Beta-Glucan

Auch bekannt als: Beta-1,3/1,6-Glucan (beta 1,3/1,6 glucan), Beta-1,3/1,4-Glucan (beta 1,3/1,4 glucan), Haferkleie (oat bran), Hafer-Beta-Glucan (oat-derived beta glucan), Hefe-Beta-Glucan (yeast-derived beta glucan).

Als Polysaccharid oder, anders ausgedrückt, als komplexe Kette aus Glucosemolekülen, die oft als immunstimulierendes Mittel angesehen werden, kann Beta-Glucan aus verschiedenen Quellen gewonnen werden, darunter Vollkorngetreide (insbesondere Hafer und Gerste), bestimmte Pilzarten wie Bäckerhefe sowie in der Medizin verwendete Pilze wie Reishi („Pilz der Unsterblichkeit“), Grifola frondosa und Shiitake. Die chemische Zusammensetzung bestimmt oft die biologische Aktivität der Elemente.

Wirkungsmechanismus

Intensive Trainings können das Immunsystem neben dem Athleten selbst stark belasten. Dies kann sich in einer Verringerung wichtiger Kenngrößen der Immunfunktion wie der Anzahl von Neutrophilen, natürlichen Killerzellen (eine Art zytotoxischer Lymphozyten), T-Zellen und B-Zellen äußern. Meist führt der Mangel an diesen Elementen zu Infektionen der oberen Atemwege. Andererseits aktiviert Beta-Glucan die Produktion dieser Immunzellen, um eine Vielzahl von Viren, Bakterien, Protozoen und Pilzerregern einzufangen und zu zerstören.

Vorteile während des Trainings und der Wettkampfvorbereitung

In den zwei Wochen nach einer intensiven körperlichen Belastung, insbesondere bei Ausdauerübungen oder Wettkämpfen, befindet sich der Athlet in einer Phase erhöhter Infektionsanfälligkeit, die den Erholungsprozess verzögern und zu unerwünschtem physischen und psychischen Stress führen kann. Beta-Glucan kann das Immunsystem stimulieren und dem Athleten helfen, Infektionskrankheiten zu verhindern sowie seine Energiereserven und Aktivität auf dem für Training und Leistungsoptimierung erforderlichen Niveau zu halten.

Wissenschaftliche Studien

Im Jahr 2009 wurde eine placebokontrollierte, doppelblinde Studie durchgeführt, in der Sportlern nach einem Marathon über vier Wochen täglich 250 mg oder 500 mg Hefe-Beta-Glucan verabreicht wurden[1]. Das Ergebnis zeigte eine deutliche Verringerung der mit Infektionen der oberen Atemwege verbundenen Symptome (Halsschmerzen, verstopfte Nase oder Schnupfen, Husten). Außerdem wurde eine Verbesserung des allgemeinen Gesundheitszustands und der Stimmung der teilnehmenden Läufer beobachtet. Eine höhere Dosis zeigte einen nur geringfügigen immunstimulierenden Effekt, woraus geschlossen werden kann, dass in diesem Fall „mehr nicht immer besser“ ist. Tatsächlich wurde eine weitere placebokontrollierte, doppelblinde Studie[2] durchgeführt, in der eine niedrigere Dosis von 250 mg Hefe-Beta-Glucan verwendet wurde. Nach 10 Tagen Einnahme dieser Supplementierung war die Immunfunktion bei der Erholung nach körperlicher Belastung durch erhöhte Konzentrationen von Monozyten und Zytokinen sowohl vor als auch nach dem Training verbessert. Darüber hinaus konnten Bobovcak et al.[3] im Jahr 2010 nachweisen, dass eine geringe Dosis von 100 mg Pleuran (Beta-Glucan aus Austernpilzen), die über zwei Monate täglich eingenommen wurde, den Rückgang der Aktivität und Gesamtzahl der natürlichen Killerzellen bei Leistungssportlern nach intensiven Trainings deutlich verringern und so die Integrität des Immunsystems aufrechterhalten konnte. Es ist zu beachten, dass bei der Verwendung von Beta-Glucan zur Verbesserung der Immunfunktion auch die Herkunft eine Rolle spielt. So hatte die tägliche Einnahme von Hafer-Beta-Glucan über 18 Tage keine Auswirkungen auf die Immunaktivität während Trainings- und Erholungszyklen sowie auf die Häufigkeit von Infektionen der oberen Atemwege bei trainierenden Radfahrern, die einen dreistündigen Radfahrtest absolvierten[4].

Empfehlungen zur Einnahme

Laut den durchgeführten Studien stellt eine tägliche Dosis von 100 mg bis 500 mg Beta-Glucan während eines Hochleistungstrainings die optimale Menge für eine Stärkung des Immunschutzes dar. Für eine bessere Aufnahme wird empfohlen, Beta-Glucan nüchtern einzunehmen. Beta-Glucan aus Hefe oder anderen Pilzen hat den besten Einfluss auf die Immunfunktion.

Sicherheit der Einnahme

Die Lebensmittel- und Arzneimittelbehörde hat Beta-Glucan den GRAS-Status (Generally Recognized as Safe) verliehen, d.h. es wurde als relativ sicher eingestuft. Damit ist gemeint, dass dieses Präparat keine Nebenwirkungen und unerwünschten Reaktionen hat, die mit seiner absichtlichen Anwendung in Verbindung stehen könnten.

Weitere Vorteile während des Trainings und der Wettkampfvorbereitung

Die Steigerung der Aktivität von Makrophagen und Immunzellen beschleunigt den Abbau und die Entfernung von beschädigtem Gewebe; daher kann die Einnahme von Beta-Glucan-Supplementen helfen, Verletzungen, die während des Trainings und der Wettkämpfe auftreten, schneller zu heilen und offene Wunden am Körper schneller abheilen zu lassen.