Eine der am weitesten verbreiteten Erkrankungen des 20. Jahrhunderts ist die Wirbelsäulenarthrose. Praktisch jeder erwachsene Mensch erlebt Episoden von Wirbelsäulenarthrose in Form von Schmerzen im Lendenbereich, Nacken oder starken, anhaltenden Rückenschmerzen.
Vermutet wird, dass die Wirbelsäulenarthrose in den letzten Jahrzehnten aufgrund von Bewegungsmangel, unausgewogener Ernährung, Haltungsdefiziten, unangemessener körperlicher und psychoemotionaler Belastungen sowie Infektionskrankheiten zunimmt. Bei einer Erkrankung der Halswirbelsäule treten Kopfschmerzen, Schwindel und Ohrgeräusche auf. Eine Beteiligung des Brustwirbelsäulenbereichs führt zu Atembeschwerden und Herzrhythmusstörungen. Eine Schädigung im Hüftbereich beeinträchtigt die Verdauung und sexuelle Aktivität.
Zur Prävention der Wirbelsäulenarthrose werden Übungen empfohlen, die die Beweglichkeit der Hals-, Brust- und Lendenwirbelsäule verbessern, die Rücken- und Bauchmuskulatur stärken sowie Dehnübungen, die eine Entlastung der Wirbelsäule bewirken.
Ziele und Inhalte der Hydroprävention
Mit zunehmendem Alter nimmt die Bewegungsfähigkeit der Gelenke ab und die Elastizität des Bindegewebes lässt nach. Selbstmassage und Hydromassage können diese negativen Prozesse im Körper verlangsamen, die Gesundheit stärken, die Vitalität steigern und die Muskeln kräftigen und geschmeidig machen. Die positive Wirkung des Wassers als eine Art Massagegerät ist kaum zu überschätzen. Die Ausführung von Bewegungen im Wasser wird durch den Wasserwiderstand erschwert, was als Belastung wirkt, den Blutfluss und die Lymphbewegung anregt, die Beweglichkeit von Bändern und Gelenken fördert und eine tonisierende Wirkung auf Haut und Muskulatur entfaltet.
Die Ausrichtung der präventiven Maßnahmen kann auch durch Stress bestimmt sein, der im modernen Leben allgegenwärtig ist und mit nervöser und muskulärer Anspannung einhergeht, die durch Entspannung gelöst werden kann. Durch Aktivierung des Nervensystems reguliert die Entspannung die Stimmung und den Grad der psychischen Erregung und ermöglicht es, die psychische und muskuläre Spannung abzubauen oder abzulegen. Der Nutzen der Entspannung reicht weit über den kurzen Zeitraum hinaus, in dem man sich entspannt. Das dabei empfundene Gefühl der Ruhe während der Anwendung dieser Methode und der langfristige Effekt dieser Übungen haben einen positiven Einfluss auf alle Bereiche unseres Lebens.
Konzeption und Gestaltung von Hydropräventionskursen
Noch effektiver ist die Entspannung in Verbindung mit Autogenem Training. Autogenes Training besteht aus vier Teilen: Konzentration, Muskelentspannung, Selbstsuggestion und Beendigung des Trainings. Da die Teilnehmergruppen oft heterogen sind und sich die Interessen der Einzelnen unterscheiden, ist es besser, die Stunden mit einer Kombination der oben genannten Mittel durchzuführen. Der gesundheitsfördernde Effekt des Trainings ist in erster Linie mit einer Steigerung der Leistungsfähigkeit des Herz-Kreislauf-Systems verbunden.
Das Ziel der Hydropräventionskurse ist die Verbesserung des Gesundheitszustands, des Wohlbefindens und der allgemeinen körperlichen Leistungsfähigkeit der Teilnehmer.
In den Stunden werden folgende Aufgaben bearbeitet: Förderung der positiven körperlichen Entwicklung, Stärkung des Bewegungsapparats, Entlastung der Wirbelsäule und Bandscheiben, Verbesserung der Wirbelsäulenflexibilität, Erlernen der Muskelentspannung, Erarbeitung verschiedener Atemtechniken und Förderung der Konzentrationsfähigkeit bei der Lösung gestellter Aufgaben.
In den Einführungsteil einer Hydropräventionseinheit werden Schwimmübungen einbezogen. Dazu gehören vor allem die Vertrautmachung mit den Wassereigenschaften, Übungen zur Kräftigung des Bindegewebes, Atemübungen zur Verbesserung der Ventilationsfähigkeit der Lungen. Hierfür werden Übungen für die Entwicklung der unteren oder Zwerchfellatmung, der mittleren oder Brustkorbatmung und der vollen Einatmung durch beide Nasenlöcher mit Atemanhalten eingesetzt. Auf die Atemübungen entfallen 12,4% der Gesamtzeit der Einheit.
Im Hauptteil (70% der Einheit) werden Übungen der Wirbelsäulengymnastik zur Kräftigung der Rücken- und Wirbelsäulenmuskulatur, Korrekturen der Schwimmtechnik (Beseitigung von Fehlern in den Arm-, Bein- und Koordinationsbewegungen mit der Atmung) durchgeführt. Angewendet wird auch eine wellenförmige Gymnastik, die eine Rücken-, Bauch- und Gesäßhydromassage durch verschränkte Arme in Auf-Ab- und Vor-Zurück-Bewegungen beinhaltet. Die Übungen werden in verschiedenen Positionen ausgeführt: stehend, liegend, an beweglichen und festen Hilfsmitteln.
Im Abschlussteil (17,5% der Einheit) werden Entspannungs- und Atemübungen, ruhiges Liegen auf der Wasseroberfläche und langsames Streckenschwimmen durchgeführt.
In den folgenden Phasen können Übungen mit unterschiedlicher Ausrichtung und Intensität, Kälteanwendungen und Ernährungsberatung sowie Hausaufgaben in die Stunden einbezogen werden. Für die Teilnehmer ist eine Kontrolle und Selbstkontrolle von Wohlbefinden, Gesundheitszustand und körperlicher Entwicklung unerlässlich.
In die Programme für Nichtschwimmer und Anfängerschwimmer werden kurze Strecken von 10-15 m mit Pausen von 20-30 Sekunden, Übungen zum Schwimmanfängertraining eingebaut. Zur Entwicklung der körperlichen Eigenschaften werden Wassergymnastik, Spiele, Sprünge, Atemübungen und Entspannungsübungen eingesetzt. Je nach Leistungsstand der Teilnehmer wird eine geringe, mittlere oder hohe Belastung gewählt.
Frauen zeichnen sich durch Emotionalität und eine erhöhte Beweglichkeit der psychischen Prozesse aus. Musik beeinflusst die Psyche von Frauen aktiv, wirkt sich auf die Stoffwechselintensität, das Atmungs- un
Häufig gestellte Fragen
Was ist Hydroprävention?
Hydroprävention ist ein ganzheitlicher Ansatz zur Förderung der Gesundheit und des Wohlbefindens, der Bewegungsübungen im Wasser mit Entspannungstechniken und Atemtraining kombiniert.
Welche Ziele verfolgt Hydroprävention?
Ziele der Hydroprävention sind die Verbesserung des Gesundheitszustands, des Wohlbefindens und der allgemeinen körperlichen Leistungsfähigkeit der Teilnehmer. Dazu gehören die Förderung der positiven körperlichen Entwicklung, die Stärkung des Bewegungsapparats, die Entlastung der Wirbelsäule, die Verbesserung der Wirbelsäulenflexibilität, das Erlernen der Muskelentspannung, das Erarbeiten verschiedener Atemtechniken und die Förderung der Konzentrationsfähigkeit.
Wie sind Hydropräventionskurse aufgebaut?
Hydropräventionskurse bestehen aus drei Teilen:
– Einführungsteil: Schwimmübungen, Vertrautmachen mit Wassereigenschaften, Übungen zur Kräftigung des Bindegewebes, Atemübungen
– Hauptteil: Wirbelsäulengymnastik, Korrekturen der Schwimmtechnik, wellenförmige Gymnastik mit Hydromassage
– Abschlussteil: Entspannungs- und Atemübungen, ruhiges Liegen auf der Wasseroberfläche, langsames Streckenschwimmen
Welche speziellen Angebote gibt es für Nichtschwimmer und Anfängerschwimmer?
Für Nichtschwimmer und Anfängerschwimmer werden kürzere Schwimmstrecken mit Pausen sowie Übungen zum Schwimmanfängertraining angeboten. Zur Entwicklung der körperlichen Eigenschaften kommen Wassergymnastik, Spiele, Sprünge, Atemübungen und Entspannungsübungen zum Einsatz.
Wie wird Musik in Hydropräventionskursen eingesetzt?
Musik hat einen aktiven Einfluss auf die Psyche von Frauen und wirkt sich auf Stoffwechsel, Atmung, Herz-Kreislauf-System und Gehirnaktivität aus. Bei der Musikauswahl muss beachtet werden, dass Abfolge und Intensität der Übungen dem Musikrhythmus entsprechen – langsamer Rhythmus für Dehnungs- und Entspannungsübungen, mittlerer Rhythmus für Aufwärmübungen, höherer Rhythmus für wirbelsäulengymnastische und aerobe Übungen.