Der Einsatz von Glukokortikoiden ist oral, rektal, intravenös oder intramuskulär verboten. Ihre Anwendung erfordert eine Erlaubnis zur therapeutischen Nutzung.


Für andere Anwendungsformen (intraartikular, periartikulär, peritendinös, epidural, intrakutan Injektionen oder Inhalation) ist eine Erlaubnis zur therapeutischen Nutzung nach einem vereinfachten Verfahren erforderlich, mit Ausnahme der unten genannten Fälle.


Topische Präparate bei dermatologischen (einschließlich Iontophorese, Phonophorese), Ohren-, Nasen-, Augen-, Zahn-, Anal- und Mundschleimhauterkrankungen sind nicht verboten und erfordern keine Form der Erlaubnis für den therapeutischen Gebrauch.

Geschichte der Glukokortikoide

1930 führten Hartman und Mitarbeiter eine erfolgreiche Behandlung des Morbus Addison mit einem Nebennierenrindenextrakt durch. Sieben Jahre später isolierte Reichstein Hydrocortison, und fünf Jahre danach gewannen Lee und Sayers das adrenokortikotrope Hormon (ACTH). 1946 synthetisierte Sarett Cortison, für dessen Erforschung und klinische Anwendung Hench, Kendall und Reichstein 1950 den Nobelpreis erhielten. 1953 isolierten Simpson und Mitarbeiter Aldosteron aus der Nebenniere. Zwei Jahre später wurden Prednison und Prednisolon von Herzog und Kollegen synthetisiert. 1961 erhielten Kappeler und Schweizer Corticotropin, und 1981 wurde die Struktur und Synthese des Corticotropin-Releasing-Faktors aufgeklärt.

Pharmakologische Anwendung

In der Medizin werden Präparate der Glukokortikoide und Mineralkortikoide eingesetzt. Zur Stimulation der Nebennierenrindenfunktion werden ACTH-Präparate (Corticotropin u.a.) verwendet, in einigen Ländern auch Angiotensin (letzteres stimuliert die Mineralokortikoidsekretion). In letzter Zeit liegt der Schwerpunkt mehr auf der Erforschung und Verbesserung der Anwendungsmethoden als auf der Entwicklung neuer Kortikoidpräparate, was die therapeutische Wirksamkeit und Sicherheit der Behandlung verbessert.

Nebenwirkungen der Glukokortikoide

Zu den Nebenwirkungen der Glukokortikoidtherapie gehören: Exogenes Cushing-Syndrom, Hemmung der ACTH-Sekretion mit Nebennierenrindenatrophie und Nebenniereninsuffizienz, Infektanfälligkeit, Wundheilungsstörungen, Osteoporose, Muskelschwäche, Glukoseintoleranz oder Diabetes mellitus, Hypertonie, Elektrolytstörungen, psychische Störungen u.a. Um unerwünschte Wirkungen zu reduzieren, sollten Glukokortikoide in geeigneten Dosierungen und nach einem unterbrochenen Schema (z.B. jeden zweiten Tag) verabreicht werden.

Anwendung im Sport

In der Sportmedizin finden Glukokortikoide Anwendung als potentes antiinflammatorisches Mittel zur Behandlung akuter und chronischer Verletzungen der Weichteile und Gelenke, sowohl systemisch als auch lokal appliziert. Der Einsatz von Mineralkortikoiden (z.B. Desoxycorticosteron-Acetat) diente früher illegitim der Leistungssteigerung bei Gewichthebern und Kraftsportlern. Ihre Verwendung ist aufgrund der Nebenwirkungen jedoch sehr kritisch zu sehen und bedarf stets ärztlicher Kontrolle.

Häufig gestellte Fragen

Was sind Glukokortikoide?

Glukokortikoide sind eine Klasse von Steroidhormonen, die von der Nebennierenrinde produziert werden. Sie haben vielfältige Wirkungen auf den Stoffwechsel und das Immunsystem.

Warum sind Glukokortikoide im Sport verboten?

Der Einsatz von Glukokortikoiden ist im Sport grundsätzlich verboten, da sie als leistungssteigernde Substanzen gelten. Sie dürfen nur nach Erlaubnis für therapeutische Zwecke angewendet werden.

In welchen Fällen ist der Einsatz von Glukokortikoiden im Sport erlaubt?

Für bestimmte Anwendungsformen wie intraartikuläre, periartikuläre oder epidurale Injektionen kann eine Ausnahmegenehmigung für den therapeutischen Gebrauch erteilt werden. Topische Präparate für die Haut, Schleimhäute etc. sind generell erlaubt.

Welche Nebenwirkungen können Glukokortikoide haben?

Mögliche Nebenwirkungen sind u.a. Cushing-Syndrom, Nebennierenrindeninsuffizienz, Infektanfälligkeit, Wundheilungsstörungen, Osteoporose, Diabetes mellitus und psychische Störungen.

Wie wird der Einsatz von Glukokortikoiden im Sport kontrolliert?

Der Einsatz von Glukokortikoiden unterliegt strengen Regularien und muss durch Ärzte genehmigt und dokumentiert werden. Sportler müssen Ausnahmegenehmigungen für den therapeutischen Gebrauch beantragen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert