Hier ist ein Expertenartikel zum Thema Vitamin B2, basierend auf den Informationen aus der gegebenen Quelle:
Vitamin B2 (Riboflavin)
Historische Hintergründe
Seit 1879 wurden verschiedene gelbe Pigmente aus unterschiedlichen Geweben isoliert und als Flavine bezeichnet. 1932 entdeckten Warburg und Christian in Hefepilzen ein gelbes Atmungsenzym, dessen Pigment sich als Vitamin B2 herausstellte. 1933 wurde gezeigt, dass dieses Pigment identisch mit dem natürlichen Flavin ist. Aufgrund der Ribosegruppe in der Struktur erhielt es den Namen Riboflavin.
Struktur und Umwandlung
Riboflavin erfüllt seine Funktionen im Organismus in Form der Koenzyme Flavinmononukleotid (FMN) und Flavinadenindinukleotid (FAD). Diese entstehen durch zwei enzymatische Reaktionen aus Riboflavin.
Pharmakologische Wirkung
Weder bei oraler noch bei parenteraler Gabe zeigt Riboflavin eine sichtbare Wirkung.
Physiologische Funktionen
Die aktiven Formen Flavinmononukleotid und Flavinadenindinukleotid dienen als Cofaktoren für viele wichtige Atmungsenzyme, teilweise mit Metallionen. Mangelsymptome umfassen Rachenschmerzen, Glossitis, Cheilosis, seborrhoischen Dermatitis, Anämie und Neuropathie. Der Mangel tritt häufig zusammen mit anderen Mangelerscheinungen auf.
Bedarf und Quellen
Der tägliche Bedarf liegt bei 1,3 mg für Männer und 1,1 mg für Frauen. Gute Quellen sind Milch, Käse, Fleisch, Eier, Grüngemüse sowie angereicherte Getreideprodukte.
Aufnahme, Stoffwechsel und Ausscheidung
Riboflavin wird im oberen Verdauungstrakt über einen spezifischen Transportmechanismus aufgenommen. In den Zellen erfolgt eine Umwandlung in die Koenzymformen. Die Ausscheidung erfolgt vor allem über den Urin, wobei die Ausscheidungsmenge mit der Aufnahme korreliert.
Anwendung
Riboflavin wird ausschließlich zur Behandlung oder Vorbeugung eines Vitamin-B2-Mangels eingesetzt. In einer Studie zeigte eine hochdosierte Supplementierung von 400 mg pro Tag eine Reduktion der Migränefrequenz und -dauer.
Häufig gestellte Fragen
Was ist Vitamin B2 (Riboflavin)?
Vitamin B2, auch Riboflavin genannt, ist ein wasserlösliches Vitamin, das als Coenzym in verschiedenen Stoffwechselprozessen im Körper eine wichtige Rolle spielt.
Welche Funktionen hat Vitamin B2 im Körper?
Die aktiven Formen Flavinmononukleotid (FMN) und Flavinadenindinukleotid (FAD) dienen als Cofaktoren für viele lebenswichtige Atmungsenzyme. Vitamin B2 ist damit für den Energiestoffwechsel und die Funktion verschiedener Organe von großer Bedeutung.
Welche Symptome können bei Vitamin-B2-Mangel auftreten?
Typische Mangelerscheinungen sind Rachenschmerzen, Glossitis, Cheilosis, seborrhoischer Dermatitis, Anämie und Neuropathie. Der Mangel tritt oft zusammen mit anderen Mangelerscheinungen auf.
Wo kommt Vitamin B2 natürlicherweise vor?
Gute natürliche Quellen für Vitamin B2 sind Milch, Käse, Fleisch, Eier, Grüngemüse sowie angereicherte Getreideprodukte.
Wie viel Vitamin B2 benötigt der Körper pro Tag?
Der tägliche Bedarf liegt bei 1,3 mg für Männer und 1,1 mg für Frauen. Der Bedarf kann bei erhöhter körperlicher Aktivität etwas höher sein.
Wie wird Vitamin B2 vom Körper aufgenommen und verwertet?
Riboflavin wird im Darm über einen spezifischen Transportmechanismus aufgenommen und in den Zellen zu den Koenzymformen FMN und FAD umgewandelt. Die Ausscheidung erfolgt hauptsächlich über den Urin.
Wofür wird Vitamin B2 medizinisch eingesetzt?
Riboflavin wird ausschließlich zur Behandlung oder Vorbeugung eines Vitamin-B2-Mangels eingesetzt. Eine hochdosierte Supplementierung kann auch bei Migräne hilfreich sein.