Androgene Aktivität

Androgene Aktivität ist die Fähigkeit von Steroidhormonen, Erscheinungen von Maskulinisierung und Virilisierung hervorzurufen. Mit der androgenen Aktivität werden viele Nebenwirkungen von Steroiden in Verbindung gebracht, wie z.B. Akne, Körperbehaarung, Haarausfall, Prostata-Hypertrophie, Hodatrophie und vieles andere mehr. Es ist zu beachten, dass Androgene darüber hinaus die Libido erhöhen, eine psychische Aktivierung und ein Dominanzgefühl (Steroid-Wut) hervorrufen.

Bei der Untersuchung von Steroidpräparaten wird der androgenen Aktivität die anabole Aktivität gegenübergestellt, welche die Fähigkeit der Hormone charakterisiert, Muskelhypertrophie auszulösen.

In Bodybuilding sollte man Präparaten mit der geringsten androgenen Aktivität und der höchsten anabolen Aktivität den Vorzug geben. Das Verhältnis von anaboler und androgener Aktivität wird als anaboler Index ausgedrückt. Je größer dieser ist, desto geringer sind die Nebenwirkungen des Präparats.

Kritik

In letzter Zeit gibt es häufig Artikel, in denen die Unterscheidung der Effekte in anabole und androgene abgelehnt wird, da alle Indikatoren nur für Tiere gelten, an denen die Untersuchungen durchgeführt wurden. In der Tat ist der anabole Index jedoch auch für den Menschen anwendbar, wenn auch mit größeren Ungenauigkeiten. Im Ausland und in Russland werden die Begriffe anabole und androgene Aktivität weiterhin verwendet, und dafür gibt es stichhaltige Gründe, die durch Forschung und Praxis belegt sind. Zum Beispiel rufen Testosteron-Präparate wesentlich mehr androgene Nebenwirkungen hervor im Vergleich zu Retabolil, eine Situation, die mit Hilfe des anabolen Index vorhergesagt werden kann und auch bei der Anwendung anderer Präparate auftritt.