalysen werden Sie diesen Begriffen immer wieder begegnen.
Häufig gestellte Fragen
Welche Arten von Bewegungen gibt es in Gelenken?
In Gelenken können verschiedene Bewegungen ausgeführt werden, wie Beugung, Streckung, Ab- und Adduktion, Innen- und Außenrotation sowie Umkreisen.
In welchen anatomischen Ebenen erfolgen diese Bewegungen?
Die Bewegungen erfolgen in den drei Hauptebenen des Körpers: der Frontalebene (Ab- und Adduktion), der Sagittalebene (Beugung und Streckung) und der Transversalebene (Innen- und Außenrotation).
Welche spezifischen Bewegungen gibt es in einzelnen Gelenken?
Neben den allgemeinen Bewegungen wie Beugung und Streckung gibt es in manchen Gelenken auch spezifische Bewegungen, wie Plantarflexion und Dorsalextension im Sprunggelenk oder Pronation und Supination im Handgelenk.
Wie hängen die Bewegungen in den verschiedenen Gelenken zusammen?
Viele Bewegungen erfolgen paarweise, d.h. es gibt eine Bewegung in eine Richtung und eine entgegengesetzte Rückbewegung, um in die Ausgangsposition zurückzukehren. Beispiele sind Beugung und Streckung oder Ab- und Adduktion.
Warum ist es wichtig, die Bewegungen in Gelenken zu kennen?
Das Verständnis der Gelenkbewegungen ist wichtig, um Übungen korrekt analysieren und durchführen zu können. So lässt sich präzise beschreiben, welche Gelenke an einer bestimmten Bewegung beteiligt sind.