Einfluss des Krafttrainings auf die Ausdauerleistung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]


Seit vielen Jahren werden Kraftübungen in die Trainingsprogramme von Sportlern aufgenommen, deren Sportart eine vorwiegende Ausdauerleistung erfordert, und sind zu einem wichtigen Bestandteil geworden. Der erste Anstoß dafür war mit dem erfolgreichen Erfahrungsaustausch einiger herausragender Sportler, gesundem Menschenverstand und intuitiven Entdeckungen verbunden. Die vorliegenden Forschungsergebnisse legitimierten diese Praxis und lieferten zusätzliche Argumente für den Nutzen von Kraftübungen beim Ausdauertraining (Tabelle 1).

Auswirkungen des ergänzenden Krafttrainings auf die Ausdauerleistung

(nach Issurin, 2013)

Experimentelles Trainingsprogramm Ergebnisse Probanden Literaturquelle
Laufprogramm 20-30 Meilen pro Woche; 4-5 Tage pro Woche; Experimentalgruppe zusätzlich 14 Krafttrainingseinheiten (3 Tage pro Woche); Kontrollgruppe ohne Krafttraining; 10 Wochen Steigerung der Kraft und Laufökonomie in der Experimentalgruppe, aber nicht in der Kontrollgruppe 12 Frauen (Langstreckenläuferinnen) im Alter von 30,3±1,4 Jahren Johnston et al., 1997
Ausdauertraining Skilanglauf (60% der Gesamtarbeit); Experimentalgruppe zusätzlich Übungen für maximale Kraft; Kontrollgruppe unspezifische Kraftübungen; 5 Tage pro Woche, 9 Wochen Vorteil der Experimentalgruppe bei Zeit und Ökonomie des Skilanglauftests auf dem Skiergometer 15 Frauen (Skilangläuferinnen) im Alter von 17,9±0,3 Jahren Hoff et al., 1999
Ausdauertraining 20,5 Stunden pro Woche; Experimentalgruppe zusätzlich 3-5 Krafttrainingseinheiten mit 1 WM 2 Tage pro Woche; Kontrollgruppe ohne Krafttraining; 14 Wochen Vorteil der Experimentalgruppe in Laufergebnissen, Ökonomie und Krafttests 15 Männer (Triathleten) im Alter von 22,7±3,8 Jahren Millet et al., 2002
Lauftraining 60-80 km pro Woche; Experimentalgruppe absolvierte 2-3 Tage pro Woche plyometrische Übungen; Kontrollgruppe ohne Krafttraining; 6 Wochen Verbessertes Laufzeit, Ökonomie und Sprungergebnisse nur in der Experimentalgruppe 17 Männer (Langstreckenläufer) im Alter von 25±4 Jahren Spurrs et al., 2003
Skilanglauf (10,6 Stunden pro Woche) + Explosivkraftübungen (E) und nur Skilanglauf (K), 8 Wochen Vorteil der Experimentalgruppe in Bezug auf Arbeitsökonomie und Kraftwerte 19 Männer (Skilangläufer) im Alter von 23,1±3,7 Jahren Mikkola et al., 2007
Rudern 460 Minuten pro Woche + Kraftprogramm, 2 Tage pro Woche: (1) 4 Übungen bis zur Erschöpfung; (2) 4 Übungen nicht bis zur Erschöpfung; (3) 2 Übungen nicht bis zur Erschöpfung; (4) ohne Kraftübungen (K); 8 Wochen Leistungssteigerung im Rudern nach Krafttraining ohne Erschöpfung 43 Männer (trainierte Ruderer) im Alter von 25,1±3,8 Jahren Izquierdo-Gabarren et al., 2010

Legende: E – Experimentalgruppe; K – Kontrollgruppe; 1 WM – maximales Gewicht, das ein Sportler einmal heben kann; M – Männer, F – Frauen

Häufig gestellte Fragen

Wie beeinflusst Krafttraining die Ausdauerleistung?

Zahlreiche Studien belegen den positiven Effekt der Kombination von ausdauerorientiertem Training und Krafttraining auf die Ausdauerleistung. Krafttraining kann zu Muskelhypertrophie, Verbesserung der Ökonomie sowie der Durchblutung führen und so die Ausdauerleistung steigern.

Welche Mechanismen erklären den Einfluss von Krafttraining auf die Ausdauer?

Wichtige Mechanismen sind die Muskelhypertrophie, die Verbesserung der Ökonomie durch erhöhte Muskelelastizität sowie die Verbesserung der Durchblutung aufgrund gesteigerter maximaler Kraftfähigkeiten.

Welche Trainingsprogramme kombinieren Kraft- und Ausdauertraining erfolgreich?

Die in der Tabelle aufgeführten Studien zeigen, dass verschiedene Sportarten wie Laufen, Skilanglauf und Rudern von einer Kombination aus Kraft- und Ausdauertraining profitieren können. Entscheidend sind die richtige Dosierung und Abstimmung der beiden Trainingsformen.

Welche Faktoren begrenzen den Transfer von Kraft auf Ausdauerleistung?

Nicht jede Form des Krafttrainings führt automatisch zu einer Verbesserung der Ausdauerleistung. Entscheidend sind die Spezifität des Krafttrainings im Hinblick auf die Anforderungen der Ausdauerdisziplin sowie die Vermeidung von Ischämie-Effekten durch zu hohe Kraftbelastungen.

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