Andrej Makeew ist einer der Bodybbuilder, die man schwer übersehen kann. Seine beachtliche Masse, gepaart mit beeindruckendem Muskelrelief, brachten ihm den Moskauer Pokal (2014) und drei Podiumsplätze bei den „Russland“-Meisterschaften (2012, 2014, 2015) ein. Und das alles in der prestigeträchtigen Superschwergewichtsklasse. Andrej Makeew macht ständig Fortschritte und beweist mit seiner Form, dass er sehr gefährlich ist und auf hochrangigen internationalen Wettkämpfen ernsthafte Aufgaben lösen kann. Der zweite Platz bei den Europameisterschaften in diesem Jahr ist ein weiterer Beweis dafür, dass seine Ambitionen nicht aus der Luft gegriffen sind.
Gesundheitliche Rückschläge überwunden
Die Saison sei zwar erfolgreich gewesen, aber sehr herausfordernd, so Andrej Makeew. Es gab viele Schwierigkeiten, die er buchstäblich mit Blut und Schweiß lösen musste. Nach seinem Sieg beim Moskauer Gebietscup traten Gesundheitsprobleme auf, die ihn dazu zwangen, den Moskauer Pokal auszulassen. Dieser Wettkampf war für ihn sehr wichtig, aber es blieb nichts anderes übrig, als alle Kräfte darauf zu konzentrieren, bis zur russischen Meisterschaft in Form zu kommen. Das war nicht einfach, da er während der Behandlung Antibiotika und Kochsalzlösung einnehmen musste, die bekanntlich Wasser binden. Daher war die Form bei den „Russland“-Meisterschaften nicht so gut wie geplant. Aber er ist froh, den dritten Platz in so einer starken Konkurrenz erreicht zu haben.
Vier Wochen später trat er bei den Europameisterschaften an, aber kurz vor dem Bühneneinsatz ereilte ihn noch ein weiteres Unglück – er hatte sich offenbar durch Fisch vergiftet. Sein Gesundheitszustand verschlechterte sich stark, so dass unklar war, ob er überhaupt antreten könnte. Aber er raffte sich zusammen und kam auf den zweiten Platz in der Kategorie über 100 kg, nur geschlagen von Alexej Tronow. Trotz der Gesundheitsprobleme war seine Form bei den Europameisterschaften sogar noch besser als bei den russischen Meisterschaften. Während der Rückstand auf den Spitzenreiter Alexej Tronow in Krasnodar noch beträchtlich war, betrug der Unterschied bei den Europameisterschaften nur wenige Punkte. Dort lieferten sie sich ein enges Duell, obwohl Tronow in dieser Saison eine fantastische Form hatte.
Fokus auf Qualität statt Masse
Beim ersten wichtigen Wettkampf, dem Moskauer Gebietscup, zeigte die Waage 115 kg an. Doch Makeew wollte damals noch keine Höchstform erreichen, da es erst der Saisonauftakt war. Beim Russland-Pokal drei Wochen später wog er dann 110 kg. Bei den Europameisterschaften brachte er 108 kg auf die Waage. Im letzten Jahr wog er zwar mehr, aber die Qualität war auch schlechter. Und obwohl das Wettkampfgewicht gesunken ist, wurden die Muskeln dichter und härter. Das sieht er als Fortschritt. Er und sein Trainer entschieden, nicht hinter den Kilos her zu jagen, denn es komme nicht darauf an, wie viel man wiegt, sondern wie man aussieht. Manche Athleten bringen in der Saison-Vorbereitung bis zu 140 kg auf die Waage, wiegen dann aber auf der Bühne weniger als er. In diesem Jahr überstieg sein Maximalgewicht in der Aufbauphase 125 kg nicht – für einen Superschwergewichtler eine moderate Differenz.
Weniger Wasser, dafür mehr Kontrolle
Für die Wettkämpfe erhöht Makeew die Trainingsintensität und den -umfang, also er macht weniger Pausen und mehr Sätze. Während es in der Aufbauphase drei Sätze pro Übung sind, sind es in der Wettkampfvorbereitung exakt fünf. Einen Monat vor Saisonbeginn wechselt er zu dreimal täglichen Trainingseinheiten – zwei Krafteinheiten und dazwischen eine Cardio-Session. Das summiert sich auf etwa 60 Sätze pro Tag. Jede Muskelgruppe wird im Schnitt zweimal pro Woche trainiert. Außerdem posiert und probt er regelmäßig seine Kür. Freie Tage gibt es kaum.
Die Eiweißzufuhr bleibt bis zum Schluss gleich, ergänzt durch BCAA und Glutamin. Bis kurz vor den Wettkämpfen isst er große Mengen Kohlenhydrate – 300-400 g. Sollte er weniger essen, würde er einfach „in sich zusammenfallen“. Von kohlenhydratarmen Diäten will er als Superschwergewichtler nichts wissen. Im Verlauf der Saison reduzierte er die Kohlenhydrate aber etwas, da er merkte, dass die Topform möglicherweise nicht rechtzeitig erreicht wird.
Einen besonderen Fokus legt Makeew zudem auf die Kontrolle seines Bauchs, der ihn in den letzten Jahren stark kritisiert wurde. In diesem Frühjahr fiel er deutlich weniger auf. Der Bauch ist eine Nebenwirkung des Massaufbaus, der für Superschwergewichtler nötig ist. Makeew versucht ihn nun konsequent in Schach zu halten, was ihm zuletzt auch bei den Europameisterschaften gut gelang. Einige Athleten, die ihren Bauch nicht kontrollieren konnten, wurden dort von den Kampfrichtern entsprechend abgestraft.
Häufig gestellte Fragen
Wie erfolgreich war Andrej Makeew in seiner Karriere?
Andrej Makeew gewann den Moskauer Pokal (2014) und erreichte drei Mal einen Podiumsplatz bei den „Russland“-Meisterschaften (2012, 2014, 2015) in der Superschwergewichtsklasse. Bei den Europameisterschaften in diesem Jahr belegte er den zweiten Platz.
Welche Herausforderungen musste Makeew in der jüngsten Saison meistern?
Die Saison war für Makeew sehr erfolgreich, aber auch sehr herausfordernd. Er musste mit Gesundheitsproblemen umgehen, die ihn zeitweise außer Gefecht setzten. Kurz vor den Europameisterschaften plagten ihn sogar Lebensmittelvergiftungen, doch er trat dennoch an und erreichte den zweiten Platz.
Wie geht Makeew mit seinem Körpergewicht um?
Makeew legt nicht den Fokus auf möglichst viel Masse, sondern auf Qualität. Sein Wettkampfgewicht lag zuletzt bei 108 kg, obwohl er in der Vorbereitung bis zu 125 kg wog. Er bevorzugt einen moderaten, gesunden Ansatz statt extremer Gewichtsschwankungen.
Wie kontrolliert Makeew seinen Bauch während der Wettkämpfe?
Der Bauch ist eine Herausforderung für Superschwergewichtler wie Makeew. In den letzten Jahren wurde er dafür stark kritisiert. Inzwischen legt er jedoch großen Wert darauf, den Bauch auf der Bühne besser unter Kontrolle zu halten. Das zahlte sich zuletzt auch bei den Europameisterschaften aus, wo einige Athleten wegen dieser Problematik von den Kampfrichtern abgestraft wurden.